steller machen ; lediglich knapp zwei zend Glückliche erhielten im vergangenen jähr einen positiven Bescheid auf ihren trag . Dies liegt , so die Ansicht Veijalainens , aber nicht daran , daß Finnland mit dem Asylrecht restriktiver umgehe als se das benachbarte Schweden . Der Grund für die geringe Akzeptanzquote sei darin zu suchen , daß in Finnland Menschen aus deren Ländern Asyl beantragten , als in den übrigen europäischen Ländern . In Finnland suchten hauptsächlich Somalis und nen , dagegen kaum Palästinenser , Afghanen oder Irakis um Asyl nach . Den ten Volksgruppen würde man auch in land , so die Ansicht Veijalainens , das Asyl nicht verweigern . Den Unterschied zwischen einem Afghanen , der in seinem Land unter dem Bürgerkrieg leidet , und einem Somali , der ebenfalls aus einem Bürgerkriegsland
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Helsinki - Senatsplatz - Universität
kommt , kann aber auch der Chef der derbehörde nicht plausibel erklären .
Die größte Gruppe von Asylsuchenden in Finnland stellen Somalis . Deren Motive für die Flucht werden aber in Finnland stark in Zweifel gezogen . Die Tatsache , daß sie sich ein Aeroflotticket nach Moskau leisten nen und dann immer noch Geld haben , um sich ein Zugbillet an die finnische ze zu kaufen , macht sie in den Augen vieler Finnen zu Wirtschaftsflüchtlingen .
Da man aber die somalischen Flüchtlinge nicht in ihr Bürgerkriegsland schicken kann , ihnen als „ lingen " aber kein Asyl gewähren will , spielt man in Finnland auf Zeit . 1316 Menschen , deren Asylantrag abgelehnt wurde , ten eine einjährige gung . Sobald sich aber die Lage in ihrem Heimatland beruhigt hat , sollen die betenen Gäste unverzüglich in ein zeug Richtung Afrika gesetzt werden .
Eine andere Gruppe von Flüchtlingen , vor der man sich in Finnland fürchtet , ist noch nicht einmal im Land - Bürger aus dem zerfallenden Sowjetreich . Seit einigen
Jahren beginnt regelmäßig im Oktober das große Zittern vor einer riesigen welle von frierenden und hungernden sen , die von Kälte und Nahrungsmangel getrieben über die finnisch - russische ze kommen . Laut Risto Veijalainen verfolgt man dieses Problem mit großer Besorgnis und im Falle einer Notsituation sei man durchaus bereit , Flüchtlinge aus Rußland aufzunehmen . Doch natürlich hätte land nur begrenzte Möglichkeiten und halb sei dieses Problem nur im Rahmen einer groß angelegten nordischen menarbeit zu lösen . Nur scheint man bei der finnischen Ausländerbehörde zu gessen , daß sich im benachbarten den bereits über 200 . 000 Flüchtlinge den und daß es bisher Finnland war , das sich bei der nordischen Kooperation in der Frage der Aufnahme von Flüchtlingen nehm zurückgehalten hat .
Die Angst , als kleines Volk von Fremden überrannt zu werden , sowie die Tatsache , daß den meisten Finnen der Umgang mit Menschen anderer Kulturen fremd ist , sind Ursachen für den wachsenden haß . Weitere Gründe für die auch in land vorkommenden Übergriffe auf derwohnstätten sind , laut Veijalainen , die Angst der Einheimischen , ihre Arbeitsplätze an die Neufinnen zu verlieren , sowie ein Komplex finnischer Männer , die fürchten , daß ihnen die Ausländer nicht nur ihre beit , sondern auch ihre Frauen men würden .
Finnland ist noch immer ein Land , in dem das Wort „ multikulturell " entweder verständnisloses Kopfschütteln oder suchtsvolle Erzählungen über den gen Urlaub in Italien auslöst . Trotzdem warnt die rechtsgerichtete Partei der bevölkerung schon jetzt lautstark und mit einigem Erfolg vor Überfremdung . hin fast 5 Prozent der Finnen gaben den Rechten bei den Reichstagswahlen im März '91 das Vertrauen . Da aber auch die Linke Union und die Grünen lediglich eine Verdoppelung der bisherigen quote von 500 Personen fordern , werden Sauna und Seen auch in den nächsten ren nur den Finnen vorbehalten bleiben . . . und natürlich den Touristen . Denn gegen Ausländer , solange sie zahlen und wieder nach Hause fahren , hat man auch in land nichts .
Rasso Knoller ist Skandinavist und lebte als freier journalist in Finnland .
FINNLAND - 75 JAHRE UNABHÄNGIG , III :
Quovadis , Finnland ?
Das neutrale Finnland , das in Zeiten des Kalten Krieges als Vermittler zwischen den Blöcken fungierte , sieht sich unter den veränderten internationalen Bedingungen gerufen , seine Position neu zu bestimmen . Aber wie ?
Dieter Ecke
ahrzehntelang wurde die finnische
Außenpolitik von „ ewigen Axiomen " be - errscht , die je nach politischem punkt als kluge Realpolitik oder „ Finnlandi - sierung " beurteilt wurden . Mit seiner Art der Neutralität , die darauf abzielte , das Land aus den „ Streitfragen der te " und Blöcke herauszuhalten , war land in Ost und West anerkannt als ler , als Wanderer zwischen den Welten . Der langjährige Präsident Finnlands , Urho Kek - konen , beschrieb die Rolle seines Landes sehr gern mit der eines Brückenbauers und nicht der eines Arztes , der Rezepte ausgibt .
Geänderte Voraussetzungen
Der gefährliche Status quo der kriegsordnung , das solche Brückenbauer dringend brauchte , gehört nun der schichte an . Die für unseren Kontinent so schmerzhafte Zweiteilung ist überwunden worden . Für die Auswahl von Partnern für die Zusammenarbeit ist wieder die Landkarte und nicht das politische Lehrbuch dend . Durch diesen tiefgreifenden Umbruch in Europa hat sich auch das internationale Umfeld Finnlands wesentlich verändert . Dem EG - Bericht der Regierung an den Reichstag Anfang des Jahres zufolge „ hat sich die nationale Stellung Finnlands im Umbruch in Europa positiv entwickelt . Das zentrale Ziel ( der Außen - und Sicherheitspolitik ) , die derung der Stabilität in Nordeuropa , konnte auch inmitten der tiefgreifenden rungen realisiert werden . " Andererseits siert die internationale Autorität Finnlands gerade auf der Vermittlerrolle zwischen Ost und West . Am deutlichsten kam dies wohl in der Gastgeberschaft Finnlands für die KSZE 1975 zum Ausdruck . Und hier beginnt das
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NORDEUROPA
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