W örterbuch. Labarum—Lichtmuscheln.
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Labarum 2,171, 18 die kreuzgeschmückte Fahne,
die dem Kaiser Constantin d. Gr. 304 am
Himmel erschien. Ähnlich erschien der
Danebrog dem König Waldemar II. 1219 auf
seiner Kriegsfahrt in Island.
Labbadisten 3, 25, Anhänger des Jean de La-
badie, geb. 1610 zu Bourg in Guinne, gest.
1674 zu Altona.
Lade 251 Kiste, Truhe.
Lage der Portale S 73, vgl. Portale.
Lagerfläche eines Steines: die Fläche, auf der
er aufliegt; die wagerechten Fugen heissen
daher Lagerfugen.
Laienaltar = Kreuzaltar. — -bruder, con-
versus N. 17 ein Bruder, der sich, ohne
Mönchsgelübde abzulegen, dem Kloster ange
schlossen hat. Besonders häufig besorgten die
Conversen das Bauwesen; conversus heisst
oft geradezu Baumeister, Bauarbeiter. —
- k i r c h e der Raum einer Stifts- oder Kloster
kirche, der den Laien offen steht. Zu ihm führt
das Laienportal 2,584,42.
Lampe, ewige S 117.
Lampette (von Lampe, vgl. Candelaber?, daher
wol besser als Lamprette) S 79. Abhäng
ling, kurzer vasenförmiger Ren.-Candelaber,
an einem Gewölbschlusssteine angehängt.
Vgl. Hängezapfen.
Landesprotokoll 102,11 die Urkunden über die
gefassten Beschlüsse der Landesvertretung. —
-block, Kiste zur Verwahrung derselben
2, 66. 87.
Landgotik 323, 6, vgl. steckengotisch, der bieder-
männische »gotische« Stil, in dem gelegent
lich ländliche Handwerker arbeiten.
ländliche Bauten S 133. 66.
Landwehr 60, 18. S 129. — -graben 56,4.
Langbau ist eine Kirche ohne Querhaus; oder
im Gegensatz zum Querhause das Lang
haus.
Längsgurt s. Gurt.
Lanzknecht 427, 27.
Laster S 159 s. Haupttugenden.
Laterne, Dachaufsatz, durchbrochener Aufsatz
auf einer Kuppel, der in der Regel dient,
um Oberlicht einzulassen Abb. 967. —
-träger Abb. 1367.
Laubcapitäl Abb. 850.
Laube S 134 s. Arkaden. Abb. 384. — -stab,
-werkstab Abb. 762. — -Überhang
aus Laubwerk gebildeter Überhang eines
gotischen Schnitzwerkes Abb. 1320. werk
Ornament aus gotischen Blättern (s. d.) und
Blumen gebildet; dahin gehört auch das
gotische Distelwerk (s. d.).
Läufer ein Stein, der der Länge nach, also im
rechten Winkel zum Binder, vermauert ist.
kranz ein Ring um einen Bogen aus
lauter Läufern, den zwei möglichen Gestal
tungen des Backsteinmauerwerks in Feldstein
mauerwerk nachgeahmt in Abb. 769.
Laufgraben 60, 24 s. v. a. Landgraben.
Lazarus’ Erweckung S 139.
Lebensalter s. Stufenjahre.
Leden 2, 361, 4 niederdeutsch die Grundlagen
(Fundament).
Lehmstaken 54, 12 kommen in Fachwerkhäusern
zur Anwendung, indem die Fächer durch
zwischen die Riegel geklemmte senkrechte
Prügel (Staken) ausgesteckt sind, die mit
Strohlehm durchflochten werden, worauf das
Ganze mit Lehm überschlagen wird.
Lehn der Kirche S 82 ein Grundbesitz oder
Gefälle, meist gestiftet zur Unterhaltung eines
Altares oder zur Abhaltung von Messen an
dem Altäre eines Heiligen, auch zu Gunsten
der Kirche oder einzelner Personen an ihr.
Lehensbuch 150,1 ein Buch, in dem über
die Lehen einer Kirche, ihre Erträgnisse und
deren Verwendung Bericht geführt wird. —
-wäre einer Vicarie 460, I der Besitz einer
V. an Lehen.
Leibung des Bogens seine innere Fläche; —
seiner Öffnung: die der Öffnung zugewandten
Seiten der Gewände.
Leichbestätigung N. 16 Bestattung. fahne
271,5 s. das. 11, s. v. a. Totenfahne.
Leichenpflege Christi S 146.
Leidensstationen S 140. — -Zeichen Christi
== Marterzeichen.
Leimen : niederd. Lehm 204, 26; Hiob 10, 9.
Leinengriindung, — -unterläge s. Kreidegrund.
Leiste kleines, schmales Gesimsglied. — -ein
teil ung die einer Fläche durch L. gegebene
Teilung in Friese und Felder 394, 16.
Lendentuch Christi s. Hüftenluch.
leprosarium 2,495, 20 s.v.a. Leprosenhaus
S 134, Haus für die Aussätzigen, vor der
Stadt.
Lesepult 213. 230. 2,93. 611.
Lettner S 100 Bühne, die den Chor vom Schiffe
scheidet, dienlich zum Verlesen der Evange
lien; dafür war ein Lesepult darauf angebracht.
Die hierlandes vorhandenen sind jedoch
alle nachmittelalterlich und als »Schüler-«,
»Singchöre«, »Kapstühle«errichtet. Uneigent
lich ist 129 das Chorgitter Lettner genannt,
vgl- 265, 36.
Leuchter S 108—13; s. Armleuchter, Stand
leuchter, Nebenlichthalter.
liberei N. 14 Bücherei.
Lichter eines Fensters, die Lichtöffnungen
zwischen den Pfosten (vgl. dreiteilig).
Lichtes, Lichtenöffnung, lichte Masse,
die innere, freie Weite einer Oeffnung.
Lichtarme des Leuchters: die Arme, welche die
Lichter tragen. — -brett 2, 257 s. v. a.
Kerzenstall. — -halter 88, 2 Abb. 893
rechts: bei Leuchtern ohne Lichtdorn der
Stulp, in den die Lichter gesetzt werden. —
-kröne, Kronleuchter. — -muscheln,
-rosetten dienen oft statt der -schalen,