Full text: Säcular-Feyer der Stadt- und Landgemeine zu Glückstadt

K 29 
Mittel wisse» , uns zu reizen , zu gewinnen , zu fesseln : die Langmuth und Erbar» 
mung der ewigen Liebe wird uns zur Buße leiten : die allmächtige Gnade wird von 
außen her jedes Hinderniß entfernen , und wird in den Schwachen mächtig seyn . 
Und dieser unser Gott verspricht den Guten : ich will dich unterweisen , ich will dir 
den Weg zeigen , den du wandeln sollst , ich will dich mit meinen Auqen leiten . Ps , 
Z 2 , 8 . Verspricht den Verhärteten : ich will das steinerne Herz aus eurem Fleische 
wegnehmen , und euch eil^fleischerncs , das ist , ein für das Gute fühlendes , ein lenk« 
bares , der Besserung fähiges Herz geben» Hesek . Z6 , 26 . 27 - So kann ja der 
Schwache guten Muth fassen , fortzufahren : fo kann der Verdorbenste Mensch der 
Verzweiflung entgehn : denn Gott will aus uns Allen Leute machen , die in seinen 
Geboten wandeln , seine Rechte halten , und darnach thun ; ja der Mensch Gottes , 
der durch Gottes Gnade gebesserte Mensch , soll vollkommen , zu allem guten Werk ge - 
schickt werden . 2 . Tim . 3 , 16 . «7 . Mit diesen liebreichen Verheißungen stimmt auch 
das überein , was wir bisher von Gottes Güte erfahren haben . Wie behandelte er 
uns bisher , ohnerachtet unsrer Unwürdigkeit ? Was er bisher that , und wie vieles 
war das nicht , beweiset doch seine Liebe unwi»ersprechlich ? Die größten Wohltha ? 
ten Gottes sind die Veranstaltungen zur Wohlfahrt unsere Geistes , welche ohne 
Besserung des Herzens nicht öenkbar ist . Und haben seine leiblichen Gaben keinen 
höhern Zweck als die Erleichterung dieses Lebens ? Wenn wir nun ernstlicher als 
bisher uns vornehmen , und redlicher als zuvor streben , gut zu werden , dürfen wir 
denn nicht im Vertrauen auf sein Vaurherz schließen : " Gott , der den Unwürdigen , " Widerstrebenden , so viele zuvorkommende Uevc Venne ? , oer wlrv ttfofiiq el' . n so 
«viel ja mehr thun , wenn wir nicht mehr widerstreben , sondern in seine Absichten 
" einstimmen^ und sie zu befördern uns treu bemühn . " — Kann denn nicht der 
Gottlose hoffen : " Gott , der dem unfruchtbaren Baum so lange Frist gab , und ohne 
" Erfolg so vieles an dessen Veredlung wandte , wird ihn ferner tragen , ferner alles 
" an ihn winden , wenn er fruchtbar wird . " Ebensoder minder Böse : " Bisher 
" sähe Gott mir so liebreich nach , obschon es an reifen Früchten fehlte ; wie sollte 
" er seine Gnade von mir wenden , da ich sie treuer zu benutzen entschlossen bin ? " 
Und wer du seyst , nur daß du redlich wollest , du kannst das Vertrauen fassen : " Gott 
" wird das , was er dir oft vergebens anbot , nun , da es nicht nuhr fruchtlos bleiben 
" soll , nicht zurücknehmen . " So haben wir denn die schönste Hoffnung , daß es uns 
a : n göttlichen Beystande zu >u Guten nicht fehlen soll , oas heißr^duß uiisce Besserung 
gelingen wird . 
Alles beruht nun bloß aufdcn ernstlichen Willen , der gewiß in jedem Herzen ist , welches Gottes Wohlchaten hochschätzt , und seine bisherige Unwürdigkeit erken - net . Iede Wohlchat Gottes fordert zu dieser Entschlossenheit auf : " rcir wollen mu " fers Gottes feyn ! ' Denn das ist die eigentliche Dankbarkeit Jedcs dargeboten ? Hülfsmiirel zum Guten erzeugt in uns den Vorsatz : " wir wollen dem Gott der " Liebe nicht widerstreben , seine Gnade nicht versäumen , seine Gaben mcht miß , 
" brauchen . "
	        
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