Full text: Säcular-Feyer der Stadt- und Landgemeine zu Glückstadt


Vorrede . 
hoffentlich darf ichs vor meinem Publicum nicht entschuldigen , daß ich diesen seltnen Jahrs - Wechsel seyerlich zu machen , und sein Andenken zu erhalten suchte . Der größle Theil meiner Gemeine , und der Auswärtige» Viele haben sich dafür erklärt . Selbst ein Königlicher Befehl vom 2isten Nov . izoo gebvl denPredigern , " die geliebte» und getreue» Untenhairru aufzni " muntern , sich der im abgewichenen Iahchnndert genossenen Wohlthaten Gottes , und seines " denKönigl . Reichen nnd Landen , während eines so langen Zeitraums , verliehenen besonder» " gnädigenSchutzes und mauuichfallige» Sege«s , mit dankbaren u»d verrrauenvollen Her - " zen zn erimiern , " und zu dem Ende sollte " hierauf bey dem öffentlichen Gottesdienste die " Anfmerksamkeit vorzüglich gerichtet —von jedem Prediger etil zweckmäßiger biblischer Text " zur Predigt gewählt , und solcher der Gemeine nebst den Gesängen am vorhergehenden " Sonntage —angezeiger , auch ein eigenes dem wichtigen Gegenstände angeniessenes rühren , " des Gebet von jedem Prediger abgefasset und gebraucht werden . " Eine andere Verord , Kling , wodnrch alle kostspielige Feyerlichkeiten untersagt wurden , machte nur Eine EinschräW knng , ' ) welche die großeTbeurung nnsrer Tage zu forden , schien . 
Nach der jedem Prediger gelassenen Freyheit wünschte ich , die Scheidestnnde des Jahr« Hunderts , die Mitternachtsstunde , durch einen eignen Gottesdienst , wenigfl - us durch ei» l'c vcum zn feyerm Aber ( zum Andenken oes so yoch gepllrfnirn , gte „ Jahrhunderts seys gesagt ) die leider zu sehr in die Augen fallende Geringschätzung des Gottesdienstes ließ besorgen , daß bey dieser ungewöhnlichen Zeit Unordnung entstehen mochte . Um also meiner Pflicht , Gelegenheiten zum Guten zu macheu und zn benutzen , einige Gnüge zu rhun , blieb mir nichls übrig , als das , waS ich geihan habe , uehmlich den lezten Tag des Jahrhunderts , welcher doch zum Wochen - Gottesdienst bestimmt ist , zu feyern . Ich lud meine Gemeine dazu «in , sie erschien sehr zahlreich , und hörte die erste Predigt über die erste Hälfte des lvzteii Psalms , obschon ich wegen lebhafter Gemüthsbewegung sie ablesen mußte / mit der größte» Stille an . Nach der Predigt folgte der erste Theil der Choralmusik , 3 ) welche durch eine Colt lecte vor dem Altar , den Segen und den Lobgesang 125 mitPanken und Trompeten beschlossen wurde . Am folgenden , dem Nenjahrstage , machte : Herr Gott dich loben wir : c . und der 7 zweyte Theil der Musik den Anfang , und ich hielt die zweyte Predigt dieser Sammlung über 
die 
' ) Hundert Neichsihaler anf eine Illumination , auf ein Feuerwerk verwandt , würden , au Arme verrheilt , unstreitig gottgefälliger und dieser Verordnung gemäßer äuge , legt seyn ; aber ei» paar Thaler , die eine Kirchenmusik kostet , ist kein Aufwand . 
« ) I» der Stadlkirche war das um soviel leichler , da des 5Bintev5 iminer bey der Hauptpredigt Lichter brennen . 
Z ) Nur das , was die Gemeine nicht sang , ist meine eigne Arbeit , das Uebrige sind Verse von Kirchenliedern , zum Theil erwas verändert .
	        
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