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21 I
Rüstkammer S130; der Teil des Zeughauses
oder sonst ein Raum, in dem die Rüstungen
auf bewahrt sind. loch, die Löcher, in
welchen die Enden der Streckhölzer der Ge
rüste beim Bau lagen. Diese Löcher liess
man auch hernach offen. 40, 9 sind R. die
Löcher im Gewölbe, welche bei inneren Her
stellungen für die Rüstbäume Platz bieten.
Rüstungen S 136.
Rute S 131 (Messrute), 14' hamb.
saeellum, Heiligenhaus, Kapelle zum Gottes
dienste oder auch nur für Aufstellung eines
hl. Bildes Raum gewährend.
Sächsische ländliche Bauart S 133.
saera monumenta 480,4 ziemlich unverständ
lich; es sind vielleicht Schnitzwerke gemeint
(vgl. 453), etwa auch die Kanzel.
Sacramentshaus S 105 (vgl. Monstranzhaus). —
-schrank S 106, gänzlich abgesondertes,
oder mit der Wand in Verbindung stehendes
Gehäuse zur Bewahrung der Hostie.
saerarium 524, 6, so viel als Chor. Noch heute
nennen manche Halbgelehrte im Lande gern
den Chor das Heilige, die Apsis das Aller
heiligste, nach Vorbild des jüdischen Tempels.
Sakristei S 64 (455,29 gewöhnlich Gerwe-
kammer genannt, auch Hängekammer,
auf Sylt Kalfaster. Oft mit Kaminen S 108.
Salvator der Erlöser, in spätrornanischer und
frühgotischer Zeit oft zwischen den stehen
den Aposteln sitzend dargestellt, oder auch
in der Mandorla. Abb. 55. 92. S. 138 ff.,
bes. 147. 150.
Sammelbrett S 106.
Sandstein S67. 121. 128.
Sanduhr, Stundengläser S 107. Fast alle
hier noch erhaltenen, deren Zahl sich leider
täglich mindert, stammen aus dem 17. und
18. Jahrh., schlechte auch aus dem 19. Sie
sind an den Kanzeln angebracht und be
stehen in 4 Gläsern für '/4, »/,, 3/ 4 , 1
Stunde. Das stürzbare Gehäuse, meist
aus Messingblech, ist oft hübsch, aber stets
ziemlich einfach behandelt. Nirgends ist ein
Anzeichen, dass eine Sanduhr noch mittel
alterlich sei. Vielleicht ist die zu Barkau
(um 1600) die älteste, s. auf Abb. 979.
Bisweilen sind die Arme (Halter), an denen
die S. befestigt ist, reich u. schön; so bei
Abb. 979; öfters sind sie aus Schmiedeeisen,
S 117.
Sarg (vgl. Trog = Sarg), S 126 f.
Sargwände, die Wände des Obergadems.
Sarkophag: Prunksarg, gewöhnlich aus Stein.
Satteldach: zweihängiges Dach, Abb. 1660.
Sattelgedeckter Turm Abb. 1537.
Säule S80. Sie besteht aus Sockel, Schaft
und Knauf. Vgl. Schaftzier, Schwellung.
Genannt wird sie gewöhnlich nach der Art des
Capitäls (s. d.). Walzige Säulenschäfte sind
in der Form nicht von Rundstäben (s. d.)
verschieden; wie bei diesen unterscheidet
man auch Halb-, Viertelsäulen neben den
vollen (freistehenden) Säulen. Spätroma
nische Zeit verwendet neben den runden
auch gern achteckige Säulen. Die Säulchen
der spätesten Gotik sind oft gewunden,
und aus dem Vier- oder Sechseck gebildet,
bisweilen mit etwas concaven Seiten. Abb.
1576. Zu 2, 128. Zu 232. Zu 2, 170. 646.
Mannigfach gewunden Abb. zu 2, 378. Diese
Neigung verschwindet mit dem Durchbrechen
der Ren., s. zuletzt Abb. 332. Der Barock
stil, besonders der spätere, liebt gewundene
Säulen von welliger Profilierung, also ohne
Kanten, und begleitet (vgl. Abb. zu 2, 172)
die Windungen gern mit Laubwerk Abb.
1599. — Gewirtelte Säulen vgl. Wirtel.
Schablonenmalerei 166, 45 (40, 9 „schablo-
niert“), Malerei, welche mit Hilfe von Scha
blonen gefertigt ist.
Schächer zu den Seiten Christi nach dem apo-
kryphischen Evangelium des Nicodemus:
Dismas, der gute, Gestas oderGismas,
der böse. 333 Dismas und Jismas.
Schäferscene S 161.
Schaft: 1) der gewöhnlich walzige, sich meist
nach oben verjüngende Teil einer Säule,
eines Leuchters u. dergl. 2) 167,7. 354, 34.
522, 12: Pfeiler in einer Kirche. zier:
Säulen der Ren., besonders oft der jüngern,
bei denen die im Anfänge der Ren. beliebte
starke Schwellung des Unterteils nicht mehr
angewandt wird, werden oft so verziert, dass
ein Ring den kürzeren cylindrischen Unter
teil abteilt, und dieser mit Ornament besetzt
wird. Abb. 351. 741.
Schale, Becken, flaches Gefäss. — - eines
Taufsteins 24, 22: seine Höhlung zur
Aufnahme des Wassers. An Leuchtern die
Lichtteller 474, 41; auch der Unterteil kann
ähnliche breite P'orm haben 488, 27. Die
Kuppen von Kelchen werden öfters am un
teren Teile, in der Barockzeit bis fast ganz
hinauf, von einer Schale umgeben. Abb. 381.
— 526, 18. 559, l 7 '- Glocke ohne Klöppel.
Schalldeckel = Kanzeldeckel.
Schalung, Verschalung: Bekleidung einer Fläche
mit Brettern.
Schandpfahl , der Pfahl, an den gebunden
Christus gemartert wird.
Schanze S 130.
Schoppe 69, 17, schape 2,93, scape 2,87 Ge
fäss, Kasten, Kiste. Davon Hörnschapp.
scharfgrafige Gewölbe 2,429,23, Gewölbe,
die statt der Rippen Zuschärfungen (Grate)
haben.
Scharnier: Gelenkband, mit durch beide Band
lappen geschobenem Dorne. — -knauf
der über dem Sch. befindliche Knauf.
scharrieren, mit dem Scharriereisen, einem sehr
breitschneidigen Meissei, bearbeiten, wodurch
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