VORREDE UND NACHWORT.
In dem alten Schleswig - Holstein, wie es vor 1848 neben den anderen
deutschen und dänischen Landen dahinlebte, hat sich wie Alles, was die Landes
geschichte und die Landesverhältnisse angieng, auch die Geschichte der ein
heimischen Kunst und Kunstwerke warmer Anteilnahme erfreut. In den Zeit
schriften, die damals erschienen, ist treulich niedergelegt, was irgend der Be
trachtung teilhaft war, und innerhalb des merkwürdigen, oft fast rührenden
Bildes jener sorgsamen, liebevollen, auch Kleinem und Geringem, wenn es nur
im Rahmen des Ganzen seinen Platz hatte, zugewandten Bemühung, das die
Beschäftigung mit ihnen gewährt, fällt gar manches Streiflicht auch auf die
Gegenstände der einheimischen Kunst.
Es hat auch, in einer anderen Ländern vorauseilenden Weise, nicht an Ver
suchen gefehlt, für eingehendere Kenntnis und wirksame Pflege der alten Kunst
denkmäler eine allgemeine und umfassendere Thätigkeit zu wecken. So hat
die »patriotische Gesellschaft« im Anfang dieses Jahrhunderts und später
die »Gesellschaft zur Sammlung und Erhaltung vaterländischer
Altertümer« nach ihren Kräften gewirkt.
Nachdem darauf die Ereignisse von 1848—50 die Geister eine Zeitlang in
einer ganz umstimmenden Richtung beschäftigt hatten, sehen wir dieselben Be
strebungen, allerdings in abgeschwächter Gestalt, wieder aufleben und von Neuem
thätig werden.
Indes fehlte den Leistungen der Einzelnen und dem Wirken der Gesell
schaften Vieles am rechten Erfolge. Von allem Anfänge an war gegenüber den
eigentlichen Kunst- und Geschichtsdenkmälern als das Wichtigere das Vorge
schichtliche erschienen, dessen Pflege in diesen Tagen mit der neuen »Wissen
schaft von der Menschheit« ein Bündnis zu Schutz und Trutz eingegangen ist,
und es hatte sich das Verhältnis allmählich immer mehr zu Ungunsten desjenigen,
was uns anliegt, gestaltet.
Das Ergebnis ist daher nur, dass wir eine Anzahl Namen mit Achtung,
einige mit hoher Schätzung ihrer Verdienste und ihres klaren Urteils über das,