W örterbuch. Intarsia—canelliert.
194.
Intarsia Einlage, Einlagearbeit S 121 (vgl.
Auflagearbeit).
Interimskirche (Zwischenkirche) ein Raum, der
während der Unbrauchbarkeit der eigent
lichen Kirche für diese als Ersatz dient.
Isaaks Opferung S 159.
Italisch, italienisch, vgl. all Italiano, ferner
182, 38. 530, 3 u. 9. Italisierende Manier der
Malerei 54, 2 die der sog. Manieristen.
Jagd S 160. — -fries 170, 5. Abb. 213.
Jansenisten 483,28 Anhänger des Com. Jansen,
Bischofs von Ypern 1584—1638.
Janusbild 179, 3 mit Doppelkopf, nach vorne
und hinten.
Jesu Leben S 138fr.
Joch im Gewölbebau jede der aus einem für
sich gebildeten Gewölbe bestehenden Ab
teilungen , in die der Raum, nach seiner
Längenrichtung, zerfällt. Scheidungsgrenze
der Joche ist die Mittellinie der Pfeiler,
Wandpfeiler, Gurtbogen. Dreieckige Joche
in Abb. 387; aus fünf Seiten des Achtecks
» gebildetes Joch in Abb. 795.
Judentum S159.
jünger gotisch 2,531,28 aus jüngerer gotischer
Zeit.
Jungfern -adl er 161,41. 189,1. Abb. 1483;
Adler mit Jungfrauenhals und Kopf. —
-becher S117, Becher in Gestalt einer
Jungfrau. Der Rock dient als Kuppe. —
-chor ist in Abb. 1226 der für die Stifts
frauen bestimmte Teil des Kircheninneren
genannt. — -leuchter S 108, Hänge
leuchter , der als Hauptteil den Oberkörper
einer Jungfrau enthält 140, 35.
Jürgengruppe: Gruppe, die den Kampf St.
Georgs mit dem Drachen darstellt.
Justitia, Justiz 241,21 u. 29 die (auch auf der Abb.
zu 2, 620) als Person dargestellte Tugend
der Gerechtigkeit (s. Haupttugenden). Sonst
ist Justiz auch der Platz, wo Galgen, Rad,
Pranger sind N. 13.
Jütsches Low (Recht) N.5. 3, 6. S 123.
Kaak S 131 hochdeutsch Pranger: der Platz,
wo die mit der Strafe des Hals eise ns Be
legten ausgestellt wurden. Oft erhub sich da
eine Säule, mit der Gestalt eines Bewaffneten
geziert, die auch Kaak genannt wird.
caelator 454 Arbeiter mit Meissei und Stichel,
Hersteller erhabener Arbeit.
Kaffsims S 73 s. Gesims.
Kain und Abel S 159.
Kaland S 131 eine Bruderschaft, an der Geist
liche und Weltliche, auch wol Frauen, teil
nehmen konnten. Die Brüder hiessen auch
Kalenderherren und versammelten sich unter
geistlicher Leitung regelmässig den I. jedes
Monats. Ihr Zweck war die Abhaltung von
Seelenmessen und gemeinsamen Andachten,
gegenseitige Unterstützung, feierliche Be
erdigung der Mitglieder. Der Vorsteher hiess
Dechant, der Versammlungsort Kalandshaus
358, 11. 2, 506, 33. Der Kaland erhielt nach
Altären oder Heiligen (vgl. Allerheil.-Kaland
162, 24) auch weitere Namen. — -silber
das dem K. gehörige Silberzeug 2, 482.
edleulus 2, 508, 16 soll offenbar »Zahl« be
deuten .
Kalfaster (calefactor? ?) S 64.
Kalkhaus s. v. a. Geräthaus, Vorratskammer für
Kalk, Bretter, Steine zum Bedarf des Kirchen
gebäudes 149,37. stuckStuck ausKalk-
mörtel S 70 oder aus solchem vorzugsweise
187, 38. — -tuff 377, 1 ein aus kalkhal
tigem Wasser gebildeter (und sich noch stets
ebenso bildender) löcheriger Kalkstein. —
-stein S 67.
Calvaria, Schädelstätte, Calvarienberg, auch
Oelberg: ein Hügel als Nachbildung Gol-
gathas mit dem Gekreuzigten, gewöhnlich
mit Stationen verbunden, und als deren Ab
schluss dienend. Vicaria, Cap. Calvariae
S82: dem Leiden Christi geweihte Vic. oder
Kapelle.
Kamin S 135. S. auch Sakristei.
Kamm s. Blumenkamm; so Abb. 744. Zu 552.
Kammersiegel N. 17.
Kämpfer, Widerlager eines Bogens, besonders
derjenige, meist seine Bestimmung durch
künstlerische Ausbildung bezeichnende Stein,
der das Widerlager bildet. — -gesims
(S 77), verzierter K. (S 80), auch einfach K.
ist daher das auf einer 'Wandstrecke, einem
Pfeiler, einer Säule ruhende Glied, das einen
Bogen trägt, und in dessen Widerstands-
(Kämpfer-)linie liegt. — -höhe die
Ebene, in der die Kämpferlinie eines Bogens
liegt; der Punkt, in dem die Bogenlinie die
Kämpferlinie schneidet, heisst Kämpfer
punkt, allgemeiner Kämpferstelle 355,
36. 366, 28. Die Kämpfergliederung ist
bandförmig (s. d.), platten- (Abb. 363. 459),
wulst- oder stab- (Abb. 276), viertelstabförmig
(Abb. 183a), angekehlt, gefast, hohlleisten
artig (Abb. 13), auch reicher Abb. 35. 45.
183. 479. 525. 617. Umgekröpfter (ver-
kröpfter) Kämpfer in Abb. 118.230. Oefters
findet sich an Stelle des K. ein Ueber-
greifen des Bogens S 76 s. Abb. 632.
Candelaber , Lichtträger, künstlerisch ausge
bildeter Leuchter. — so, oder Docken (s. d.),
werden Säulen, Halbsäulen und ähnliche
Gebilde genannt, welche die freie Gestaltung
von Candelabern, gewöhnlich in Drechsler
arbeit, nachahmen 360,40. Abb. 209. 1517.
Im Barock haben die C. häufig viereckigen
Querschnitt.
canelliert, gerillt: mit senkrechten Rillen von
etwa halbkreisförmigem Querschnitt versehen.
Abb. 555. 623. Zu 254 u. 2, 300. Umge
kehrte Canellierung, in Abb. 401. 750: statt
mit Rillen mit nach aussen gekehrten rund
lichen Streifen; in der spätesten Ren. ist es
nicht selten, dass der Unterteil der Rillen mit
einem vollen Rundstabe besetzt oder davon
gefüllt ist, oder dass überhaupt statt der Ca-