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holt 7 Zufälligkeit und öfter auch Irregularität zu tigen und an die organischen und regelmässigen Gliederungen des Völkerrechtslebens als anzuerkennende Ausnahmen , als gültige Siitze anzureihen haben . Anders der Philosoph . Er will nur die Idee des Rechts in ihrer organischen Entfaltung nachweisen , also darf er alle positiven Modificationen , nahmen etc . verschmähen . * )
Nachdem wir nun zuvor eine kurze Uebersicht der schiedenen Systematisirungsversuche der Völkerrechtslehrer in ihrer allmiiligen Entwicklung zum Zweck eirier genaueren Beurtheilung des heutigen Standpunktes der lichen Systematik des Völkerrechts gegeben hüben werden , wollen wir selbst uns daran machen , eine systematische Gliederung und Organisirung des völkerrechtlichen Stoffes aufzustellen , wie dieselbe uns aus der eigentümlichen Natur , besonders aber aus den obersten Principien des Völkerrechts zu folgen scheint . * " )
§ . 2 . Grotius und Pufcndorf .
Bekanntlich sind die internationalen Institute bei tius so sehr mit den Materien des Privat - und Staatsrechtes
* ) Wie sehr bis jetzt die Systematik des Rechtsstofles in ollen nen Zweigen , besonders auch noch die des Kriminalrechts lässigt sei , bemerkte neuerlich Stein ganz richtig ( Recension über Küst - lin , Revision des Kriminalrcchls . Hall . L . Z . 1846 ) . Das Völkerrecht erwähnt Stein nicht , obgleich dieses gerade ihm , dem geistreichen Kenner des Völkerrechts . sehr nahe lag . f
* * ) Bei der historischen Uebersicht kann es nicht auf keit , auf Darlegung aller singulüren Meinungen und Phantasien der Autoren ankommen , sondern auf den Nachweis des allmdligen schrittes . Wir verweisen übrigens auf Ompteda , der von den Werken aller berühmteren , wenigstens ii 1 tere n Autoren systematische Ueber - sichten gibt . Auch werden wir hier vielo sonst berühmtere Autoren gar nicht nennen , weil sie sich gerade durch ihre Systematik nicht zeichnen , und werden umgekehrt auf solche Rücksicht nehmen müssen , die , anderweitig unbedeutend , doch Manches für dio Systematik steten . Aus diesem Gesichtspunkte möge man Kap . II udd Kap . V in ihrer Verschiedenheit richtig beurtheileD . Uebrigens habon wir Kap . II viele schematischen Uebersichten von , für dio wissenschaftliche stematik unwichtigeren , Werken gegeben ; dic9o berücksichtigen wir hier nicht weiter .