Full text: (1992)

THEMA 
Rede der Verteidigungsministerin beth Rehn lauschen , haben zu verstehen gegeben , daß sich in der finnischen Armee etwas grundlegend verändert hat . Einige Frauen haben in der Öffentlichkeit langt , daß Frauen im Namen der berechtigung auch die Möglichkeit haben sollen , den neunmonatigen Militärdienst , der obligatorisch für alle Männer ist , leisten . Sie fordern für Frauen eine dung an der Waffe , richt und Teilnahme an allen Formen der Landesverteidigung . Auch ministerin Elisabeth Rehn , die gleichzeitig Ministerin für Gleichberechtigung ist , will , daß Frauen enger in die gung einbezogen werden . 
Manche Frauen argumentieren , daß man den Frauen eine wichtige Möglichkeit zur Erlernung von Management - Fähigkeiten verschließt , wenn man den Militärdienst nur Männern zugänglich macht . Eine dere Frage ist natürlich , ob Frauen im litärdienst nicht eher Gehorsamkeit lernen als Personalführung . Die Männer in der Armee scheinen eher die Meinung zu treten , daß die Armee manche „ für Frauen ausgezeichnet passende Aufgaben hat " , wie etwa medizinische Versorgung und Küchendienst . Aber wehe , wenn eine datin sich mehr für Kämpfe interessieren würde als für Kochtöpfe ! 
Einige Frauen meinen auch , daß en die Armee von innen verändern ten . Umfragen haben ergeben , daß ner die Anwendung von Gewalt in Konfliktsituationen eher akzeptieren als Frauen . Zum Beispiel bejahten nur 34 Prozent der finnischen Frauen , jedoch 77 Prozent der Männer den Krieg gegen den Irak in den ersten Wochen des Golf - Krieges . In diesem Lande , wo 85 Prozent aller Männer den Wehrdienst ableisten , akzeptieren Frauen auch den Zivildienst eher als Männer . Dies ist ein weiterer Grund für die Armee , Frauen enger in die Landesverteidigung einzubeziehen . 
Freiwilliger Militärdienst für Frauen ? 
Das wachsende Interesse der Armee an den Frauen ist eher auf die sinkende Zahl junger Männer , die jährlich zum Militär gehen , als auf eine tiefgehende Sorge um Gleichberechtigung zurückzuführen . Weil immer mehr Männer seit der Verkürzung des Zivildienstes vor ein paar Jahren nun 
den Zivildienst dem Militärdienst hen und die Altersgruppe junger Männer immer kleiner wird , sieht die Armee ihre Zukunft bei den Frauen . 
Die Mehrheit der Frauen scheint der Meinung zu sein , daß Militärdienst für Frauen zwar möglich , aber nicht risch sein soll . Die Befürworter des litärdienstes für Frauen haben , wie üblich in Finnland , den großen Bruder den als Beispiel genannt . Dort können Frauen sich schon seit 1981 freiwillig zum Militär melden und haben im Prinzip die gleichen Möglichkeiten , befördert zu den wie ihre männlichen Kollegen . 
Feministinnen und Frauen aus der Friedensbewegung sind gar nicht so geistert vom wachsenden Interesse der Frauen am Militär . Soll das Ergebnis rer jahrelangen Kämpfe für rechtigung sein , daß die emanzipierten Finninnen jetzt Soldatinnen werden wollen ? Die bekannte Feministin und langjährige Aktivistin der gung Marianne Laxen meint , daß man im Namen der Gleichberechtigung lieber für einen freiwilligen Militärdienst für Männer kämpfen sollte als für das Recht der Frauen auf Militärdienst . Am sten würde sie jedoch die ganze Armee auflösen und die Grenzen Finnlands von einer internationalen Truppe unter Aufsicht der Vereinten Nationen zen lassen . Ihre Idee von der fung der Armee hat allerdings wenig Echo gefunden . Etwa 90 Prozent der nischen Bevölkerung halten die meine Wehrpflicht und die nationalen Streitkräfte für nötig . 
Beliebte Verteidigungsministerin 
Nach einer Meinungsumfrage ( 1990 ) fürworten 51 Prozent der Finninnen und Finnen einen freiwilligen Militärdienst bzw . eine bewaffnete Ausbildung für Frauen , 43 Prozent sind dagegen . Obwohl große Teile der Bevölkerung also die Kombination von Frau und Maschinengewehr ablehnen , sind sie ausgesprochen zufrieden mit ihrer neuen Verteidigungsministerin , die nach Umfragen eine ernsthafte Kandidatin bei den nächsten Präsidentenwahlen sein könnte . Diese harmlos aussehende Frau ist im Verteidigungsministerium , und in „ ihrer 
Armee " , wie sie es gerne nennt , wegen ihrer Hartnäckigkeit und Tapferkeit , die keiner von ihr erwartet hat , in „ Elisabeth I . " nannt worden . Die schwedischsprachige Elisabeth Rehn , die ausländische fiziere in der Öffentlichkeit „ ihre lieben Freunde " nennt und die von der größten Zeitung Finnlands , Heisingin Sanomat , als „ gezuckerte Panzerfaust " bezeichnet wird , ist laut Meinungsumfragen eine der testen Ministerinnen des Landes geworden . 
Die Diskussion über Frauen und Militär hat nicht nur heftige Debatten und che Zeitungsartikel zur Folge gehabt . desverteidigungskurse für Frauen , die zum Beispiel Sicherheitspolitik , medizinische Versorgung , Geländeausbildung und „ schießen " beinhalten , sind hoch im Kurs . Das Thema hat sogar Musiker inspiriert . Die Hitparaden wurden im Frühjahr von einem Lied erobert , in dem ein junger Mann sein Leid klagt : Seine Ehefrau sei zum Militär gangen , und den armen Mann habe sie blütig alleine zu Hause gelassen . ■ 
Ich gestehe Ihnen , ich war oft empört bei dem danken , , wie gering man in Europa diese Hälfte des Menschengeschlechts schätzt . Das geht so weit , daß man alles vernachlässigt , was ihren Verstand den kann . Es gibt so viele Frauen , die den Männern nicht nachstehen ! ( . . . ) Männlichere , kraftvollere ziehung würde dem weiblichen Geschlecht das gewicht über das unsre verleihen ; denn es besitzt schon die Reize der Schönheit . Aber sind die Reize des Geistes ihnen nicht vorzuziehen ? 
Friedrich II . , König von Preußen , 1712 - 1786 
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NORDEUROPA 
fortin'
	        
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