KSZE , der EG und dem Europarat ) ist ein Versuch , den neuen Herausforderungen zu begegnen . Aber diese tur ist noch unfertig und den neuen ausforderungen nicht gewachsen .
Die Umwälzungen der letzten Zeit lisieren eine Bewegung weg von einem polaren und hin zu einem multipolaren ternationalen System , in dem die USA , die EG , ] apan , China und Rußland re sind . In Europa tritt die EG mit mender Deutlichkeit als Kraftzentrum vor , zu dem sich alle Staaten , auch Nicht - Mitgliedstaaten werden verhalten müssen . Ungeachtet der Geschwindigkeit der Integration liegt die Richtung fest .
Wir im Norden und besonders in gen stehen einem Paradox gegenüber : Auf der einen Seite haben die weitreichenden Abrüstungsmaßnahmen und die gung der Möglichkeit eines größeren flikts in Zentraleuropa auch die Sicherheit Norwegens erhöht . Auf der anderen Seite ist Norwegen jetzt das einzige NATO - Land , das eine gemeinsame Grenze mit der ten militärischen Macht Europas hat . graphisch befindet sich Norwegen an der Nahtstelle der strategischen Interessen Rußlands und der Vereinigten Staaten . Des weiteren muß darauf hingewiesen werden , daß Nordeuropa nicht die gleichen trächtlichen Streitkräfteverminderungen lebt wie die Länder Zentraleuropas . Die Streitkräftestruktur auf der Halbinsel Kola ist weitgehend intakt ; das Aktivitätsniveau jedoch ist wesentlich reduziert worden .
Nordeuropa wird in den kommenden Jahren seine strategische Bedeutung halten . Das zwischen den Vereinigten ten und Rußland geschlossene Abkommen über eine weitere wesentliche rung der strategischen Waffen wird die lative Bedeutung der U - Boot - gestützten Kernwaffen und damit der arktischen wässer erhöhen . Der russische Verlust von Marinestützpunkten in der Ostsee und die unsichere Zukunft der Schwarzmeerflotte werden zudem die relative Bedeutung der Nordflotte erhöhen .
Andererseits können wir beobachten , daß die Aussichten auf Entspannung und Zusammenarbeit über die ehemalige Ost - West - Grenze hinweg gut sind . Das kann bedeuten , daß die nordischen Regionen in geringerem Maße als ein Gebiet scher Konfrontation betrachtet werden . Kontakte und Zusammenarbeit über nale Grenzen hinweg haben eine neue
deutung gewonnen . Insbesondere die weltherausforderungen , denen wir im den gegenüberstehen , illustrieren die deutung der Tatsache , daß unser traditionelles Sicherheitskonzept neu niert werden muß , und daß hungen heutezutage die größten mernisse erwecken .
Veränderungen in der Sicherheitspolitik
Die sicherheitspolitische Struktur im den wurde bis jetzt als „ nordische lität " oder „ nordisches Gleichgewicht " zeichnet . Wichtige Elemente waren : die dänische , isländische und norwegische NATO - Zugehörigkeit ; die schwedische Bündnisfreiheit und Finnlands Neutralität in Kombination mit dem Freundschafts - , Zu - sammenarbeits - und Beistandspakt mit der Sowjetunion . Dieses Muster , das auch die EG - Mitgliedschaft Dänemarks schlossen hat , leistete während des Kalten Krieges einen wesentlichen Beitrag zur cherung der Stabilität in einem chen strategischen Gebiet .
Die neue Entwicklung hat das heitspolitische Bild im Norden verändert . Das ist am deutlichsten dadurch zum druck gekommen , daß Finnland teils tig , teils durch Verhandlungen die len Beschränkungen seiner sicherheits - und verteidigungspolitischen Handlungsfreiheit beseitigt hat , die im Freundschafts - , Zu - sammenarbeits - und Beistandspakt mit der Sowjetunion und im Friedensvertrag nach dem Zweiten Weltkrieg ( Pariser Vertrag ) verankert waren .
Die bündnisfreie Politik Schwedens wird der neuen Situation angepaßt . Eine dische EG - Mitgliedschaft wird sich auch auf den sicherheits - und schen Bereich auswirken , obwohl die Schweden die Bedeutung starker und abhängiger Streitkräfte unterstrichen ben und davon ausgehen , daß ihr Land im Falle eines Krieges neutral sein wird .
Die nordischen Länder werden weiterhin den Bedarf haben , ihre Sicherheit in einem breiteren europäischen Zusammenhang zu verankern . Die NATO , in der drei der schen Länder Mitglied sind , wird mit ihrer transatlantischen Verknüpfung weiterhin eine zentrale Rolle für die Stabilität in sem Gebiet spielen müssen . Die sche Gemeinschaft und die sche Union ( WEU ) ihrerseits nehmen eine
zunehmend wichtigere Position ein . Der europäische Integrationsprozeß wird in kunft vermutlich eine zentrale politische Verankerung für alle nordischen Länder darstellen - auch für die , die bisher auf eine Politik der Neutralität eingestellt waren .
Verteidigungspolitisch ist für Norwegen das wichtigste Ziel , die enge beit mit unseren Alliierten in der NATO rechtzuerhalten . Die neue Situation spricht jedoch dafür , regelmäßigere Kontakte schen den nordischen Ländern zu wickeln . Die Sicherheit der nordischen der wird auch in Zukunft direkt von der Entwicklung in Rußland berührt sein , während die Situation in Zentral - und europa und in den Gebieten außerhalb ropas hauptsächlich eine indirekte Wirkung auf uns haben wird .
Ein nordisches Bündnis wird für kein nordisches Land , auch nicht für gen , eine selbständige sche Alternative darstellen . Für die schen NATO - Länder wird die Zusammenarbeit im NATO - Bündnis das tragende Element sein , was die Erhaltung der Sicherheit angeht . Das wird auch ten , wenn Norwegen nicht der EG ten sollte . Es ist jedoch so , daß eine EG - Mitgliedschaft der Förderung einer engeren Zusammenarbeit zwischen den nordischen Ländern auch im politischen Bereich dienlich sein könnte . Das muß vor dem Hintergrund gesehen werden , daß die EG - Zusammenarbeit an sich eine klare sicherheitspolitische mension hat und für die daran beteiligten Länder zu größerer Sicherheit beiträgt .
Interesse an starkem Russland
Was unseren großen Nachbarn im Osten betrifft , ist der Bedarf an einer neuen Politik offenkundig . Die nordischen Länder chen ein Rußland , das als aktiver und antwortlicher Teilnehmer an der nalen Zusammenarbeit auftreten kann , und deshalb müssen wir daran arbeiten , daß Rußland in diese Zusammenarbeit gen wird . Die weitere Entwicklung in land wird überwiegend von den Kräften entschieden werden , die intern in der schen Politik am Werk sind . Hilfe von außen wird zwar materiell eine ge Rolle spielen , psychologisch aber von großer Bedeutung sein .
Nr . 4 , 1992
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