Wörterbuch. Ahnenwappen—Altsächsischer.
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Ahnenwappen, die Wappen der Voreltern.
ährenförmiger Verband Abb. 223. 732. 1417a,
eine Art Zierverband.
Akanthus, Akanth. Die Blätter und Ranken
dieser distelartigen Pflanze dienen, nachdem
sie der korinthische Stil zur Bildung seines
Knaufes verwandte, zur Verzierung architek
tonischer Glieder, besonders der Säulenknäufe
und des Unterteiles der Säulenschäfte in der
Frührenaissance; sie sind auch überhaupt
Grundlage des Pflanzenornamentes der Ren.
Abb. 71. 980 f.
Alabaster S67. 90. I2I. 128 kristallinischer
Gips (schwefelsaurer Kalk). Hierlands gewöhn
lich als »Marmor« bezeichnet und in der Ren.
oft verwandt; in gotischen Arbeiten findet
sich der Stoff nur in den Altären zu Haders
leben Spital und Schwabstedt.
Alba (Mz. Alben) langes weisses Messhemd,
l'ntergewand des Geistlichen, mit Besatz von
der Farbe des Messgewandes versehen.
Allegorie, anschauliche Darstellung eines ab-
stracten Gedankens durch sinnliche Bilder
S 159—61.
Allerheiligenkaland, ein Kaland (s. d.), dessen
Absicht oder Entstehung an das Allerheiligen
fest (1. Nov.) oder die Verehrung aller Hei
ligen anknüpft.
all Italiano 2, 158, nach dem Italienischen, im
italienischen Stil (d. h. Ren.).
Almosen S 106. 117. — -beck enständer
2,537, 12. — -block, -kästen, Armen
block S 106.—--Schaufel 2, 537, schaufel
artiges Brettchen zur Entgegennahme von
Almosen.
Alpha und Omega, das A und O, Anfang und
Ende.
AlStrackSteine N. 14, auch Alstersteine: Fliesen,
Platten zum Fussbodenbelag.
Altan, An- oder Aufbau eines Gebäudes, mit
zum Betreten geeignetem Boden versehen und
einen freien Herabblick gewährend.
Altar S 89—94. Jeglicher Altar ist, ausser
dem Schutzheiligen, zunächst Gott und Maria
geweiht. — Haupt-, Hoch-, altare sum-
mum, der dem Kirchenheiligen geweihte
Altar im hohen Chore. Entgegengesetzt sind
Nebenaltäre. — -Aufsatz, -Aufbau
S90, oft auch einfach »Altar«, der die
Rückwand über der mensa bildende oder auf
eine besondere niedere Rückwand aufgesetzte
Aufbau, gewöhnlich ein Altarschrein. —
-bau, -werk, ein grösserer Altaraufsatz. —
-behäng (= decke S 122),-bekleidung
S 89 f. (vgl. -Vorsatz), der Schmuck der
mensa aus Stoff oder auch Holz oder Metall.
— -bibel 2, 596. — -bild S125 die
nicht selten, besonders seit dem 17. Jahrh.,
an Stelle oder als Hauptteil des Altarauf
satzes angebrachte Malerei. — -blatt s. v.
a. -tafel. — -deckenrelief, silberne Ver
zierung, auf die Decke aufgenäht S117. —
-flügel s. Altarschrein. — -geräte 2, 21,
27 s. v. a. Abendmahlsgeräte. — -gitter
S 117 (vgl. Altarschranken). — - haus N. 16
Anm. = Chor. in Schrift, die gewöhn
lich an der Staffel befindliche Inschrift des
Altares. — -kanne S 116. 121: in evan
gelischen Kirchen, besonders seit dem 17. J. t
fast allgemein eingeführtes Gefäss für den hl.
Wein. Nicht selten dienen dazu Krüge ur
sprünglich weltlicher Bestimmung (2, 122).
Abb. 140. 153. 913. 982. — -laken S 122
= Corporale, Tuch, auf das beim Abend
mahle die Gefässe gestellt werden können;
Abb. 140. 983. — -lehnen, die Nebenseiten
der-schranken, mit Kniebänken. leuchter
S 109—12. mensa S 89 der steinerne,
selten hölzerne eigentliche Altar (s. -tisch).
— -nische, Nische (s. d.), in der der Altar
steht 2, 551, 1. platte, die Deckplatte
der mensa S 89. -—-pult, -buchpult,
ein auf dem Altare stehendes Pult, bisweilen
aus Metall, dienlich zur Auflegung der Altar
bibel.— -relief, -gruppe, Relief, Gruppe
in einem Altaraufsatze. — -schranken S
94 umgeben meist den Raum vor dem Altare
(s. Abb. zu 2, 128), sind sie geschmiedet, als
-gitter S 117. — -schrein ist ein -auf-
s a t z, wenn er als Kasten erscheint und
mittels der Flügel geschlossen werden kann.
Einflügelig, s. Diptychon; mit zwei Flügeln:
Triptychon, mit 4: Pentaptychon; s. Doppel
flügel. Ausserdem zeigt Abb. 65 noch eine
feste Rückwand. — - Staffel (Predella) der
untere Teil eines Altaraufsatzes: auf ihm
ruht oder über ihm beginnt erst die Haupt
darstellung. S. Staffel. bild,das Bild, das
die Staffel ziert. — -stück 2, 259, 6 Kunst
werk, das den Altar ziert. — -tafel, Altar
aufsatz , besonders wenn dieser nicht ge
schnitzte , sondern gemalte Darstellungen
zeigt. — -tisch wird eine mensa besonders
dann genannt, wenn sie von Holz ist, wie
Abb. 1606. — -tuch s. -laken. — -Vor
satz S 89E, antipendium, frontale, anti-
mensium: Altarbekleidung, bestehend aus
einer vor die Stirn der mensa gesetzten festen
Tafel. Romanisch Abb. 38, frg. Abb. 281,
spg. zu 502, Ren. Abb. 1524. — -zeug 2,
493, 21 wol s. v. a. -gerät und -bedeckung.
Altarist s. Vicarie.
Altermann 3, 11.42 Vorsteher einer Zunft.
Altgotisch. Manche Schnitzwerke des 13. und
selbst des 14. Jahrh., die, ohne ganz ausge
sprochene Merkmale des frühgotischen Stils
zu tragen, doch eher den Anfängen oder
unentwickelten Zuständen dieses Stils als der
Zeit des romanischen zuzurechnen sein möch
ten, sind als »altgotisch« bezeichnet.
Altsächsischer Hausbau S 133. 2,189,4 die
in älterer Zeit gebräuchliche Grundform des
sächsischen Hausbaues.