Full text: Beiträge zur Volkskunde

210 
der Charakter der waberloheumgebenen Gerd als tationsgöttin und die Verwandtschaft ihres Mythus mit dem Brünhildenmythus . Gerd entspricht ebensowohl wie Brünhild der Thalia . Da ist es denn bemerkenswert , dass Gerd in der Snorra Edda ( Sskpm . 19 ) Nebenbuhlerin derFrigg genannt wird . Dieser Zug würde den Brünhild - Sigrdrifa - Mythus weiter zur Parallele des Thalia - Mythus ergänzen . Dort versenkt der Himmelsgott die nordische Thalia in Todesschlaf und Unterwelt , hier erscheint er zugleich als ihr Liebhaber und seine Gattin als ihre Rivalin . Doch ist der Name hier nicht sicher überliefert , da cod . U Gridar statt Gerdar liest . — Der Brünhildenmythus scheidet zwischen dem Urheber des Todesschlafes und dem haber . Darin stimmt er mit allen Märchenversionen gegen den Thaliamythus überein , während er , wie bereits bemerkt , mit diesem noch den alten Zug teilt , dass der oberste Gott jenen Schlaf hervorruft . Doch scheint das ursprüngliche Verhältnis noch dem 35 . Märchen des Basile ( der Drache IV , 5 ) zu Grunde zu liegen , in welchem ein König ein Mädchen , dem er beigewohnt hat , erst erstechen will , sie dann aber in einem Zimmer vermauern lässt , wo sie durch eine Fee in Vogelgestalt am Leben erhalten wird und einen Knaben gebiert ; dieser entgeht den fachen Nachstellungen der Stiefmutter ; seine eigene Mutter kommt nach deren Tode zum Vorschein und wird von dem König geheiratet . Dagegen lassen die Märchen des Doru - röschenkreises den Todesschlaf durch eine missgünstige Schicksalsgöttin oder einen bösen Dämon hervorrufen , rend die Einschliessung das Werk eines besorgten Vaters ist . Dabei wahren , abgesehen von einer gleich zu erwähnenden isländischen Mischversion , allein die älteren romanischen Fassungen in dem Punkte noch das ursprüngliche Motiv , dass die Jungfrau vor ihrer Erlösung befruchtet wird und dass die Entzauberung erst nach der Geburt ihrer Kinder eintritt . Die anderen Uberlieferungen lassen in stimmung mit dem Sneewittchenkreise die Erlösung durch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.