Full text: Säcular-Feyer der Stadt- und Landgemeine zu Glückstadt

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Wahrheit und zur Beruhigung beantworten kann , der wird nun ferner fragen : wie Hab' >d> ©ettce Gnade und meine Gnadenzeit benutz» ? wie treu war ich in seiner - Liebe ? was habe ich zum Preise meines Herr» gethan — geduldet — aufgeopfert ? Und was sagt ihm da sein eigenes Herz ? 
«das ist mein Schmerz , das kränket mich , 
" daß ich mein Heil und Retter dich " nicht liebe , wie ich wollte , — 
" nicht liebe , wie ich sollte . 
Laßt uns nun noch unsre Schuld recht würdigen und wägen . Vor Gott dutf fen wir fei» falsches Maaß und Gewicht bringen . Wir könne» Vieles auf dteRech» mu . ii unsererErziebimg schreiben . Wehe unfern Aeltern und Lehrern für ihren An - »heil daran ! Unser Zeitalter führt des Böse» viel mit sich . Böse Exempel , faule Geschwätze und giftige Schriften , wie verderben die Einem das Gute' . Wehe der Welt der Aergmuß halben : es muß ja Aergerniß kommen ; doch wehe dem Men - schen , durch welchen Aerqerniß kömmt ! Aber wären unsre Aitern und Lehrer auch dl . Gewissenloseren gewes n — ( Gort vergeb' cg ihnen ! ) — wäre unser Zeitalrer vuel ) das Eitelste , das Lasterhafteste — ( Gott erbarme sich der Welt und Nach« Welt ! ) — ist damit unsre Schuld von uns genommen ? Gemildert maq sie dadurch werden , getilgt . wird sie nicht . Konnten wir nicht bey reif . rn Jahren den bessern Weg betreten ? Fehlte es uns ganz an Warnung lind Erwähnung ? Waren wir mit eitel tatterhafte» umgeben ? >ni , nt - r K wiss^>i ? iminer 
und feines Wortes Stimme ? — Wer das behaupten kann , der trete auf und rechte Mil feinem Gott , der wird ihm Rech , sprechen . Aber Keiner . Keiner ist , den Gott versäumt , Keiner , denn der treue H>rte nicht gesucht hätte . Luk . i 5 . 
So sprechet denn von Herzen mit unserm Psalm : " L . c>be den Gerrit , 
meine Seele ron uns Dann denket und empfindet ihr , wie ichs 
wünsche . Ja , meine Theuresten , sehet dies als meine Hauptabsich' b . y d^r heutigen Fever an . eurer Porstellung und Empfindung die Heyden groß . » Gegenstände recht nahe zubringen , recht wichtig zu machen , welche dieser Text enthält — : GvtleS Wohllhar . n und unsre Unwürdigkeit . Soll ich hoffen , daß ich meinen Zweck er - reicht habe ? O ich Glücklicher ! dann ist diese Stunde die Seligste meines Lebens : dann laßk mich hingehen und mein Haupt niederlegen , und sagen " ich habe Nicht umsonst gelebt . " Morgen , wenn ich hier nicht mehr stünde ( meine Stelle wurde ja nicht leer seyn ) wie leicht würd' es meinem Stellvertreter werden , Gates zu wirke , , ! Ja ihr würdet dann keines m »schlichen Lehrers b . dürfen« Diese Vorstellung , dieS Gefühl würde» Euch durch Euer ganzes Leben lehren , leiten , stärken . 
O so laßk mich denn noch die Bitte thun : erhaltet diese Vorstellung , diese Empfindung recht lebhaft in Euren Seelen , Luk . 2 , 51 , Laßt sie Euch die wenigen 
Stunden ,
	        
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