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Wörterbuch, scharrieren — Schote.
die Fläche lauter gleichlaufende flache Rin
nen erhält 251, 7.
Scharte 291,35, schmale, zur Verteidigung
durch Hinausschiessen, Werfen, Giessen dien
liche Oeffnung.
Schauer, Schuer 261, Anm. 272 = Regendach.
Schauessen 3,16.17, Schaugericht, Tafelaufsatz.
Scheidbogen, Scheidebogen = Arkadenbogen;
ihre Reihe trennt das Nebenschitf vom Haupt
schiffe.
Schein = Heiligenschein, so 301, 13.
Scheingewölbe, Decke in Gewölbeform, aber
nicht gewölbt, sondern aus Holz hergestellt.
— -rippen s. Rippen. — -schildbogen
287, 22. Die Erklärung s. 339, 25. Diese
Schildbogen (s. d.) dienen nur, um der
Wand, welche sonst unmerklich zur
Krümmung der Kappe übergehen würde,
eine Art Abschluss zu geben, haben aber
keinen Einfluss auf die Gewölbe und sind
kein Teil derselben. Vgl. Kreuzgewölbe.
Scheitel, höchster Punkt eines Bogens oder
Gewölbes.
Schemel des Altars s. Kniebank S 94. In
vielen Kirchen finden sich auch Fuss-
Schemel, doch nur zu Landkirchen deren
beachtenswerte, 2, 85, 2.
Schichtenwechsel S 69. Abwechslung wird im
Ziegelbau am gewöhnlichsten erzielt, indem
man Steine von zwei Farben verwendet,
welche Schicht für Schicht abwechseln 21, 8;
die Schichten können aus einer oder meh
reren Lagen bestehen.
Schiffe als Weihgeschenke S 107.
Schiff einer Kirche: der für die Gemeinde be
stimmte Teil westlich des Chorbogens. Ist
er durch Stützen geteilt, so ist die Kirche
mehrschiffig. Der Querbau einer Kreuz
kirche heisst Quer-, Kreuzschiff; die Abseiten
des Haupt-(Mittel-, in Basiliken Hoch-) schiffes
heissen Neben-, Seitenschiffe. — -joch, die
Joche (s. d.) des gewölbten Schiffes.
Schild auf den Seiten eines Taufsteinfusses oder
Capitäls, s. Capital. — An Gewölb-Schluss-
steine sind öfters Sch. angehängt S 79. Plat
ten mit Malerei oder Skulptur 523,4. 2,374,
24; ähnlich an Leuchtern (s. d.) Abb. 893.
264, 11 ist Schild s. v. a. Wappen.
Schildbogen, der an einer Wand, wol auch
z. T. auf ihr liegende Bogen der Kreuz- und
Tonnengewölbe. In unserem Gebiete fehlen
sie sehr häufig, wo, wie so oft, das Kreuz
gewölbe, indem die Kappen von den Wän
den ansteigen, dem Klostergewölbe ähnlich
wird. Vgl. Scheinschildbogen.
Schilder 276,27, Schilderer (271, 12): Kunst-
Maler. Vgl. geschildet. — Schilderei
3,29: Bild. — Schildern: bemalen 3,21.
Schildrippe 2,47,4, der Schildbogen: wenn er
ebenso profiliert ist wie die Rippen. —
Schild wand die Wand unter dem Schild
bogen.
Schindeln aus Holz sind, wo man nicht Metall
nahm, auf Türmen das natürlichste Deckungs
mittel und haben sich vielfach so erhalten,
werden auch noch so, obwohl nur ausnahms
weise, angewandt.
Schinderkelch 322,27, zinnerner Abendmahls
kelch für den Schinder, mit dem man auch
hierin keine Gemeinschaft haben wollte. In
der Kirche zu Lütjenburg war neben dem
Turmbogen eine Nische, in welcher der
Schinder seinen abgesonderten Platz hatte.
Schirrkammer 2, 132, 3, Aufbewahrungsort der
Pferdegeschirre.
Schlagglocke, Stundenglocke.
Schlagleiste, die die Türfuge deckende Leiste
an der Kante eines Türflügels 554,31.
Schlagring s. Glocke.
Schlange, kupferne S 159.
Schlangenschuhe 428, 43 , Schuhe mit Spitzen
von besonderer Länge und Biegsamkeit.
Schliessen 2, 482, 11, die ein Buch am Schnitt
fest zu schliessen bestimmten Klammern.
Schlösser S 131—3.
Schlossausstattung S 135. kapelle S 133.
— -laube 567, Säulenstellung im Schloss
hofe. — -platz S 131.
Schlosserarbeiten S117L
Schlot 473, 5, Wasserlauf, in dem bei gewöhn
licher Flut das Wasser eine Hallig durch
schneidet.
Schlussstein (»Schluss« herabhangend Abb. 1246),
der oberste Stein eines Bogens oder Ge
wölbes.
Schmelzarbeit S113, s. Emailarbeit; ein far
biger Glasfluss ist in Metall ein- oder auf
geschmolzen.
Schmiedearbeit S 117 f.
Schmiege == Schräge. — -profil, ein Profil,
dessen Charakter auf der Abschrägung der
Kanten beruht.
Schmiegenkämpfer, -gesims: Kämpfer, Ge
sims vom Profil einer geschrägten Platte S 76.
— -sockel, angeschrägter (angeschmiegter)
Sockel S 70.
Schmuckarme eines Kronleuchters 98, 11, Arme,
die keine Lichte tragen; Zierarme.
schneiden, 2,578,1, s. v. a. überschneiden,
durchschneiden, sich mit der Richtung eines
andern Gegenstandes kreuzen.
Schneidepunkt des Kreuzgewölbes 2, 7, 27, sein
Scheitel.
Schneideramt 2, 207, 42, Schneiderzunft.
Schnitker, Snitker, Sniker, Schnitger: Schnitzer,
Arbeiter mit dem Stichel und Messer. Oft
s. v. a. Tischler.
Schnitzaltar, gotischer Altaraufsatz mit Schnitze
reien geziert S 90 f.
Schnitzfeld, -tafel: Relieftafel. — -bild
2,623,31, geschnitztes Bild.
Schonwaldung 55, 34 s. gefriedet.
Schöte 3, 10. 11. 12 Schoss, Steuer (die Schote
strafen: für unrichtig erklären, anfechten).