hat , hat er sie recht lieb ? ans der rechten Ursache sieb ? Haben wir stets so an iHnen gehandelt , daß wir mit ihnen vor einem menschlichen Richterstuhl — und einst vor dem höchsten Richterstuhl auftreten können ? Wir sehen den größten Theil der Menschheit unter— hinter uns : können die alle , welche jünger oder geringe» sind als wir , zu uns hinaufblicken , um ein Muster zu sehen , welchen« sie zu gleichen stre» ben müss» ? oder müssen wir ihnen entgegen rufen : hütet euch zu werden wie wir ? Sind vielleicht Leichtsinn und Lasterhaftigkeit nunmehr in uns mit Erfahrung und fester Kraft vereint , um desto geheimer , desto leichter Böfeö zu schaffen ?
Doch ! mein Auge soll sich nicht versündigen , nicht lauter Galeerensklaven Und Züchtlinge sehen : ich will es auf die bessere Seite wenden . Wir rühmen uns , brauchbare Mitglieder der menschlichen Gesellschaft zu seyn , und es sey Wahrheit , daß wir unserm Alter und Sttmde Ehre machen , uns nicht - durch Laster schänden : mags seyn , daß wir unbescholten , unverletzbar selbst der scharfen Zunge des Neides sind . Sind nur denn nun das , rvas wir werden konnren , und werden föllrcn ? Jeder kann wenigstens wissen , daß wir nicht bloß die Vernunft zum stern haben , nicht bloß nach den Gründen des R . chts , oder gar des Nutzens und Schadens handeln sollen . Ist nicht Gottes Ehre der höhere Zweck — ist nicht tes Wille der richtigere Bestimmungsgrund unsere Denkens undHandelns ? Nicht auf Grtt sehen , nicht vorzüqlich , nicht gänzlich aus Gotl sehen , ist dag Dankbarkeit für ein Gescböpf , das in Gottes Erkenntniß seine'Freude , in Gottes Liebe feine Seligkeit zu finden Fähigkeit und Berus har ? Und wir kennen nicht bloß Gott , wir kennen auch seinen Sohn , wird sind Christen . Fragt nun . ob wir sind , was wir als Christen seyn könnten und sollten — Gottes Werk , geschossen in Christo J'su zu guten Werken ? Lebt Christus , herrscht seine Liebe , wohnt sein Geist in uns ? Ist Gottes Sohn unsrc Gerechtigkeit . Weisheit und Heiligkeit ? Laßt mich schweigen von denen , welche Gottes und Jesu Feinde sind , sie sehevs ein Oder werden« ein ? sehen , wie undankbar sie die wohltätigsten Anstalten der göttlichen Liebe verschmäh - ten , und Er , der für seine Mörder bat , die nicht wußten was sie thaten . wolle sie nicht veiwerfen ! Laßt mich nur reden von uns , die wir Christi Namen nennen . Sind wir uns selbst und der Welt Beyspiele , wie groß und glücklich das Christenthum macht ? M»ß . wer uns ansieht , wünschen , daß er wäre wie wir . Apost . lg 26 , 28 ? Dcch laßt uns dem Lichre näher treten . Sind wir Gottes Wohlgefallen , sii . d wir Jesu Lust ? Geht uns dies über alles , und ist uns das Gegentheil davon das größte Uebel ? Wandel» wir vor Gott ? gehen wir mit ihm um ? O wenn unser Christen« thum nur Mundglaube , unser Ruhm an Gott nur Selbsttäuschung und Heuchelei ) wäre ! — Laßt mich die entscheidendsten Fragen thun : wo sind die Früchte den Gar rechngkeil , di - in uns geschehen durch Jesum Christum ? — und dann diese : wenn wir uns ihrer rühmen , seit wann , seil welchen , seligen Augenblicke ergabst du Gott tyin Herz ? Seil wie lange ist Christus dein Ein und Alles ? Wcr sich dies in
Wahr ,