der Ertrapost - Verordnungen , an denen es allerdings nicht fehlt , wenig gehalten , wo sie zum Vortheil der Reisenden sind . Diese finden sich durchgangig der . Willkühr der Post - meister und Posthalter , oft zu den gesetzwidrigsten Auf - opferungen von Geld und Zeit , preisgegeben .
Endlich übersteigt die unersättliche Habgier unserer Postillone oft alle Begriffe . Merkt der Schwager , daß er kein gutes Trinkgeld , d . h . kein übermaßiges zu hoffen hat , dann ist es um seine Lust und Liebe zum Raschfah - ren geschehen . Es giebt hierüber sogar ein geheimes Ein - verstandniß zwischen diesen Menschen . Von Station zu Station pflanzt sich unter ihnen die Nachricht von der Freigebigkeit oder Sparsamkeit des Reisenden fort , - und wehe ihm , wenn diese für ihn nicht günstig ausfallt ! Er mag schelten oder bitten , drohen oder ermahnen , alles um - sonst ! Hat er auch Muth und Lunge genug , um es we - nigstens in Worten mit seinem Schwager aufzunehmen , desto schlimmer nur gewöhnlich ! Er hat dann von Glück zu sagen , wenn der gereizte , rachsüchtige Postillon keine Gelegenheit zum Umwerfen oder zu andern Unfällen sucht . Die meisten sind auch nicht einmal mit einem guten Trink - geld zufrieden , sondern wollen noch außerdem in der Zeh - rung von dem Reisenden freigehalten sein . Hat dieser aber nicht Lust , mit ihnen vor jedem Gasthofe , vor dem es ibnen stillzuhalten beliebt , auszusteigen , und sich von dem Wirtb die höfliche Frage vorlegen zu lassen , ob er für den Schwager mit bezahlen wolle , o wie lange hat er dann Gelegenheit , sich mit christlicher Geduld . und sicht zu rüsten !
Wie wenig nun der zweiten Hauptbedingung , ei - ner schnellen Förderung der Postreisenden bei uns nach - gekommen wird , geht schon hieraus hervor . Jndeß auch bei dem besten Willen der Postillone wird dieselbe , theils durch die Schwerfälligkeit unserer Postwagen , theils durch