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ff " " - H I UNABHÄNGIGE B E M O R G E NZ E IT U N C
2 . Juli 1992
Geschlechterkrieg
Geschlechterkampf - das Stichwort , ter dem der Dramatiker August berg in die Literatur - und schichte eingegangen ist . „ Und so gehe ich wie ein Menschenfresser und Henker herum " , schrieb er 1898 in einem Brief . „ Welch ein Lebensberuf , Schriftsteller zu sein : wie ein Fleischhauer töten und kaufen . " Freilich , die Selbsteinschätzung als „ Fleischhauer " blieb metaphorisch ; ob Siri von Essen , Frida Uhi oder Harriet se , die drei Frauen , mit denen er sich band und von denen er sich wieder trennte , haben die Ehe mit Strindberg lesamt überlegt . Die Kämpfe , die sich ihr Mann mit ihnen geliefert haben mag , ben ihren Nachhall in seinen stücken gefunden , in „ Der Vater " , „ lein Julie " oder „ Totentanz " . Die Waffe , zu der Mann und Frau bei ihrer dersetzung greifen , ist das Wort , das fende und verletzende - mit einer nahme : Jean drückt seiner Julie zum Unhappy - End ein Rasiermesser in die Hand , auf daß sie sich damit umbringe .
Geschlechterkampf - der Begriff ist zu schwach für das , was da aus Strindbergs Vater - und Mutterland neuerdings zu uns herüberdringt : das muß man schon einen Geschlechterkrieg nennen . „ Leibwächter sollen Frauen vor ihren Männern zen " , die Überschrift , gestern über dem richt unseres Stockholmer ten zu lesen , verheißt ein Stück absurden Theaters . Nur findet es offensichtlich auf der Bühne des täglichen Lebens statt : zehn Millionen Kronen , nahezu drei Millionen DM , hat die schwedische Regierung für ein Programm bewilligt , das Frauen vor licher Gewalt bewahren soll . Es reicht von einer Leibwache rund um die Uhr bis hin zu einem „ Sicherheitspaket " aus schen Geräten , bestehend aus einem biltelefon mit programmierten Polizeiruf , einem Kassettenrecorder zur Aufnahme drohlicher Anrufe , einem Alarmknopf , zu tragen am Handgelenk , und einer sirene . . .
Daß die Gewalt zwischen den Geschlech -
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tern im schwach besiedelten Norden pas , im Wohlfahrtsstaat Schweden , ge Auswüchse zeitigt , ist ein Phänomen , dessen Ursachen die Sozialpsychologen nachgehen mögen . Aus Südeuropa , etwa aus Italien , wo man sehr viel dichter aufein - andersitzt , kommen solche nachrichten auffälligerweise nicht . Der tin Lover , einerseits auf Mamma mia fixiert , andererseits zu Seitensprüngen neigend , dürfte , so gesehen , der bessere Liebhaber sein - Leidenschaft ohne Wut .
Strindberg , der alte Schwede , ruft falls nach einem Nachfolger auf der Bühne . Sein Landsmann von heute , Lars Norén , ist zu zimperlich , wenn er , wie in „ che " , im Geschlechterkampf die Urne mit der Asche der verblichenen ter zertöppern läßt . Kriege führt man mit schwererem Geschütz .
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Unflexibler Rat braucht bessere Führung
Die Zusammenarbeit im Nordischen Rat ist nicht dynamisch genug . Deshalb ist es gut , daß die Regierungschefs das mando übernehmen und daß die len Parlamente größeren Einfluß auf die Tätigkeit des Rates erhalten . . .
Dies ist in konzentrierter Form die sung des schwedischen Delegationsleiters Sten Andersson ( S . A . P . ) zu den neuen nalen vom Treffen der nordischen rungschefs im August auf Bornholm .
„ Bereits heute gibt es die Tendenz , daß die Regierungen - egal welcher Partei - der Auffassung der Parlamentarier in besonders wichtigen Fragen weniger Bedeutung messen . "
Nach der Auffassung Sten Anderssons ist ganz allgemein eine bessere politische Führung vonnöten und im Vergleich zu
heute „ ein Mehr an nordischer on , Anpassungsfähigkeit und Flexibilität " . Deshalb unterstützt er den Vorschlag der Regierungschefs , wonach mit Europafragen beschäftigte Parlamentarier der einzelnen Länder an der Arbeit des Nordischen Rates teilnehmen sollten .
Eine andere Frage sei auch , ob der Rat immer das geeignete Diskussionsgremium zur Entscheidung nordischer Fragen sei . „ Ich betrachte es als natürlich , daß ein sentlicher Teil der Beratungen in den schen Parlamenten stattfindet . Jedes Land hat ein selbstverständliches Interesse an der Wahrnehmung seiner eigenen Belange " , sagt er . „ Der Nordische Rat ist nicht immer das geeignete Forum zur Zusammenarbeit , insbesondere , wenn ein Land oder mehrere Länder außerhalb der EG stehen " , streicht Andersson .
Ein weiterer Einwand richtet sich gegen den Vorschlag der Regierungschefs , rungsmitglieder künftig nicht mehr an der Ratsversammlung teilnehmen zu lassen . „ Es wäre falsch , zwischen Ministerrat und mentariern zu trennen , wie es im EG - ment praktiziert wird " , so Sten Andersson .
POLITIKEN
13 . Oktober 1992
Weitreichende dänische Forderungen an die EG
„ . . . Das erste Treffen im Marktausschuß des Folketings ergab eine klare Mehrheit dafür , daß sich Dänemark für das 'Nein' am 2 . Juni nicht entschuldigen , sondern im Gegenteil offensiver auftreten soll . . .
Unbedingt muß die Möglichkeit von Neuverhandlungen offengehalten werden , selbst wenn das für andere Mitgliedsländer zwangsläufig eine neuerliche Ratifizierung erforderlich machen würde . Jede Änderung wäre juristisch bindend und muß daher als Änderung des Maastricht - Vertrages standen werden .
Dänemark fordert Sonderregelungen in Bezug auf die gemeinsame Währung , teidigung , Unionsbürgerschaft , sammenarbeit und Asylpolitik . Diese derregelungen dürfen nicht zeitlich begrenzt werden , da dies permanent he auch im Wirtschaftsleben mit sich gen würde . . . "
NORDEUROPA
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