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Wörterbuch. Sims — Ständer.
Sims — Gesims.
Simson S 159.
Singchor, s. v. a. Schülerchor 2, 205.
Sintflut S 125.
Sirene, Wasserweib, Abb. 1552, beliebter
Schmuck an Kronleuchtern; zwei vereinigte
bilden an diesen die Sirenenhenkel.
Sitzkasten 2, 266, 31, eine zum Sitzen einge
richtete Lade.
Sitzreihen S 98.
sluter (Schliesser, Schaffner) = Kirchenvor-
steher 70. 2,93.
Sockel. Der unterste, . etwas vorspringende,
durch einen Absatz (rechteckig, ungegliedert),
eine Schräge (angeschrägt), einen Viertelstab
(angerundet), eine Viertelkehle (angekehlt),
auch in reicherer Weise, besonders in der
attischen Bildung, oben abschliessende Teil
der Mauer S 70L — Sonst einfach der »Fuss«,
» Untersatz«. Das abschliessende Gesims: -ge-
sims; in ihm enthaltener Fries: -fries. —
-erker Abb. 642, (Druckfehler für -ecke;
s. N.) Für Säulensockel sagt man auch Base.
— -glied, rundes: Der an Spätren.- und
Frühbarockwerken oft vorkommende ge
wölbte Fries des Unterbaues; vgl. Fries.
— -schild s. Schilde. steine, Steine,
die zu einem Sockel gehören oder gehörten.
Sohlbank, Schwellstück einer Oeffnung, ge
wöhnlich eines Fensters. — -höhe, die
Ebene an einem Gebäude oder andern Auf
bau, in welcher die -Sohlen, die untern
Anfänge der Fenster (oder Blenden) liegen.
— -gesims vgl. Gesims.
Sommerdeich, ein Deich, der nur gegen die
niedrigen Fluten der guten Jahreszeit zu
schützen bestimmt ist 2, 648, 9.
Sonnenscheibe, Sonnenuhr 38.
Sopharoccoco 323,6 die Art und Weise, wie das
Roccoco jetzt noch in der gemeinen Möbel
tischlerei, in charakterlos zerflossener Form,
fortlebt, und die sich besonders an Ruhe
bettlehnen kennzeichnet.
Spannung eines Gewölbes: dessen lichte Weite.
Sparren, die schrägen Hölzer, welche verbunden
die geneigte Dachfläche bilden.
Sparrig 71,15 : mit dünnen Armen weit aus
greifend.
Sparrwerk 242, 12, das Gespärre, die Sparren,
doch auch der ganze Dachstuhl.
Spätbarock (spb.), spätgotisch (spg.) s. unter
den betr. Stilarten.
Spätestbarock: s. Barock; Ludwig XIV.; Zopf.
Sphinx 566, 21, als Brunnenverzierung.
Spiegel 32, 5, die Scheitelebene eines -ge-
wölbes (150, 34). — -gewölbe ist ein Ge
wölbe , das anfängt wie ein Klostergewölbe,
wobei aber die Kappen bald in eine Ebene
übergehen.
Spiegelschrift s. Abb. 1297. 1358. 1605, im
Spiegel lesbare Schrift.
Spindel, die Säule (Achse) einer Wendeltreppe.
Spindelstein 2, 55, 31, Wirtel, rundlicher,
durchbohrter natürlicher oder künstlicher
Stein , wie man sie seit den ältesten Zeiten
bis ins 18. Jahrh. beim Spinnen und Weben
und zum Beschweren der Netze gebrauchte.
Spital S 134. Hier s. v. a. Armenhaus, Ver
sorgungshaus Bedürftiger, Hospital (Gast
haus, s. d.).
Spitzbogen s. Gotik. — -fries S 72 s. Fries. —
-profil der Rippen 2,586, 19: zugeschärft
wulstiges.
Spitzenklöppeln S 122.
Spitzkropf, ein Kropf, dernichtgradlinig zwischen
rechteckigen Winkeln, sondern spitzig vor
tretend gestaltet ist, Abb. 1661 ; vgl. Abb. 68.
Spitzsäule 2, 455, 22, Obelisk.
Spitzwinkeliger Fensterfalz S 75.
Sprengel (eig. Weihbüschel des Pfarrers, zum
Sprengen mit Weihwasser), Amtsbezirk eines
Pfarrers, Bischofs 59,31. 2, 1,6.
Sprossen 2, 520, 45, wie bei einer Leiter.
Spruchband = Schriftband. Abb. 1669.
St : Stempel des Meisters.
Stab 1) s. Rundstab, 2) Bischofsstab 42, 3. —
Deutscher Stab: Viertelstab zwischen 2
Plättchen. Abb. 225b.
Stabwerk 205, 37 , in gotischen Altären : die
häufig vorkommende Ausfüllung der Ueber-
hänge durch aufsteigende, durch Bogen
verbundene Pfosten wie Abb. 740.
Städte S130L
Stadtgefälle 3, 36, die städtischen Abgaben. —
-recht S130, s. Lüb. Recht. — - wage
1, 21.
Staffel eines Altars, Altarstaffel. Bei älteren
Altären fehlt sie öfters ganz; nachher ist sie
meist ein rechteckiger Kasten; später schwingt
sie sich nach beiden Seiten, zur Stützung
der Flügel, wenn sie offen sind, aus. Vorn
zieren sie öfters Gemälde, das Innere ist
dann von neben zugänglich; nicht selten ist
auch in der Mitte ein Schrein, bisweilen ist
das Ganze vorn offen. — -bi 1 d , -stück,
das die Altarstaffel zierende Kunstwerk. —
-giebel, abgestufter Giebel. Abb. 394.
Staffieren, Staffierung: bemalen, mit der
farbigen Zier versehen, z. B. 89,21. —
Staffierer 3, 17.
Staller, in Eiderstedt der königliche Statthalter
der Landschaft.
Stammbaum der Maria S 148.
Stammparzelle 2,415, 19. in einem zerstückten
Gute der Teil, welcher den Sitz des früheren
Eigentümers in sich begriff.
Standarte 564, 14, Fahne (eigentlich an einem
schwebenden Querholz befestigte Fahne, so
2, 406, 13).
Standbilder aus Stein S121, aus Guss S118.
Ständer eines Kronleuchters, Mittelsäule, an
welcher die Arme befestigt sind; einer
Kanzel, Empore: die Stütze (Abb. zu 2, 444);
einer Tiire: die Pfosten 360,45; im Zimmer