Wörterbuch. Griechischer Stil — Harde.
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das Heil für die Baukunst versprach, hat in
Schl.-H. ausser bei Anstreichern, Töpfern
und Tischlern nicht viel Anhang gefunden.
Doch verdanken wir ihr ausser der »edelein
fachen« Ausräumung und »geschmackvollen«
perlgrauen oder weissen Anstreichung vieler
Kirchen 190, 23 und deren öden Gestühlen
auch die baulichen und Ausstattungs-
»leistungen« Hansens.
Grisailmalerei 2, 21, 9 die Glasmalerei in ihren
Anfängen, mit Schwarzlot (s. d.) auf weissem
oder graulichem Glase.
grisei ordinis 2, 538 vom Grauen (Franziskaner)
Orden.
Gros-TournoiS2,191, 17 eine französische Münze.
Gruft S 126.
Grund eines Reliefs, Bildes: dessen Hintergrund,
landschaftlich, figürlich, architektonisch, nach
den Gegenständen. Er kann in Gold ange
legt sein (Goldgrund). Malerei Uber Holz kann
Leinen, Kreide u. dergl. zur Unterlage haben.
Grundierung: Anlegung des Grundes, auf
den die Farben aufgetragen werden, auf die
Metalltafel oder das zu bemalende Schnitz
werk. Vgl. geschält. Inschriftengrund:
die mit Inschr. besetzte Fläche. Pilaster
grund: der vertiefte Teil eines Rahm
pilasters. Grund derKu ppe ei nes Kelches
(35*• 39)’ der unterste, sich einziehende Teil
der Kuppe, von innen oder von aussen ge
sehen. Vgl. Schale.
Grundriss. Eine Kirche bedarf eines Schiffes
und eines Chores (doch vgl. Chor). Der
einfachste Gr. einer Kirche S 54. 59 ist also
der, welcher diese beiden Teile aufweist
Abb. 42 (»frühgotischer Gr.« genannt 117, 28); [
reicher ist er, wenn er mehrere hat oder sie
freier ausbildet; unvollständig, wenn der
Chor fehlt. Als romanischer Gr. ist der
zu bezeichnen, der am Chor noch eine Apsis
hat S 55. 65. Unregelmässigkeiten des Gr. j
S 59. Gebundener Grundriss (s. d.). — einer
Kanzel vgl. Austritt. — sächsischer, dänischer
von Häusern u. s. w., der in den betreffenden
Gegenden für den Hausbau S 133 eingehaltene
Grundriss. — Grundstein S 54. 80.
Gründung von Städten S 130; von Kirchen S 53.
Gurt, — bogen (vgl. Bogen) im Gewölbebau
die Bogen, welche gleichartige und zusammen
gehörige Joche von einander trennen. Sch iff-
gurt, Chorgurt: Gurt im Schiffe oder im
(dann mehrwöchigen) Chore. Wandgurte
nennt man auch wol die in ähnlicher Weise
die Wandpfeiler verbindenden und so auf der
Seite das Joch begrenzenden Scheidbogen und
Längsgurte, bisweilen die Schildbogen,
wenn diese sich als Gurt rippen in der
Gestalt nicht von den eigentlichen Gurten
unterscheiden. Abb. 795- 1200. 1211. —
-gesims s. Gesims.
Guss s. Röhrenguss. — -arbeiten S 118. —
-Stahlglocken S 118. —- -werk s. Füll
werk. — -Zeichen s. Giesszeichen.
Guter Hirte S 139.
Halbfigur eine menschliche Gestalt ohne den
Unterkörper. säulen als Gewölbestützen
S 79. An Kanzeln S 95.
Halle, grosser Raum, so besonders der den
grössten Teil des Erdgeschosses eines Hauses
der alten Bauart einnehmende, gewöhnlich
mit von Stützen getragener Decke 2, 499, 8.
Ferner ein gewölbter Raum mit gleichhohen
Schiffen 2, 345, 29, zweischiffig S 60. Eine
Kirche, deren Schiffe gleichhoch sind, also
eine Halle bilden, 456, 2. 522,3. 551,2,
heisst daher Hallenkirche 198,30. S 60.
Hallig, Warder in der Westsee, von den
»Inseln« dadurch unterschieden, dass weder
ein Deich, noch natürliche Erhöhung vor der
Überflutung hoher Wasserstände schützt. —
-kirchen S 60. Anm.
Hals einer Halbinsel 547, 14, die sie mit dem
Lande verbindende Enge. — -eise n S 131
ein eiserner, an einer Kette befestigter Ring,
mittels dessen ein Übelthäter gefesselt und
öffentlich ausgestellt wird.
Haltekreuz (2,475,30) einer Sanduhr: ihr kreuz
förmig geschmiedeter Halter.
Hamburger Tonne 526, 10 ein Mass, das zwei
Centner Getreide fasst. — Fuss = 0,2865 m
allgemeines Mass der Herzogtümer; daneben
galt im Schleswigschen, und zuletzt gesetzlich
ausschliesslich, der rheinische 0,31385
(dänische), davon zwei eine dän. Elle sind.
Hamme 54 ff. in Ditmarschen eine auf Ver
teidigung berechnete Einrichtung: Sperre.
Handschelle 2,215, 4 2 > vgl. Richtgerät. —
-Schriften S 123. — -tuch S 122. —
-tuchhalter S 107.
Hang. Crucifix mit tiefem Abb. 112, flachem,
breitem Abb. 1330 Hang, nach der Haltung
der Arme. Tiefer Hang findet sich in der
späten Barockzeit charakteristisch für den
Realismus derselben.
Hängekammer s. v. a. Gerwekammer; Kammer
zum Auf hängen der Gewänder? 94, 7. —
-leuchter = Kronleuchter. — -zapfen,
herabhangender Zapfen, besonders der in
späterer Zeit öfters vorkommende am Schluss
stein eines Gewölbes 13, 3. 2, 7, 27. Vgl.
Lampette.
Harde. Die dänischen Landesteile sind seit
ältester Zeit in Harden eingeteilt, wie die
deutschen in Gerichte. — -skirche 312,23
(tilge Z. 22 das Komma und setze nach
Hardeskirche ein »und«!): die Kirche einer
Harde, wie man annehmen kann, dass in
Deutschland ursprünglich in der Regel jedes
Gericht zunächst ein Kirchspiel bildete
8, II. — -svogt der königliche (herzog
liche) Vorsteher, Amtmann einer Harde.