LETTLAND :
Medienlandschaft im Umbruch
Seit dem Ende der achtziger Jahre sind in den osteuropäischen Ländern Veränderungen in der Medienlandschaft spürbar , wohl es scheint , daß die elektronischen Medien oft wegen des technischen und finanziellen Mangels nur mühsam in Richtung Vielfalt und Privatisierung vorwärts kommen .
Dainis Mjartäns
Der Rundfunk
Bis 1990 gab es auf dem Territorium der damaligen UdSSR keine privaten funksender . Neben dem Rundfunk kau hatte jede Republik ihre eigenen Rundfunkstationen . So gab es z . B . in den baltischen Republiken eine Unterteilung in :
- das nationale Programm ,
- ein Programm in russischer Sprache ,
- Ultrakurzwellen - Stereo - Sendungen von sieben bis acht Stunden pro Tag .
Die Programmverteilung im heutigen Lettland ist wie folgt :
- das nationale Programm 1 und 2 ,
- Wiedergabe ausländischer Programme : Radio Rossija , Radio Free Europe und Voice of Amerika in lettischer Sprache .
Es ergibt sich folgende Verteilung : 68 , 7% eigene Produktionen , 31 , 3% ländische Programme .
Ähnlich ist die Situation in beiden deren baltischen Republiken : 1990 te die private Rundfunkstation „ M - l " mit ihren Sendungen in Vilnius , der stadt Litauens . Dieses Projekt hat samt 60 . 000 Rubel gekostet , die der somol zur Verfügung stellte . Aus der Bundesrepublik kamen dafür 17 . 500 DM . Das Programm hat überwiegend haltungscharakter .
Seit einem Jahr sendet der in der schen Hauptstadt Riga gegründete Sender
„ AA " , der mit einem norwegischen siksender zusammenarbeitet . Musik wird vom westlichen Partner zur Verfügung stellt , Nachrichten auf russisch und tisch sowie Werbung sind tionen . Der bekannte lettische DJ U . Polis hat einen Musiksender „ Radiodejas " gründet , der einen ehemaligen Sender der sowjetischen Armee nutzt . Es ist merken , daß in der ehemaligen union für Ultrakurzwellensendungen die Wellenbreite von 66 bis 73 kHz , im sten dagegen von 88 bis 104 kHz , sehen war . Deshalb sind die im Westen erzeugten Ultrakurzwellenempfänger auf dem Territorium des Baltikums teilweise nicht zu benutzen .
Das Fernsehen
In kleinen mühsamen Schritten kommt es beim staatlichen lettischen Fernsehen „ Latvijas TV " zu Veränderungen . Am 1 . Juli versicherte der Generaldirektor des staatlichen TV , I . Rakins , während einer Pressekonferenz , daß den Zuschauern in Zukunft mehr ausländische Spielfilme und täglich eine Stunde aus 3 - SAT - und CNN - Sendungen angeboten würden .
Das Interesse der Zuschauer für sche Ereignisse ist rapide gen . Im ersten Halbjahr 1992 hatten tur - und Musiksendungen die höchsten Einschaltquoten zu verzeichnen . Die bis dahin populärste politisch - informative
Sendung „ Labvakar " ist auf den ten Platz zurückgefallen .
In der östlichen Region Lettlands , Lat - gallen , hat sich der regionale der „ Latgolas TV " mit staatlicher stützung gebildet .
Seit 1990 funktioniert in Liepaja ( Li - bau ) das einzige private gramm Lettlands . Es werden informative Sendungen über Stadtgeschehen ziert , die restliche Zeit wird mit den re - translierten Videomaterialien und Musik ausgefüllt . Die technische Grundlage den bei den beiden Sendern VHS - der und Videokameras .
Am 4 . Mai 1992 startete in Riga der erste Privatsender „ NTV 5 " mit einem digen Nachrichtenblock . Es wird geplant , künftig Kultursendungen sowie gramme zu erarbeiten . Der erste Auftrag stammt vom norwegischen rium , und zwar ein Lehrprogramm der wegischen Sprache zu produzieren . Der lettischen Presse zufolge hat der gründete Fernsehsender nicht nur mit dem Finanziellen Schwierigkeiten , sondern auch mit den alten Strukturen des chen Fernsehens zu kämpfen , die das nopolrecht nicht zu teilen verstehen .
Die Presse
Ein Umbruch im wahrsten Sinne des Wortes ist bei den Printmedien zu zeichnen . Mit der gewaltsamen me des Rigaer Pressehauses , wo die sten Zeitungs - und Zeitschriftenredak - tionen ansässig waren , durch die Spezial - einheiten des Sowjetischen riums im Januar 1991 wurde die ganze Printmedienlandschaft in eine wöhnliche Lage gebracht . Es fehlte an der beschlagnahmten Technik und an tionsräumen . Ausgehend von diesen eignissen herrschten in Lettland zwei terschiedliche Meinungen über die zukünftige Entwicklung des sens . Zum einen , man solle die bisherigen Zeitungen und Zeitschriften vom Staat weiter unterstützen , um die Mitarbeiter vor der Arbeitslosigkeit zu schützen . Die andere Meinung war , daß durch die setzung des „ Presses nams " eine che Situation entstünde , die zeigen de , welche Redaktionen sich den neuen extremen Bedingungen am schnellsten anpassen , und daß die Zeitungen und
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