In dulci iubilo .
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<Dem wirt ist sein mut verkert , Er nympt vns rock , mantel vnd swert , ¡ Sint sie nicht des geldes wert , I Ipse compicit . '
Das mutwillige zecherlied parodiert den als anfang des breviers bekannten 94 . psalm : ' Venite , ixultemus dominoindem es zwischen die bei der kirchlichen Verlesung hervorgehobenen worte einen ausgelassen profanen text einschaltet . Dergleichen Verhöhnungen desselben kirchlichen lese - abschnittes sind in grofser zahl vorhanden : zwei andere schlemmerlieder bei Hoffmann , In dulci jubilo nr . 31—32 , zwei ähnliche unedierte stücke einer Wiener handschrift des 16 . jahrhunderts ( nr . 4117 ) , zwei schmutzige liebes - scenen zwischen mönch und nonne in den Müncbener handschriften Cgm 379 und Clm 15602 . In anderen fällen ist auch das voraufgehende invitatorium mit eingeflochten , so in dem durchweg lateinischen gedichte , das Feifalik in den Sitzungsberichten der Wiener akademie 36 , 174 nach einer Prager aufzeichnung des 15 . jahrhunderts abgedruckt hat : 'Circumdcderunt me lusores «t bibuli , latrones pincerne circumdederunt nie' , ferner in einem aus Brabant stammenden protestantischen libell wider die römische kirche , von dem ein nd . nachdruck um 1535 erschienen ist : 'De dudesclie vigilie'1 ) , in dem das Venite mit dem invitatorio anhebt : '■Circumdederunt nie mönnicke vnd papen , nunnen , canoniken circumdederunt me . Venite , leuen gesellenn van dem Kömschen don . 5 Hier ist die psalmstelle 17 , 5 : * Cireumdedeiunt me dolores mortis , dolores inferni circumdederunt me' nachgeahmt ; dagegen wird auf das im brevier der Franziskaner verwandte invitatorium '■Adoremus dominum . , qui fecit nos' angespielt in einem launigen französischen mischliede : ' Venite , potemus . Venite , mes gentes te tines' ( Novati , Studi critici e letterari 1889 s . 302 ) . — Entfernter steht eine französische dichtung von 1531 ( Montaiglon , Recueil de poésies françaises des XV . et XVI . siècles 11 , 253 ; vgl . 12 , 41 ) ünd ein nur mit der anfangszeile hergehöriges lateinisch - niederdeutsches lied des 15 . jahrhunderts : ' Venite , myne gesellen , et audite' ( Bartsch , Nd . jahrb . 11 , 137 ) .
2b . Trinksprueh ( niederländisch ) .
1 . Venite , gliy lieve ghesellen sonder zorghen ,
De waerd die wil ons borghen
Den avond als den morghen
Salutari nostro .
En weest daeromme niet vertsaeght ;
Want de waerd lieeft een so sclioonen maeght ,
Sy hevet my laetstmael toegesaget
In confessione .
Ende kan sy ons niet al bystaen ,
So wil sy een hulpster tot haer haen :
Iubilemus ei .
2 . Quoniam ende oft wy vervoeren ,
Dat wy de teerlingh wouden roeren ,
Wat holp ons vloecken en sweeren
Super omnes deos ?
i ) Berlin Yd 7822 , 5 . Mitgeteilt von Hoffmann von Fallersleben , Weimar , jahrb .
6 , 43 —51 . — Vermutlich ist dies der 1546 von der Löwener theologischen fakultät verbotene traktat «Een nieuwe zuverlicke vigilie int duytsche , met den Pater noster> ( Keusch , Die Indices librorum prohibitorum 18S6 s . 41 ) .
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