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seinem Übermuthe in einer Art die Zügel schiessen lassen , die einen alten fabliau - Dichter hätte neidisch raachen können . Denn dass der Meister Zimmermann zum Lohne für seine Arbeit in den von ihm gefertigten Kasten zieren muss , sieht ganz darnach aus , als hätte hier Jemand die ältere Geschichte , die nur von drei Häftlingen weiss , übertrumpfen wollen . Zuletzt mag noch eine Contamination mit anderen Erzählungen von bestraften Ehebrechern , dergleichen v . d . Hagen ausführlicher behandelt , treten sein .
Dagegen liegt eine andere von Bédier u . v . d . Hagen ! ) bereits angezogene Geschichte in 1001 Nacht , in der der Mann seiner Frau den Rath giebt , ihre Bewunderer zu sich zu bestellen , ihnen Geschenke abzunehmen , und sich dann selbst an ihnen rächt , doch wie Bédier richtig kannt , schon zu weit ab . Hier fehlt auch der Kasten mit den drei Abtheilungen . 2 ) —
Mehr Verwandschaft mit Gâhiz zeigt nun aber wieder die indische Geschichte .
Die schöne Upakosá , deren Gatte abwesend ist , wird auf dem Heimwege vom Bade von drei hohen Beamten nacheinander angesprochen und bewilligt jedem von ihnen eine Zusammenkunft . Darauf will sie von einem mann , bei dem ihr Gatte Geld deponiert hat , eine Summe erheben , um sie den Brahmanen zu verehren3 ) und spricht auch diesem ihre Gunst , als er nur um diesen Preis sich zur Wiedererstattung bereit erklärt . Jeder der drei Besucher wird unter dem Vorwande eines Bades in ein dunkles Zimmer geführt , dort mit russigen Lappen rieben und da immer während dieser Zeit ein neuer amter erscheint in einer Kiste verborgen . Als zuletzt der
' ) a . a . 0 .
a ) Das Gleiche gilt auch von der tunisischen Geschichte „ von der guten Frau " ( Stumme , Tunisische Märchen S . 81 ff . )
" ) „ In der Absicht sich die Götter günstig zu stimmen " Amalfi Zeitschr . des Ver . für Volkskunde V . S . 741 . 26 .