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Wörterbuch, bowmester—Deckel.
bowmester 64, einer der Kirchgeschwornen.
Bracteat , Blech- , Schüsselmünze, mittelalter
liche Münze aus dünnem Blech, gewöhnlich
Silber, daher nur einseitig geprägt. Sie sind
von den Giessem nicht selten verzierungs
weise angegossen, so besonders als Brust
warzen (2, 207, 2) bei den die Taufen
stützenden Figuren; auch an Glocken.
Brandgilde 3,28, eine Brüderschaft zur ge
meinsamen Tragung von Brandschäden.
bref 2, 93, Urkunde.
Brenneisen S 131, Stempel zur Kennzeichnung
der schweren Verbrecher.
Brettertonne 2, 645, 16, aus Brettern herge
stelltes scheinbares Tonnengewölbe.
Bretzelstil s. Barockstil.
Breve 2, 551, 13, päpstliche Urkunde.
Brokat, seidener Stoff mit gesticktem oder ge
webtem Muster.
Brökeregister 3,3S, Brüchebuch, Verzeichnung
der auferlegten Geldstrafen.
Bronze S118—20. 143, deutsch Erz. — Als
-periode 60, 12 bezeichnet man die Zeit,
in der Waffen und Gerätschaften, wie man
sie in Stein- und Hügelgräbern findet, vor
zugsweis aus Erz gefertigt wurden. — -taufe
S 102 f.
Brotseite, die nördliche Seite des Chores; die
südliche heisst Kelchseite.
Brüche Geldstrafe; daher Brüchprotokoll,
-register 3, 6. 8. 11. 33.
Brücken S135.
Brüderschaft S 82, Gilde, Congregation, Ka-
land (s. d.): Vereinigungen von vorzugs-
oder teilweise religiösem Charakter zu ge
selligen und geistlichen Zwecken.
Brüggemannsche Schule: als ihr angehörig
kann man Werke bezeichnen wie den Mel-
dorfer, Delver, Schwabstedter, Lecker, Gel-
tinger Altar und andere Hauptwerke spä
tester Gotik.
Brunnen S 117. 131.
Brustschild S 117, die Spange, die den bischöf
lichen Mantel, das pluviale, vorne zusammen
hält.
Bücher, Büchereien Sl22f. Buchbe
schläge S 117.
Buchbeutel, Beutelbuch, Buch in beutelförmigem
Einband, der dienet, um es zu schützen und
bequem tragen zu können. Abb. 1514.
Bückeberger Stein S 67.
Buckel, rundliche, gewöhnlich ausgetriebene
Erhöhung auf Metallarbeiten, vgl. gebuckelt.
Bühnen S 98 f. vgl. Emporen; bemalt S 124. —
-stützen S98. 100.
Bulle , eigentlich Siegelkapsel, dann die mit
solcher versehene Urkunde, besonders eine
päpstliche.
Burg S 131—3.— -fried statt Bergfried: zum
Bewohnen geeigneter Hauptturm; doch be
zeichnet es 2, 59, 31 offenbar fälschlich den
grössten Treppenturm.
busig (hoch-, schwach-), auch wol gebust
sind die Gewölbfächer, die nicht in straffer
Richtung die Räume zwischen den Rippen
schliessen, sondern für sich mehr oder weniger
rundlich, selbst kuppelartig, gestaltet sind.
Sehr hochbusige Gewölbe (2, 71, 14) hat
öfters die späteste Gotik; die Kappen er
scheinen dann wie von Backofen oder Zucker
hüten überstülpt.
Büssersitz S 98, Sitz für die mit Kirchenstrafen
Belegten.
Büsten S 118. 121. 128.
Büsumer Gruppe von Erztaufen S 102.
C: die mit diesem Buchstaben beginnenden
Wörter sind sämtlich bei K eingereiht.
Dach S63, gebrochenes 183,4, auch franzö
sisches 261, 35 Abb. 374. — Vgl. Pultdach,
Querdach. — -deckung (Stoff) S67L —
-durchgang in einer Kirche im Dachge
schoss, besonders über dem Chorbogen, 531,
26. (2, 7, 19.) erker S 134, -giebel
Abb. 1455. — -nase, -kaupe, Kaupe
S 134, Abb. 816. 1243. — -fries, -ge-
sims: Fries, Gesims unter der Dach- (Trauf-)
li nie. geschoss, das Geschoss über den
Dachbalken. — -reiter, -türm, Auf
reiter, gestaltet als Oberteil eines Turmes,
den nichtein vom Boden aufsteigender Turm
unterbau , sondern das Gebäude selbst, aus
dessen Dache er entsteigt, trägt. Abb. 895.
930. Er wird zum Giebelreiter, wenn
er am Ende des Gebäudes an oder auf einem
Giebel sitzt. zinke S117, geschmiedete
Zier eines Daches, gewöhnlich als Wind
fahnenträger S118.
damasciert sind Goldgründe und Gewänder
durch Aufträgen oder Eintiefen farbiger
Musterung. Vgl. ausgeschabt.
Dambret spielen 441, 30.
Danebrog, die dänische Nationalfahne 149, 24.
558. Vgl. Labarum.
Dänische ländliche Bauart S 133. — Turm
S62.
Darstellung Christi S 125.139.
Daumenschrauben N. n. S 131.
David-Joriten (Davidisten) 195, eine wieder-
täuferische Sekte, Anhänger des David Joris-
zoon aus Delft, geb. 1501, f 1556 zu Basel.
Decan 356, 17. 2, 156, 7 Dechant: Diakon des
Bischofs an der Stiftskirche. Beim Kaland
der Vorsteher 455, 4; Dechanei dessen
Wohnung 458, 45.
Decke eines Altares S 122.
Deckel über Taufsteinen, Kanzeln: Tauf
deckel sind bisweilen verschliessbar, und
meist sind an den Taufsteinen noch die Ver
schlussvorrichtungen kenntlich. Nicht selten
sind die Taufdeckel sehr hoch aufgebaut
(Abb. 1513), ebenso die Kanzeldeckel (Abb.
979). — -führung bei Rauchfässern wird