tagessen 25 Minuten verstattet . Kein Postillon darf es sich einfallen lassen , diese Minuten von jener , ihm für die Dauer seiner ganzen Fahrt gesetzlich bestimmten Zeit ab - ziehen zu wollen . » —• Auch die Art , wie die Postamter sich gegenseitig von - dem Abgange der Posten Nachricht mittheilen , ist in England weit zweckmäßiger , als in Deutsch - land , geschweige denn in unserem Holstein . Es ist z . B . häufig der Fall , daß sogar zwischen Orten , welche kaum ein paar Stunden von einander entfernt liegen , doch ein Unterschied von % , oder von V - Stunde , zuweilen sogar von * / + Stunden , hinsichtlich des Ganges der Uhren Statt findet , der sich nicht selten nach dem gewöhnlichen frühern oder spatern Ausstehen der Ortsbewohner bestimmt , ( weß - halb namentlich die Dorfuhren gewöhnlich früher , als die Stadtuhren gehen ) zuweilen auch wohl nach de ? » eignen Bedürfniß der Uhrsteller , je nachdem diese für ihre Vergnü - gungen oder Geschäfte einen langern Vor - oder Nach - mittag brauchen . Bei einer solchen Verschiedenheit des Uhrenganges kann nun freilich selbst die genaueste Auszeich - nung des Abganges der Post zu einer genauen Bestim - mung der Zeit ihrer Ankunft nichts helfen , und der Po - stillon hat immer die Entschuldigung für sich , daß die Uhr des Abgangsortes mit der des Ankunftsortes bedeutend differirt . Bei den englischen Posten , sowohl den fahren - den als den Briefposien , wird daher dem Postillon stets eine dauerhafte und richtig gehende Uhr in einem ver« schlossenen Gehäuse mitgegeben , zu welchem nur die Post - ämter selbst den Schlüssel besitzen . Er tragt diese Uhr vorn auf der Brust , so daß er in jedem Augenblick daran sehen kann , wie 'Viel es an der Zeit ist , ohne doch sie rü - cken zu können . Wie leicht ist diese treffliche Einrichtung nachzuahmen , die selbst dann nicht unnöthig seyn würde , wenn auch alle Posten zu einer bestimmten Minute von ihren Abgangsorten abgingen , denn schon bei der nächsten