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in ihr Loos ( da der König ihr in allem nachgibt y ) . Ihre Ehe bleibt kinderlos ( ausdrücklich erwähnt nur in y , doch sachlich stimmt auch a ß ) .
Indess wächst Amlódi heran ; er wird ungewöhnlich gross und stark , doch ist er immer schmutzig und wahrlost ; er benimmt sich wie ein Narr und macht alles verkehrt . Sein ständiger Aufenthalt ist das Küchenhaus , wo er von allen Gerichten isst ; die Mägde , die ihm das wehren wollen , beschüttet er mit heissem Wasser oder mit Asche . Seine einzige Beschäftigung ist das Anfertigen von hölzernen [ langen y ] Stiften ( spîtur ) , deren Spitzen er in Feuer ( und Wasser a ß ) härtet . Er legt sie alle in einen Winkel seiner Hütte , die sich in der Nähe des Kochhauses befindet . Niemand weiss , warum er das thut . So wird er 12 Jahre alt : er trägt einen blauen Kittel mit gürtel und einen kleinen Hut ; denn so war die sitte , sich zu kleiden . — Amba ist sehr traurig über seinen Zustand ; Gamaliel tröstet sie in Allem , so gut er kann .
2 . Amlodi beim Feste des Königs . ( Cap . XVIII und XIX Anf . a ß , XIII und XIV Anf . y . )
Einmal bei einem Feste befiehlt der König , Amlódi zum Scherze herbeizuholen . Die Boten finden ihn mit den Küchenmägden sein Wesen treibend . Als sie ihm den Befehl des Königs melden , wird er blutrot ( und atmet schwer auf y ) , folgt ihnen aber ohne Weigerung . Er tritt in die Halle , ohne jemanden zu grüssen , und schlägt maliel ; den Addomolus aber , der dem Könige sagt , lodi sei nur ein verstellter Narr , der König solle ihn töten , sonst werde er einmal ihnen Allen den Tod bringen , streichelt er zärtlich wie ein Kind seine Mutter . Ohne ein Wort zu sprechen , zieht er sich zum Gelächter der Versammlung die Hosen aus . Der König trinkt ihm zu , füllt dann ein Gefäss und fordert ihn auf zu trinken . Amlódi sagt : Trinke du , König , ich trinke und trinke doch