1,4-8
(Einteilung bes fianbes. £anbfd)aften
nach germanifd)er SSeife roüfte gu galten roar, um bie SSölter, bie S)eutfd)en
unb bie Sänen, gu trennen.
5 2)a§ geitroeilig recht angriffS* unb auSbreitungSluftige, unb roieber uiel=
fad) uon ©tarieren bebrotjte 93olf ber Sänen ijat mehrere Sanbroeijren a an- st ,7 ff.
gelegt. Sie roicljtigfte 0 87,9 jieijt am Storbranbe be§ ©rengftridjeS h er ; roo bie
Statur be§ SanbeS bafür fef)r günftig mar: I)ier ift a ba§ Saneroerf, bie SSälle 87,9
füblid) ©d)ie§roig§, unb ber DfterroaU. SllS nach einer 3eit heutiger Obermaat
ber ©renggürtel uon ben Seutfchen aufgegeben ruar, ijat ftd) eine neue Sinie
gebilbet, auf ber furgen ©trede grotfdjen ©iber unb ber SeroenSau, ba§ Heine
SaneroertA genannt. 87,14
6 Sie Sänen f)aben ficf) uon Storben fjer über ba§ Sanb auSgebreitet
unb uorgefdjoben; fo ift im ©übteile ©cf)leSroig§ ber mittlere Stiitfen, im Storben
bie uolle S3reite groifd)en ben groei SJteeren, uon bem gleichen SSolte beiuohnt
geroefen, ba§ ftütlanb inne ijat. ©eographifcf) roirb groar baS gange ©ebiet
be§ feigen ©ct)le§roigS, als Süberfütlanb, gur nörblidjen §albinfel gerechnet
unb uon bem füblid) ber ©iber beginnenben Storbelbingen unterfctjieben. Süchtiger
bürfte aber fein, als ©übjütlanb nur baS ©ebiet gu begeidjnen, baS i)ier tuirflid)
uon $üten bewohnt geroefen ift.
7 Sieben ben $üten Ijer rooljnen aud) ^nfelbänen, nämlid) in ben $alb«
infein Singeln unb ©unberoitt, foroie auf Sllfen. Sie Slbgrengung ift Ijeute noch
genau genug beftimmt burcf) bie ihnen eigene fform ber Sachfirft auf ihren
©ebäubenA. So trennt fiel) g. S9. baS Äirdjfpiel SQuarS fdjarf uon bem jütifdjen 88,7
Älipleff, unb fo giet)t fid) bie Sinie, ol)ne Slnlei)nung an bie Statur, burd) bie
ffolge ber in fid) gleichartigen Sanbfcfjaften ijinburd). @§ ift ftnnloS, gu be=
haupten, bah bie fcfjeinbare §o!guerfd)roenbung biefer Söauart ftcf) auS gerabe
hier norhanben geroefenem Ueberflufj an §olg erfläre. ©ie ift eine feftgeljaltene
©igentümlichfeit ber aus germanifchem Storboften hereingeftrömten Söeuölferung,
bie ben ^üten gegenüber gäbe behauptet roorben ift, als eine Slrt ÜJtertmal
höherer Kultur. 3u ben ^nfelbänen hat fid) aud) bie ©tabt ©chleSroig meift
gehalten unb fid) baburd) in 3eiten ber Spannung uon ben $üten getrennt 1 ).
©ie bilbete überhaupt ein ©ingangStor oftlänbifcher ©inflüffeA. 32,2»
8 ©ine eigenartige Stellung roar im Saufe ber ©efd)id)te bem bereits
ermähnten a ©renggebiete uorbehalten. ©S nahm baS Sanb groifd)en ©iber 1.4
unb ©djlei ein, mit ben naffen Stieberungen an ber ©iber, Sreene unb ©orge,
ben §öljen unb SSälbern ber SBergharbe unb beS bänifdjen SSalbeS. ©8 h®t
guerft, unter SInerfennung tarlS i>e8 ©rohen, ben Sänen, bann aber, uon
Heinrich bem fintier bis auf Äonrab ben 3roeiten, bem Steife gehört. Sie
fächfifchen Äaifer haben norbroärtS barüber hinaus gegriffen, unb baS tonnte
ber Slnfang gur Slnglieberung ber gangen §albinfel an ba§ Steid) fein. Sod)
$onrab uergichtete. ©eit biefem roar baS Sanb roieber ©renglanb in bänifdjen
§änben, ohne bah bocf) bie Sänen im ©tanbe geroefen roären, für bie eigent-
lid)e S3efiebelung a uiel mehr gu tun, als bah fte bie befteljenben bänifdjen 32,3
Äirchfpiele, gum Seile gtemlid) roeit, hinein greifen liehen unb einige neue
grünbeten, ©rft fpät, im groölften unb breigefjnten $al)rhunbert, h Q t bann
bie ©inteilung beS ©angen ftattgefunben, bie aud) ©chroanfen mit umfahte,
baS erft jeht, gieidh bem bänifchen Söoljlbe, ber S3efiebelung roirtlidh
erfdjloffen roar.
*) 5)gl. D.5R.§. 1,541. 636.