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Wörterbuch. Passion — Pokal.
Passion vgl. Oelberg S 140 ff. Dürers kleine
Passion in 38 Holzschnitten ist um 1507 er
schienen ; zwischen ihren Darstellungen und
hiesigen Schnitzwerken gibt es viele Be
rührungspunkte.
Passweg 60, 6. 61, 10 durch die Bodenbe
schaffenheit eingeengter, der Verteidigung
günstiger Verkehrsweg.
Pasteten N. 16.
Pastorale 525, 1 Krummstab.
Pastorengestlihi s. Gestühl. Vielfach auch
»Beichtstuhl« genannt. — -bilder S 162.
— -tafel Tafel mit der Reihe der Geist
lichen der Kirche, in den Landstrichen des
Westens und Nordens fast in allen Kirchen
angebracht.
pastös gemalt: mit dickem Farbenauftrage.
Patene, Teller für den hl. Leib. Zu jedem
Kelche gehört eine als Deckel auf ihn pas
sende P.
Patron. Beschützer, Vertreter. Daher sowol der
Schutzheilige der Kirche S 82 ff. als der Welt
liche (S 133), dem der Schutz, insbesondere
die Besetzung der Stellen obliegt; davon »Pa
tronat« , »Patronatsrecht«. —- Die Stelle des
Heiligen im Altäre (Patronstelle) ist nach
der Regel bei Altären wie Abb. 1563 links
(südlich) der Mittelfigur.
Patt 2, 486 Abkürzung für porticus (Kreuzgang),
auch P artich.
Pelikan S 160 besonders häufig am Oberteil
von Kronleuchtern, Sinnbild der Selbstauf
opferung Christi.
Pentaptych, Altaraufsatz mit Doppelflügeln (s. d.).
Perlmutterbeschlag 176, 14. 2, 114, 29.
Perlstab 371,40 vgl. Kugelstab.
Personenbildnisse S 161—3.
Pesel, Prunkstube eines Bauernhauses 75, 35.
140, 13. 490, 6. 2,492, 30.
Pestkirchhof 565, 35, Pesthof 2, 320, 39, Kirch
hof für die in einer Pest Gestorbenen.
Petzierring (Siegelring) 526, 8, Petschaft
2, 215, 44. 657, 6.
petulans ignis 2, 217 »mutwilliges Feuer«.
Pfanne, Dachpfanne: Breitziegel, breiter Hohl
ziegel.
Pfarrrechte die Rechte der Pfarrkirche 2, 514, 19.
kapelle2, 256, 29 Kirche mit beschränk
tem Pfarrrecht.
Pfau S 160.
Pfeife s. canelliert.
Pfeilchen 43, 5 Druckf. für Pfeilerchen.
Pfeiler (aus lat. pila) die freistehenden Stützen
der Decken. Die an die Wand angelehnten
heissen Wandpfeiler. Hauptpfeiler heissen
bei Doppeljochen die, welche die Gewölbe
der Mittelschiffjoche tragen, Zwischenpfeiler
die schwächeren für die Arkaden.
Pferd S 160. Pferdeköpfe an den Giebel
ecken Verzierung des sächsischen, aber nicht
des wendischen Bauernhauses Abb. 771. Die
Köpfe stehen im Holsteinischen überall nach
aussen (im Lauenburgischen dagegen nach
innen).
Pflanzenornament Ornament, zu dessen Bildung
pflanzliche Vorbilder verwandt sind, in der
Ren. besonders der Akanthus. Vgl. Blätter,
Laub, naturalistisch.
Pfosten die die Fenster senkrecht in die Lichter
teilenden Stäbe.
Phönix 2. 105, 26.
Pietas S 148 Vesperbild, Abb, 950, 1315.
1479.
Pilaster : als rechteckiger Vorsprung aus der
Wand vortretender, übrigens nach Art einer
Säule (wenn nur als Streif erscheinend:
Pilasterstreifen 2, 396, 10) gegliederter Wand
pfeiler, der als Bogen- oder Gebälkstütze
dient. Nach der Bildung zu bezeichen als
dorisch 31, 37, toskanisch, jonisch u. s. w.
Sehr oft sind die Pilaster canelliert oder
sonst profiliert, wobei der Pilastergrund
glatt bleiben kann oder auch verziert wird
und von profilierter Umrahmung umgeben
ist (Rahmpilaster). Bisweilen sind die
P. als Hennen gebildet (-hermen 293, 15),
öfters auch sind wirkliche figürliche Hermen
als Pilaster, mit geringer Ausladung, ange
wandt (Hermenpilaster). Eine -archi-
tektur ist eine A., in der die P. mit ihrem
Gebälk das wichtigste, bestimmende Element
bilden. rahmen eines Bildes ein Rahmen,
bei dem Pilaster und nicht, wie gewöhnlicher,
Säulen verwandt sind 113,34. — Trenn-
pilaster 192, 11 teilen ein Täfelung in
einzelne Abteilungen.
Pinienzapfen abwärts hangend, häufiger Ab
schluss von Kronleuchtern und Kanzelunter
hängen.
Pilati Handwaschung S 140.
Piscin S 67 Vertiefung in der Wand, in der
Sacristei oder im Chore, mit Ausguss nach
aussen, eingerichtet zum Ausgiessen des beim
Gottesdienst benötigten Wasch- und Spül
wassers. Aehnlich gestalteter Einguss an einer
Mensa S 89.
Pitschierstecher 3, 48 Petschaftstecher.
Plafond flache, ungewölbte Decke.
planmässige Stadtanlage S 130.
Platte ist ein gerades, gewöhnlich rechtwink
liges Glied eines Gesimses. Ein platten
förmiges Capitäl erscheint als Band, be
sonders wenn es wenig vortritt. Dünne
Platte: Plättchen. Plättchen (Fliesen) als
Wandbelag S 122. Altarplatten S 89.
Plattenrüstung die aus Platten und nicht wie in
früherer Zeit aus Schuppen oder Ringen ge
bildete Rüstung.
Plattierer 3, 38 Vergolder.
Plätze, heidnische S 53.
Pleban (Volks-, Weltgeistlicher) der Rektor,
Pfarrherr einer Pfarrkirche.
Pokal 298, 43 kelchförmiger Taufstein, Abb. 418.