PORTRAIT
Editorial
DIE FINNISCHE SOZIALMINISTERIN
EAVA KUUSKOSKI :
Eine Frau auf dem Weg
zur Macht 32
Olli La uri la
INTERVIEW
„ Keine Region darf deindustrialisiert werden . " 34
Interview mit dem ster Conrad - Michael Lehment
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Bereits vor Erscheinen der ersten Ausgabe des NORDEUROPA - forums stand für uns fest , daß die Titelseiten fahr gangsweise von einer Künstlerin oder einem Künstler gestaltet werden sollten ; der nun hinter uns liegende erste Jahrgang hat uns in dieser Absicht bestärkt .
Künstler haben schon immer neue Techniken geliebt " , dieser Satz aus dem Munde Dea Trier Marchs mag verwundern . Ist es nicht gerade das bewußte Ausschöpfen einer einzigen Technik - des Linolschnitts - , das ihren Graphiken das Charakteristische verleiht ? Auch in ihrem literarischen Werk wird die Tendenz deutlich , sich auf das Wesentliche zu konzentrieren , plakative Gegensätze zu zeugen und damit trotzdem der Vielschichtigkeit des Lebens auf die Spur zu kommen .
Der Durchbruch als Schriftstellerin und phikerin gelang Dea Trier Morch in Dänemark mit dem Roman „ Vinterborn " ( Winterkinder ) , der 1976 erschien und 1978 verfilmt wurde . Die intensive Auseinandersetzung mit einer risch wenig bearbeiteten Thematik ( schaft , Geburt ) und ihre Illustrierung - sche Darstellung direkter Beobachtung auf der Geburtsabteilung eines Kreiskrankenhauses - haben diesem Buch zu einem überwältigenden Erfolg ver ho Ifen .
1941 in Kopenhagen geboren und dort wachsen , wurde Dea Trier Morch besonders durch ihre Studienaufenthalte an den demien osteuropäischer Länder geprägt ( Warschau , Prag , Leningrad , u . a . ) , die sich an ihre Ausbildung an der Kunstakademie in gen Anfang der sechziger Jahre anschlössen . Sie hat seitdem eine zahl von Büchern veröffentlicht und ihre Graphiken weltweit in vielen Ausstellungen präsentiert .
Neben der Kunst nimmt die Politik einen wichtigen Platz in Dea Trier Morchs Leben ein . Sie war zehn Jahre lang Mitglied der schen Partei Dänemarks und ist durch eine sozialistische schauung geprägt . An ihren Erfahrungen mit kommunistischer politik läßt sie in ihrem Interview teilhaben . Darin macht sie durch die Art der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Vergangenheit deutlich , daß bei der Aufarbeitung gerade auch die individuellen Faktoren eine wichtige Rolle spielen . Die Konzentration auf Veränderung politischer Konstellationen läßt diesen Aspekt oft außer acht . Er hat jedoch gerade für Frauen , besonders für politisch und künstlerisch aktive Frauen mit Kindern , einen hohen Stellenwert . Die Redaktion des NORDEUROPA - forums konnte ihr die Idee der Titelbildgestaltung schmackhaft machen und sie für die kommenden vier Ausgaben gewinnen
Ursula Geisler
NORDEUROPA
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