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Kr . Kiel . Holstein . Bordesholm .
aus Ziegeln ; die anderen zeigen in grosser Uebereinstimmung das stische Mauerwerk der Uebergangs - und frühgotischen Zeit : die runden steine sind soweit behauen , dass ihre Stirnen quadratisch oder rechteckig scheinen und die Lagerfugen durchlaufen , das Innere ist Füllwerk ( vgl . Kr . Old . Einl . ; Bannesdorf ( O . 2 ) ; Selent ( PI . ) ; unten : Brügge ) . Die Bogen , ausser in Brügge , dem ältesten dieser Bauwerke , sind spitz ; Sockel und Gesimse fehlen , selbst ein Chor mangelt öfters ( s . Flemhude ; Bovenau R . ; kirchen ; vgl . Blekendorf PL ) . Die Ausstattung der Kirchen ist auf dem Lande unbedeutend , und darin steht Holstein mit Stormarn jetzt auf der tiefsten Stufe in den Herzogtümern .
Die Landbauart ist die sächsische . Nicht selten sind Scheunen und Ställe nur Holzgerüste , mit Brettern beschlagen . Die Fugen stehn meist recht ( Brammer Ksp . Nortorf R . ) , aber es gibt auch Fälle , wo die Planken , mit wagrechten Fugen , eingeschoben sind ( so ein Stall in Flintbeck , westlich der Kirche , manches in Gr . Aspe , und wol allenthalben ) . In und bei Bordesholm ist Brettbeschlag an Fachwerk mit Lehmausfüllungen häufig . Es deutet freilich nichts Bestimmtes darauf , dass in Holstein der reine Holzbau das Ursprüngliche , gegenüber dem Fachwerk , sei ; er erscheint gewöhnlich als Behelf , und so war es vielleicht immer . Sehr oft sind mit Brettern die Giebel beschlagen , und zwar ist diess gewöhnlich über den Torseiten der Häuser ( die oft die Langseite der Gasse zukehren ) der Fall , während die Wohnseite abgewalmt ist . Die richtung des Vorschopfes ( HeckSchauers ) ist , im Gegensatz zu Wagrien , das weitaus Seltenere . Viel stattlicher alter Häuser von einigermassen entwickeltem Fachwerkbau mit gezierten Knaggen und mit reich geschmückten schmiedeeisernen Dachzinken , wo nicht die Pferdeköpfe angebracht sind , zeigen - sich noch im Ksp . Brügge , Barkau und Flintbeck , und überhaupt in dem Streifen von da westwärts . Ueber den Hausbau im Ksp . Schönkirchen gibt Wiese , Schönkirchen S . 101 ff . , wertvolle und ausführliche Nachrichten .
Bordesholm , 19 km s . s . w . von Kiel .
Kuss , Chorherrenstifter III . R . Schmidt , Stiftskirche Bordesholm . Jensen - Michelsen 2 , 64 ff . nach Kuss , wie Schmidt im Geschichtlichen . Martin Coronaeus , antiquitt . Bord . ( Westph . 2 , 593 ff . ) . Kurze Chronik und Beschr . , 1637 , bei Schirren , hist . Ztschr . 8 , 314 ff . Einiges über B . im st . Mag . 3 , 241—4 . I . F . N . P . Bordesh . Merkwürdigkeiten , Hds . Noodt , misc . Bordesh . , Hds . Hanssen , Amt Bordesholm 263 f . Finke , zur Geschichte der holstein . Klöster 143 ff - 199—227 . David , Beschr . der K . , Hds . beim Kunstverein . Posselt , kirchl . Kunst 311—3 . Lotz . Dreyer ( um 1780 ) und Lüders 1861 , hds . Nachr . im Mus . vat . Alt .
Das Kloster Neumünster verlegte sich im 14 . J . nach dem Holm ( Insel ) , von dem es auch allmählich den Namen annahm . Die Kirche auf dem Holm ward nach einer Nachricht 1309 gegründet , und der Ueberzug fand 1332 statt , wobei Vizelins Gebeine , in Neumünster erhoben , hier vor dem Hochaltar eingesenkt wurden . 1327 hatte für den unfertigen ( aedificandus ) Kirchenbau O . Pogwisch 240 M . , und 120 M . zu gläsernen Fenstern geschenkt , ferner Lichter , 2 Casein .