Vorrede und Nachwort.
VII
weit beendet — ausser Holstein war inzwischen auch Schleswig in derselben
Weise dem Verfasser übertragen —, dass der Auftrag nun als erledigt in die
Hände der Provinzialverwaltung zurückgelegt werden konnte.
Allerdings waren die Versuche, die Arbeit zu teilen oder zu verteilen, ge
scheitert. Auch mittelbare und unmittelbare Bitten, Aufrufe und Erinnerungen
waren in dieser Zeit fast ganz vergeblich geblieben; nicht selten musste man auch
mit dem Gegenteil der thätigen Beihilfe rechnen. Aber die in stets steigendem
Grade bewiesene Anteilnahme der leitenden Provinzialbehörden und der Provinzial
vertretung, verbunden mit weitherziger Gewährung langer Urlaubszeiten durch
den Herrn Kultusminister, gab Halt, Vertrauen und Kraft nicht zu ermatten.
Obwol mit schweren Bedenken, da ich mich mit meinen Kräften so allein der
für mich grossen Aufgabe gegenüber sah, und in sicherer Erwartung der bestimmt
und reichlich von Seiten, auf deren Unterstützung ich seiner Zeit gerechnet hatte,
und geglaubt hatte notwendig rechnen zu müssen, in Aussicht gestellten feind
seligen Anfälle gab ich der Aufforderung nach, auch den Abschluss und die
Veröffentlichung zu übernehmen. In der späteren Zeit fand sich denn auch
einige Unterstützung. Namentlich hat Herr Friedr. Posselt, Amtsrichter zu
Bredstedt (jetzt zu Schleswig), die Bemühung erleichtert durch Vorbearbeitung
einer grösseren Anzahl von Kirchen Westschleswigs. An ihren Orten findet man
die Nachweisungen über die Hilfe dieses Mitarbeiters, der daneben seit fast einem
Jahrzehnt überhaupt im Lande Vieles dafür gethan hat, die Liebe zu den Kunst
denkmälern zu verbreiten und zu pflegen. Nach ihm hat sich 1884 Pastor
Biernatzki zu Bargum angeschlossen, um das Namenverzeichnis der
Künstler zu überarbeiten, zu bearbeiten und so zur Veröffentlichung zu führen,
wie es hier im dritten Bande gegeben ist. Eine grosse Fülle anderer Früchte
der urkundenspürenden Thätigkeit desselben Mitarbeiters trifft der Leser allent
halben im Texte verstreut. Nach einem nicht genug zu preisenden freigebigen
Entschlüsse der Verwaltung und Vertretung der Provinz wird Herr Pastor
Biernatzki auch in den nächsten Jahren Gelegenheit haben seine Studien in
gleicher Weise fortzusetzen und durchzuführen.
Dem Buche Bilder beizugeben war von Anfang an nicht meine Absicht
gewesen, und auch der Landesconservator Herr von Dehn - Rotfelser war der
Abweichung von dem Lotzischen Vorbilde, die in der Beigabe von Bildern liegt,
abgeneigt. Sie schien geeignet, nicht nur die als dringend anerkannte äusserste
Beschleunigung der Bearbeitung aufzuhalten und die Veröffentlichung zu ver
zögern, das Augenmerk bei derselben von der Hauptsache abzulenken und die
Kosten ungemessen zu steigern, sondern auch überhaupt den eigentlich wissen
schaftlichen Zweck solcher Bestrebungen in den Hintergrund zu drängen und Un
berufene zur Beurteilung nach Gesichtspunkten anzulocken, die nicht in erster Linie
stehen durften. Denn es muss zwar schon jeder, der auf diesem Gebiete etwas
nützen will, sich klar werden, dass auch ein das Ganze nach Absicht, Bedeutung,