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Wörterbuch. Lichtteller — Marienleuchte.
-teller (Abb. 893 oben) als Lichtträger, die
ersten meist in der Form der Jakobsmuschel.
Vgl. Dreiermuscheln.
Liebe s. charitas. — -smahl Abb. 1201.
Liebfrauenstücke 102, 3 ohne Zweifel Lände
reien, die einem Marienaltar gehörten.
Lindwurm, Drache, Wurm (s. d.) S 160. Kommt
auch auf den Bildern von St. Georg und
Margareta vor.
Liniert 526,40 vgl. 44 wie Abb. 999. 1496.
Lisene vorstehender aufsteigender Streif einer
Wand, eine Verstärkung bildend, so Abb. 651.
879. 1190; vgl. Winkellisene. Die Sockel
gliederung wird durch den Fuss der L. unter
brochen.
loff 2, 167 Laub, aus Metall oder Goldfäden.
Löffel S 117.
Loge stubenartig abgeschlossener Teil einer
Bühne.
lombardisch nannte man früher die gotische
Majuskelscbrift 538, 9.
Lombardschreiber 3, 21 Führer des städtischen
Leihamtes.
Lot Vs2 Pfd. d. i. 15V3 Gr. hat 4 Quint.
Louis XIV. Stil nennt man auch wol den Stil
des späteren Barock, in der Gestalt, die er
hier seit etwa 1670 bis 1715 hatte.
Louis XV. Regierungszeit bis 1774 zeitigte den
Stil des Roccoco, der um 1750 blühte, und
dessen Eigentümlichkeit die Abneigung gegen
alle Symmetrie des Ornamentes, ja gegen
jede gerade Linie ist, und Vorliebe für
muschelartige Gestaltung desselben. Treff
liches Beispiel zu Ploen 2,159,40. Vgl.
Sopharoccoco.
Löwe S 160. klaue s. Klauencapiläl. —
-kopfhenkel: oft sind die Kronleuchter
so gebildet, dass das Unterste ein Ring oder
Griff ist, den ein Löwenkopf im Rachen hat.
— -köpfe am Kelchknaufe Abb. 16. —
-kopfschlussstein 244, 42 mit einem LK.
verzierter Schlussstein.
St. Loye S 85.
lübsches Recht S 130 das Recht der Stadt
Soest, das der Stadt Lübeck nach ihrer
Gründung im 12. Jahrh. verliehen ward, und
in der zu Lübeck erhaltenen Gestaltung und
Ausbildung von Adolf IV. den vielen von
ihm gegründeten Städten erteilt ist. — Mark
1,20 Reichsmark. — Art des Hausbaues
468, 3: als Lübecker Stil bezeichnet man in
den nordischen Landen die Hausbauart mit
den hohen gegliederten Backsteingiebeln, wie
sie zu Lübeck und in den anderen Städten
des deutschen Nordens allenthalben zu finden
sind.
Lucht (von Leuchten) 273, 13 s. Fensterlucht.
lucht 2, 534: Leuchter.
Lunarium an einer Uhr 558,20, Darstellung
des Mondlaufes.
Lünette (halber Mond), Aussenwerk mit offener
Kehle an einer Festung, s. auf Abb. 1379
nach Nordosten hin.
Lustgärten S 135.
magister 2, 545 Meister?
Majuskelschrift (an Glocken S 119) : die Schrift
mit lauter grossen Buchstaben. Die römische
herrschte bis ins 11. Jahrh., dann trat ein
Uebergang zur gotischen ein, Abb. 966, die
sich am Ende des 12. Jahrh. ganz entwickelt
hatte, Abb. 151. 172. 894. 1050. 1358; in
der 2. Hälfte des 14. Jahrh. begann die
Schrift mit Minuskeln an die Stelle zu
treten; sie war im 15. Jahrh. herrschend,
Abb. 1503. Gegen Ende desselben und
durch das I. Viertel des 16. Jahrh. finden wir
daneben die spätestgotische Majuskelschrift
Abb. 675, ähnlich 238) sehr beliebt. Im
Anfang des 16. Jahrh. zeigen sich in den
Minuskelinschriften auch bisweilen einzelne
Majuskeln als Anfangsbuchstaben schön aus
gebildet. In der 2. Hälfte des Jahrh. dringt
die antike Majuskelschrift wieder durch;
noch heute findet sich sehr selten, so in den
Radlerschen Glocken, eine andere dafür.
Die Züge der »Majuskelinschrift« auf Tauf
schüsseln erinnern am meisten an die spätest
gotische Art. ■— -Siegel, ein Siegel mit
Majuskelinschrift.
Mäkler 2, 252, 23, die Helmstange, der Ständer,
der im Turmhelm oder im Turmgerüste die
Mittellinie einhält.
Malsteine S80. 121. 135.
Mandorla s. Aureole.
Manier : künstlerische Richtung als zur Gewohn
heit gewordene Eigenart eines Einzelnen oder
einer Gruppe. Unter Manieristen (S 125)
verstehen wir die Maler, welche der in der
Zeit der Ren. (ihre Bilder heissen daher
Manieristen- oder Ren.-Bilder) hier fast all
gemeinen Richtung folgend in der Nach
ahmung der italienischen Maler aufgiengen.
— Das Manierierte der spätesten Gotik zeigt
sich hauptsächlich bei Gestalten in der ge
schwungenen Haltung; die Manier der Bild
hauer des Frühbarocks stellt die Figuren
übertrieben schlank dar s. Abb. 117.
Manntränke 448, 10. 477, 30, verderblicheUeber-
flutung Nordfrieslands.
Mansardendach, gebrochenes Dach, dessen oberer
Teil flacher ist als der untere, Abb. 967.
mansi 2, 26, Hufen (von manere, bleiben,
weilen).
Mantel einer Glocke: das »lange Feld«.
Maria S 148—50. 138ff. 105. 125.
Marianer S 87, die Mitglieder einer Brüderschaft
zu Ehren U. L. Fr.
Mariengruppe 212, 29, in der Kreuzigungsdar-
stelluDg die Gruppe der Maria und der um
sie Bemühten. —- -leuchte S 108, auch
-kröne, Liebfrauenkrone, Hänge
leuchter mit geschnitzter Darstellung der