Full text: Säcular-Feyer der Stadt- und Landgemeine zu Glückstadt

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Zuerst sehen «vir , wie heilsam es im Allgemeinen sey ; und dann , wie nützlich es bv sonders für de»» Confirmano»s<ag werden könne . 
I . 
Was eine» jeden Christen zum Preise Gotles , jnr nöthigen Bengnng , und zur ernstliche» Besserung dienet , das muß man wol allgemein — heilsam nenne» . 
Gottes Gnade ists , daß wir nicht aar ans find . Dieser Gedanke eines srommm Israeli , ten ist Stich wol der eines jede» wahren Christen . Wer eö je bedacht hat , wie wenig wn - oft „ ach Gottes Willen handeln , da wir Gnies j» thnn so viele Fähigkeit »nd Gelegenheit und Aufforderung Kaden , der wird die LangMulh Gottes bewundern , die den Menschen , welcher den einen Theil seines Lebens in jugendlicher Unbesonnenheit , den andern in überlegte» Tbor» heile» , und den drillen , wenn es g»r ist , mir Bereuung lind Verbesserung seiner srühern Fehl ! trilie zubringt , — den Manschen , welchem das Gute so schwer , das Böse so leicht wird , dennoch so viele Jahre mit Geduld lrägl , uud nach langem Verziehen erst das Urlheil : Havel den um fruchtbare» Baum ad , waS hindert er das Land ? ausspricht , die mich selbst , während der 3«f der menschliche» Verirruugeii , statt der verdiente» Strafen dem Unwürdige« unzählbare Wodlthate» erzeiar ; ja , was »och niehr ist , den , Sünder , obschon er es nicht begehrt , nicht «nnilnmt , wol aar lästert , jahrelang Gnade , Vergebung nnd Seligkeil anliagen läßl , ihn , wenn er stch zurBesseruua eu . schliestt , begnadigt , ihm zumGutenBeistand leistet , seine Seele beruhigt , ihm Weisheit des Lebens , Trost im Leiden minheilt . Wie groß wird uns diese Gnade , wen» wir bedenke» , wie widerspenstig , wie lau , wie schwach , wie waiikelmüihig , wi« undankbar wir stnd . 
Nichts lst dem Mensche» »öthiger als heilsame Beuauna seines trotzigen nnd Hochs 
Mi^h'ge» Herze»s . Wer sie besitzt , der ist der Gnade Goaes fähig , March . 5 , 3 . i . Peir . 5 , 15 , dnu wiid jedes Leide» , jede Tugend leichter , der wird dankbarer , gefälliger , verträglicher 'feiMi , als er »l» , esie wäre . Und was macht n»s kleiner 1» »lisern Auge» , als die Sünde ? Be» jedem Unglück , das uns trist , bey jeder Wohllhal , die uns widerfährt , denke» wir an misre Sünde» , Thorheilen , Schwachheile« , und die Voistdinnß derselbe» hält »»si e Seele »ni Gleichgewicht , zwischen Erhebung »»srer selbst , und zwischen der Verzagtheit , zwischen Leichtsinn und Schwer« , »ih . Der Gedanke , wen» alle Mensche» , die dich e ! >ren und lieben , die dich verachte» »»d hassen , deine Schwäche» wüßte» , erhäll u»tf i» der Demulh , und be» wahrt »ns vor Trotz und Murren . Ja ist wol etwas , das uns mehr aulreibc , Gnade bcy Gort z» suchen , sie , wenn sie uns zu Tl>nl wird , zu schätzen , zu preisen , zu bewahren ? Und endlich , was uiachl uns williger , emschlosseiier , ernstlicher , standhasler in der Besserung um fers Herzens , als das Andenke» nnsrer Sünde . Je mehr wir Unrechl thaten , desto weniger dürfen wir noch anstehen , desto weniger dürfen wir nnsre Schuld vergrößern . Je mehr wir uiisre Schwachheit erfuhren , desto sorgfältiger müsse» wir min sey» , daß sie uns mchl wieder übereile . 
Wie nützlich ist also dieses Andenken für Alle , und zu allen Zeilen ? Aber können wir Nicht eben so gewiß behaupten , daß dies Andenken 
besonders am Confirmanottscage 
sehr heilsam sey ? 
Lagt uns zuerst der Coilfirmanden erwähnen . Sie sind es ja , UM derer willen der 
« . . • / T» . . . . Jk . ' il 4 . . 
II . 
heutige Gottesdienst angeordnet ist . 
Um
	        
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