Full text: Ueber den Rhythmus in den Lebenserscheinungen

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Vorrang streitig machen . In das Tag - und Nachtleben der Thiere , ist man bis jetzt noch nicht so weit einge * drungen , als man es dem Interesse des Gegenstandes gemäfs , erwarten sollte ; der aristotelische geist , scheint in dieser Rücksicht unserm Zeitalter zu mangeln . 
Der Schlaf— dieses Verzichten auf Sonderung und Selbstwollen , auf Freiheit , dieses Ergeben - und Ent - haltenseyn im All , dieses dem fremden Willen , dem Gesetz Gehorchen , dieses Aufhören des Beziehens alles Aeufserlichen auf einen inneren Mittelpunkt , dieses Bezogenseyn auf unendlich viele kleine Mittelpunkte , dieses Hineingehen in die unendliche Peripherie des Alls — wie ihn Lebenheim am angeführten Orte nennt , nähert das Thier der Erde ; sein Hineingehen in die 
Leidensrichtung derselben , zeigt sich selbst durch' die 
Stellung , die fast alle Thiere im Schlafe annehmen . Die meisten Thiere selbst der Mensch , nehmen im Schlaf die Lage an , die sie als Fötus gehabt , und baren schon dadurch die niedrige Form des Lebens , welche ihnen dann zukömmt . Dai's das Licht nicht den innera Grund des Schlafs abgiebt , zeigen die Nacht - thiere , welche die Nacht zum Tage und umgekehrt machen . Die aus tropischen Ländern zu uns gebrachten Thiere , schlafen am Tage und wachen Nachts . Die Crustaceen ruhen in finsterer Nacht , öfters auch am Tage , ihr Schlaf ist mehr ein Erstarren ; alle Thiere welche in Winterschlaf fallen , haben einen tiefern Schlaf , eben so jugendliche Thiere . In hellen Nächten sind die Crustaceen thätig , ihre Tageszeit scheint in merkliche Pausen zu verfallen , so dafs sich an ihnen der Einilufs anderer cosmischer uns unbekannten hältnisse offenbart . Die Rotation , hat auf die Insecten
	        
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