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wenig Anhänger gefunden . Dies gilt namentlich auch von der Fichte'schen Völkerrechtstheorie .
In neuester Zeit scheint uns etwa Pinheiro - Ferreira sich noch auf diesem Standpunkte , der in Deutschland reits völlig überwunden sein dürfte , zu befinden * 1 ) . Ganz in der Weise Fichte's liisst er im inneren Staatsrechte nach atomistischer Ansicht den Staat durch den Einzelnen ( das Ich ) entstehen . Diese eminente Stellung des Individuums schwächt die organische Gemeinschaft des Staats . Im kerrechte beeinträchtigt dann ganz consequent die abstráete Ansicht von der Souverainetät und Unabhängigkeit der ten ( der Völkerind i vi due n ) das organische Hand und das objective Wesen der Staatengemeinschaft . Die Souverainetät des Staats ist diesem Autor wie Fichte das Höhere , die tengemeinschaft das Untergeordnete . Pinheiro - Ferreira steht übrigens nach unserem Erachten in dieser Richtung Uber Fichte , weil er denn doch wenigstens die spccifische Natur der Völkerrechtsverhältnisse gegenüber den anderen , ders Pri va t rechtsverhältnissen besser zu würdigen weiss . Mo hl 1 . c . nennt diese Ansicht die radicale und macht auf die einseitige , aus ihr entstandene Fiirbung gewisser Partien in dem Pinheiro'schen Werke besonders aufmerksam ( kennung entstehender Staaten ; Verkehrsrecht ; Auslieferung Flüchtiger ; Freiheit des Meeres ) . Wir möchten den schen und Pinheiro'schen Standpunkt lieber als den subjec - t i ve n bezeichnen .
§ . H6 . Philosophie des Völkerrechts auf Grundlagen der Hegel' sehen Rechtsauffassung .
Der grosse Denker Georg Wilhelm F riedrich' Ilegel versuchte bekanntlich gegenüber dem abstracten mus Kant's und dem subjectiven Idealismus ( derVergötterung
♦ ) Vergi . Dessen Cours de droit public interne et externe . Paris . 1830 ; auch seine beissenden , die Standpunkte der zu commentiren - den Schriftsteller durchaus verkennenden Noten zu den von ihm sorgten neuen Ausgaben der völkerrechtlichen Werke Martens' und Vat - tel's . Eine trofflicho Kritik dieses Autors liefert Mohl J . c . p . 35 .