Full text: Säcular-Feyer der Stadt- und Landgemeine zu Glückstadt

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^brauchen . " Jede unsrer vorigen Sünden und Thorheiten «nackt den Gedanken m uns lebendig : " du hast des Unrechte genug gechan , qenug des Guten versäumt , " gestört ! Schon fühlst du die Folgen , und das Ende läßt sich vorhersehen , ' ) wie " könntest du noch fortfahren auf dem Wege , der nicht gut ist ? " Also nun wollen wir umkehren , und da wir wollen : so ist das einzige Hinderniß , warum das Gute bisher nicht geschah , gehoben« 
Daß dies Wollen mehr als ein schwacher — wehr als ein ernstlicher Wunsch seyn müsse , verdient kaum e«ne Erinnerung , da Jeder dies erkennen muß . Blieben wir dabey stehen : so wären wir ja nicht weiter als zuvor ; denn wo ist wol ein Herj so lasterhaft , daß ihm nichts gar nichts den Wunsch , auch tugendhaft zu seyn , abge» nökhigt hätte ? Auch würde der ernstlichste Vorsatz ohne Ausführung uns nicht weis ter führen , als die Meisten unter uns schon oft waren . Laßt die Vernunft sagen , was zu diesem Wollen erfordert wird . Was thut derKranke , der Genesung begehrt ? Joh 5 . 6 . 7 . Er bemüht sich um Hülse , und wenn sie da ist : so nimmt er willig den Arzt , willi * die Arzeney an , und bellt sich genau nach den Vorschriften . So ge - neset er denn , weil es nicht an ihm fehlet , sofern der Arzt und seine Mittel das sind , was sie senn sollen . Das Reich Gottes ist gleich einem Kraukenhause : wohl uns des fluten Arztes ! Hier liegte allein am Kranken , wenn die Genesung nicht erfolgt . Ohne Bild zu reden : der Mensch macht sich mehr und mehr mit der Art , mit dcu Quellen seiner Fehler , auch mit den Mitteln dawider bekannt ; forscht , was er thun w»ß , Ap . 16 , 30 , und rhuts , erfüllt sich mit dem lebhaftesten Abscheu am Bösen , w>t warmer Liebe des Guten , strebt , wacht und betet ; und so wird der Böse gut , der Gute besser . Unfehlbar ist der Erfolg : Gott ist unfre Hoffnung . Er weiß den Gottlosen qerecht zu machen , er weiß den Frommen fest zu behalten bis ans Ende» Rom . 4 , 5 . Z , 24 . 25 . l . Kor . 1 , 8 . 9 . 
Schluß . 
Mit welchen froben Hoffnungen können wir alfo den neuen Abschnitt unsrer Lausbahn antreten' . Soll es denn nicht so gut für uns werden ? Wie glücklich sind wir , wenn wir den Entschluß der Besserung , der in dem Augenblicke , da wir ihn fassen , das Herz mit der lebhaftesten Freude erfüllt , treu ausführen . Wie wir besser werden , so werden wir der S«ligkeit fähiger . Was hat der Fromme nicht zu genies - - sen , zu erwarten ? Wie überglücklich fühlt er sich in der Annäherung zu Gott ? Was gleicht feiner Freude , wenn er nun täglich an heilsamer Erkenntniß , täglich an wah« rer W««sheit zunimmt ? wenn er täglich , stündlich mehr gewahr wird , wie wohl er gewählet hat ? wenn nun Gottes Gnade ihm immer theurer , wenn sein Heiland ihm Immer lieber , das Gute ihm immer angenehmer und leichter , das Böse immer ver< 
haßter 
' ) Röm . 6 , 19—23 .
	        
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