Wörterbuch. Marienleuchte— Mörtel.
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Mutter Gottes, s. Abb. 254f. stock heisst
in Abb. 1226 das Tabernakel.
Marke, Meisterzeichen, vgl. Giesszeichen. —
-tafel 94, 31 vgl. N. 4: die Absicht, eine
solche dem Werke beizugeben, ist nachher
gefallen.
Marmorarbeiten S 67. 12S.
Marsch s. Geest. — -insei 67, 14, niedere
Insel mit Marschboden. — -fenne 62,45,
eine Fenne (in Holstein sonst Koppel) ist in
der Marsch und deren Nachbarschaft ein
Stück aus dem Gemeinbesitz ausgesondertes,
in Eigentum gegebenes Land.
Marterzeichen, Marterzeug Christi: Kreuz,
Schwamm, Lanze u. s. w.; — eines Hei
ligen: dessen auf die Art seiner Marter
deutendes Abzeichen.
4 Märtyrinnen S 157: Lucia, Agnes, Agatha,
Cäcilia.
Martyrium eines Heiligen, Darstellung seiner
Marter.
Maske, Gesicht ohne Hinterkopf, Abb. zu 2, 230
vgl. Henkel.
Masswerk, das der Gotik eigentümliche, aus
geometrischen Figuren bestehende Ornament.
In Fenstern S 76 findet sich hier Masswerk
selten (Abb. 247), an Geräten, besonders an
Altarwerken, sehr oft.
Mauergliederung S 70—73. — -verband s.
Verband.
Medaille, Schaumünze.
Medaillon, Rundstück, runde Relief- oder Bild-
darstellung.
meditatio mortis 2, 507, Todesgedanken.
Meermänner, Wassermänner, Tritonen. —
-weiber, Wasserweiber, Sirenen, Abb. 1552.
mehrschiffig S60; mehrjochiger Chor S 61.
Meierhof. Wenn ein Gut der Grösse wegen
unter mehrere Höfe geteilt ist, so heisst der
wichtigste Haupt-, jeder andere Meierhof.
memorandorum liber, Buch der Denkwürdig
keiten 3, 38.
Memorie 114,5, Seelenmesse.
mensa S 89, Altartisch. bekleidung S8gf.
s. Altarvorsatz.
Messe, 1) das Messopfer, 2) der Markt, der bei
den Kirchen gehalten zu werden pflegte
(Kirchmesse). Vgl. Vicarie, Altar. Mess
altar, ein Nebenaltar, an dem Seelenmessen
gelesen werden, und der dazu bestimmt ist;
so genannt zum Unterschiede vom Haupt-
altare; im Allgemeinen überhaupt soviel als
Nebenaltar. 148, 6 bedeutet aber Messaltar
einfach einen Altar, an dem überhaupt Messe
gelesen werden kann, da es auch Kapellen
ohne Altäre gibt.
Messbuch, eig. Buch zum Gebrauch bei der
Messe. 223, 14 ist es aber wol s. v. a. mis-
sale nach gewöhnlichem hiesigem Sprachge-
brauche: altes Kirchenbuch. Solche ent
halten öfters auch Geschichtliches (vgl. 2,
519 , 5 )-
Messgeräte (katholische) 2, 497. — -ge-
wänder S122, eigentlich alle bei der M.
gebräuchlichen (liturgischen) Gewänder; ins
besondere ist Messgewand, -kleid 235,3,
-kleidung die Kasel (s. d.). — -glöck-
chen, kleine Glocke zum Gebrauche beim
Messopfer, ihr Platz nahe dem Altar an der
Epistelwand, so noch heute 326, 8. 43. Einige
der erhaltenen als Messglocken (S 120)
bezeichneten kleinen Glocken könnten auch
Chor- (Sanktus-) glocken sein, deren Platz im
Chordachreiter ist. hemd: Alba. rute
(14’ hamb.) S 131.
Messerrad 2, 24, 16, mit Messern besetztes Rad.
Messingdocken (s. Candelaber), Docken aus
Messing 239, 38. blechleuchter S 113.
— -vasen 2, 17, 36.
Metallsarg S 127. — -guss S 1 13. — -ar
beiten S 108—20.
Mezzanin, Zwischengeschoss, in Abb. 1242.
Miniaturen, Kleingemälde in Büchern. Oft
werden auch farbige Anfangsbuchstaben (Ini
tialen) unrichtig dahin gerechnet (526, 15?).
Minoriten S81 s. Franziskaner.
Minuskeln s. Majuskeln. Auf Glocken S119.
Die »Minuskelinschrift« ist die sich auf so
vielen Taufschüsseln findende, Abb. 1021.
Mischmauerwerk aus Granit und Ziegeln S 66.
Misericordien 2,588,33, die auf der Unterseite
der gotischen Klappsitze angebrachten, wenn
letztere aufgeklappt sind, ein Aufsitzen er
möglichenden Consolen.
misorientiert (falsch gerichtet) 3, 36 s. orientiert.
missale, Messbuch, so 138, 12. 2, 109, 19. 639,
. 43 -
Mitra, Bischofsmütze. Kegelförmige Gestalt ist
ein Zeichen hohes Alters.
Mittelständer 38,33 s. Abb. 1513.
Modellierung 205,40 (modelliert 406, 16), For-
mengebung, Ausbildung in der Form.
monasterium, monosterium (2, 598), Kloster.
Mönch (Hohlziegel) S 68. —sband, Schweins
lederband mit durchweg in schwachem Relief
gepresstem holzgefüttertem Deckel.
Monstranz S116. So hiessen vor Einführung
des Fronleichnamfestes die tragbaren Re-
liquienbeh älter, in denen dem Volke Re
liquien gezeigt wurden. Nachher brauchte
man Gefasse derselben Art und desselben
Namens auch zur Aufnahme des hl. Leibes
bei dessen öffentlicher Vorzeigung und Ver
ehrung, und nun bezeichnet das Wort in der
Regel solche Monstranzen; die der ersteren
Bestimmung nennt man Reliquienmon
stranzen. Gleiche Form haben auch Ci
bo rien (s. d.), nur dass sie keinen Einblick
gestatten. Zur Aufstellung von Monstranzen
haben Altäre öfters Behältnisse S91. —
-haus, Sakramentshaus 401, 37. Vgl.
Tabernakel S 105 f.
Mörser S 135 f. und N. 17.
Mörtel S 70.