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Personaladjektiv „ Geliebte " ( ZfdA . 30 , 217 ) . — WasUhlands Erklärung betrifft , so scheint mir die Bezeichnung von polytrichum aureum als „ Haar der Sif " eher dagegen als dafür zu sprechen . — Simrocks Deutungsversuch ist zweifellos unhaltbar .
Das got . swv . sifan ( gaudere ; übersetzt Joli . 8 , 56 äyalhäoüai , Rom . 15 , 10 , Gal . 4 , 27 sixpQaivsaiïai ) scheint innerhalb der indogermanischen Sprachenfamilie Verwandte nicht zu besitzen ( nur Dieffeubach , Vgl . Wb . d . g . Spr . II , 24 bringt gäl . subh , subha - laetitia herbei ) , innerhalb der manischen Sprachen nur noch im Angelsächsischen zutreten . Das agis . swv . sifjan - gaudere ( Grimm Gr . 2 I , 826 , Bosworth , Dictionary p . 631 ) entspricht ( bei sichtigung des Verlustes der sog . 3 . Klasse der schwachen Konjugation im Altsächsischen und Angelsächsischen ) dem got . sifan . 1 )
Aus Wz . sif setze ich got . stv . * seifa , * saif an , zu dem got . swv . sifan sich verhält wie got . swv . vitan zu stv . * veita , vait oder wie alid . swv . kleben zu ahd . stv . klibu , kleip . Neben dem schwachen Verbum der Grimmschen 3 . Klasse mit intransitiver Bedeutung konnte , wie häufig , ein schwaches Verbum der sog . 1 . Klasse mit faktitiver Bedeutung einhergehen , neben got . sifan ( gaudere , laetum esse ) also ein got . sifjan ( laetum reddere ) , wie ahd . neben hangen ein hangjan , neben wachen ein wekjan . Diesem hypothetischen got . sifjan und altn . sifja entspricht der weibl . jô - Stamm sifjô , der im weiblichen Personennamen Sif ( gen . Sifjar , dat . Sif , daneben Sifju : Egilsson , Lex . poet . a . 1 . sept . 701b ) seine reguläre altnordische Gestalt erlangt hat . Sif bedeutet sonach „ die froh machende , erfreuende . "
Sif ist die rechtmässige Gattin ( kona ) des Thor . Als „ Sifjar verr " wird Thor in den Eddaliedern bezeichnet .
' ) Alts , sebho , agis , sefa , altn . sefi — mens , sensus , das Diefenbach herbeizieht , hat kaum etwas damit zu thun .
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