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Japan .
flössen fmö . l Eine Rede , De interioris hominis reformatione . Te - trateuchus fiue Commentarius in IV Euangelia . Pentateuchus fiue Commentarius in V libros Moyfis . Die Antwort der GocteSgelehr - ten von Löwen , de vi obligandi confcientias , quam habent edicka regia fuperre monetaria , und^ der Gottesgelehrten und RechtSverstandigen ihre , de Iuramento , quod publica auctoritate Magiftratui defignato im - poni folet , sind Werke des JanseniuS . Aus dem Valerius Andreas , pag . Leydecker , pag . 2 . beklaget sich , daß man in des Moreri Wör - terbuche dem Janscnius die Uebereinsrimmung der Evangelisten zueignet , an statt , daß man sie einem andern JanseniuS , dem Bilchofe von Gent , geben foHen . Ich habe dieses nicht im Moreri gefunden . Der Irr - thum , den Arnauld , Murale Pratique Tom . III , pag . 130 . dem George HorniuS vorgeworfen hat , daß er geglaubtes sey unser JanseniuS Bischof zu Ppern und dann zu Gent gewesen , ist inLeydeckerS Ausgabe verbessert worden . In den Noten über Horns Kirchenhistorie , p . 517 .
( L ) Der - Hof 51» Rom ist wider Sie Grabsckrift des Iansenius verfahren , j Den 10 des Christmonats i6 ; z . „ Der Bischof von Ppern , „ Franeifeus von Robes , ( Leydecker nennet ihn p . >zz . Johannes Roble - „ sius . ) aus dem Hause der Grafen von Annap , hat des Nachts ohne „ großes Lärmen , den Stein von dem Grabe feines Vorgängers , Corne - „ lius von Jansen , wegnehmen lassen ; worauf man das Lob seiner Tu - „ gend , und seiner Lehre , und vornehmlich seines Buches gelesen , welches „ den Titel hat : Augustinus , des Inhalts , daß dieser getreue Aus - „ leger der allergeheimsten Gedanken des beil . Auguitins , in die - „ stm U ? erke einen göttlichen Verstand , eine unermüdete Arbeit „ und seine gan ; e Lebenszeit angewendet habe , und daß dieRircke „ die Früchte davon auf Erden einsammle» werde , wie er die De -
„ lohnung im - Himmel : Worte , welche den Bullen der Pabste Ur - „ bans des VIII , und JnnoeentiuS des X , schimpflich waren , die dieses „ Werk verdammt hatten . Dieser Bischof hat diese Verwüstung deS „ Grabes auf ausdrücklichen Befehl des Pabstes , Alexanders des VII , „ und mit Genehmhaltung des Erzherzogs Leopolds , Statthalters der „ Niederlande , ungeachtet der Widersetznng seines Capitels , zu Stande „ gebracht , wobey sich so gar einer von den Vornehmsten zusagen erkühnt , „ daß es weder in der Gewalt des Pabstes , noch de« Königes wäre , diese „ Grabschrift vernichten zu lassen , so sehr waren er und seine AmtSgenof - „ sen dem JanseniuS gewogen . „ 8 . Romuald , Iournal Chronolog . et Hiftor . Tom . II , pag . 612 . Man sehe Leydecker» de Vita Ianfenii , 131 u . f . S . der alles dieses viel weitläufiger erzahlet . Es wird mir sauer , dasjenige zu glauben , was er 135 S . beobachtet , daß es der Jesuit la Chaise angerathen habe , diesen Stein zu zerschmeißen , worauf des Jan - fenius Grabfchrift eingegraben gewesen , daß sich aber der Bischof von Ppern damit begnügt habe , denselben in einen Winkel zu werfen . Mir deucht nicht , daß der P . la Chaise 1655 in einem solchen Zustande ge - wesen , daß er sich mit dergleichen Rathgebungen vermenger . Wir wollen folgende artige Geschicht hersetzen . „ Das letztemal , da der König von „ Frankreich zu Ppern gewesen , hat eine Hospitaler - Nonne , die ihm „ ( nämlich dem Jansenius ) in seiner letzten Krankheit beygestanden , und „ von ihm , als einem Heiligen redete , den Herren des Hoseö mit thra» „ nenden Augen erzählet , daß sie ihm die Hand geführet , als er fein Testa - „ menr geschrieben , und hat sie zu gleicher Zeit beschworen , den König zu „ bitten , die Beschimpfung ersetzen zu lassen , die man einem so h . Manne . . durch Wegnehmung seines Grabsteins erwiesen hätte . „ Morale prat . Tom . VIII , pag . 462 .
Japan : Also nennet man ein großes Land , welches gegen Morgen in China liegt , und in verschiedene Inseln eingetheilt ist . Man redet in des Moreri Wörlerbuche so weitläuftig davondaß mir wenig Dinge zu beobachten übrig sind . Ich will auch nicht alle Auslassungen zusammentragen : sondern mich nur in etliche Artikel von der Gotteögelahrtheit dieser Insulaner einschränken . „ Die Monarchie Japan ist in zween Stände eingetheilt , in den geistlichen , und in den weltlichen . Der erste „ bestehr aus Bonzen , und der andere aus dem Adel , und dem Volke . Der Name der Bonzen ist alle» den Dienern gemein , „ die zum Dienste der Götter bestimmt sind , welche die Japaner anbethen . Sie leben im ehlosen Stande ( A ) , und - - „ haben einen Oberherrn , Iaco oder Taco genannt , welcher Gewalt über alle die andern hat , der die ReligionSsachen beurtheilet , „ und alles entscheidet , was man wegen des Dienstes der Götter beobachten , und waö man von ihrer Natur glauben soll . Er „ erwäblet die Tunden , welche die geringem Dinge einrichten , und gewisser maßen unsere Bischöfe vorstellen - - - - h . „ Die Japaner haben zwryerley Gattungen von Göttern . Die ersten sind die Teufel , die sie unter verschiedenen Figuren anbe - „ then ; nicht in der Hoffnung , gutes von ihnen zu erhalten , sondern aus Furcht , Böses von denselben zu genießen . Die andern „ sind die Könige , die Eroberer , und die Weisen , die sie unter die Zahl ihrer Götter gesetzt haben . Die vornehmsten sind Amida „ und Taca ( B ) . - - - Man zählet bis auf zwölf Seelen , oder zwölf Religionen in Japan , und ein jeder hat die Freyheit , „ derjenigen zu folgen , die ihm gefällt : welches nicht den geringsten Zwiespalt verursachet , aus der Ursache , sagen sie , weil der Ver - „ stand der Menschen nicht durch Blutfreundschaft verwandt ist , wie die Leiber der Menschen sind . Unter diesen Seelen sind „ dreye der vornehmsten . Die erste hoffet kein ander Leben , als das gegenwärtige , und erkennet keine andere Substanz , als die - „ jeiu'ge , die in die Sinne fällt . - - - Der andern , welche die Unsterblichkeit der Seele und ein ander Leben glaubet , sind die „ allerehrlichsten Leute zugerhan , und sie wird die Secte der Menschen deö Allerhöchsten genennt . Die dritte ist die Seele der „ Anbether des Taca c . „ Die Bonzen können unsern Mönchen verglichen werden d . Einige Scribenten sagene , daß die gemeinste Eintheilung , die man von den Secten der Japaner machen kann , darinnen bestehe , daß sich einige an den äußerlichen Schein halten , und andere das wesentliche suchen , das nicht in die Sinne fallt , und welches sie Wahrheit nennen . Diejenigen , die sich an das Aeußerliche halten , lassen ein ander Leben nach diesem zu ( C ) , zur ewigen Belohnung der Frommen , und zur gen Strafe der Boshaftigen . Allein diejenigen , welche das innerliche und unempfindliche Wesentliche suchen , verwerfen das Paradies und die Hölle , und lehren Sachen , die viel Verwandtschaft mit der Meynung des Spinosa haben ( D ) . Sie men mit den Epikuräern darinnen überein , daß sie Golk die Regierung der Welt rauben , als eine Sache , die dem höchsten Ruhstande zuwider seyn würde , welcher nach ihnen seine gan^ Seligkeit ausmachet . Sie gehen noch viel weiter , als Epikurus ; denn sie berauben Gott der Vernunft und des Verstandes . Sie fürchten ohne Zweifel , daß diese Eigenschaften seine Ruhe stöhren würden ; wie sie erfahren , daß die Wirkung der Beurtheilungskraft mit einiger Mühseligkeit vergesellschaftet ist / . Die christliche Religion , welche FranciscuS TaveriuS , und nach diesem viel andere Bekehrer , den Japanern verkündigten , hat keine größere Hindernisse , als diejenigen gefunden , welche die Bonzen erregt haben , nicht so wohl durch ihre Disputationen und Vernunfrfchlüsse , als durch die den Geistlichen gewöhnlichen Wege ; ich will sagen , durch die Anrufung deö weltlichen Arms , und die Vorsorge , die Könige und das Volk zur Handhabung der alten Religion und zur Verfolgung der Anhänger von der neuen aufzumuntern s . Gleichwohl muß man gestehen , daß sich diese japanische Priester mit den christlichen Priestern in Unterredun - gen eingelassen haben , und daß sie ihnen Einwürfe gemacht , die bezeigt haben , daß es ihnen nicht am Verstände gefehlet Sie haben nicht verhindern können , daß die christliche Religion in Japan nicht in kurzer Zeit großes Wachöthum gehabt hätte ; al - lein endlich haben sieden Kaiser zu solchen Gewalttharigkeiten vermocht , die sie vollkommen in Japan ausgerottet , und das Martyrerverzeichniß vergrößert haben ( E ) . Possevin hat die Verordnungen ( ? ) eines japanischen Gesetzgebers stark getadelt .
" ) Vornehmlich in der Ausgabe von 1699 . 4 ) Journal des Savans , dm 18 des Heumonats 1689 , P - m . 492 . in dem Auszuge der japanischen Kirchenhistorie , durch den Herrn Abt von T . 0 Ebendaf . 494S d ) Siehe die Anmerkung ( B ) . # ) Siehe PossevinS , Bibl . Seiest . Libr . X , cap . II , Toni . I , p . in . 410 . f ) Ebendaf . Libr . X . cap . III , p . 415 . g ) Siehe Journal des Savans , vom 1» des Heumo - nats . h ) Siehe die Historie von den Werken der Gelehrten , im Herbstmonate 1691 , pag . 8 . u . f . In dem Auszuge der japanischen Kirchenhistorie .
( A ) Die Bonzen leben im ehlosen Stande . ^ „ Allein sie beobach - „ ten ihn nicht allezeit gar zu genau . Sie enthalten sich des Fleisches „ und der Fische , sie scheeren den Bart und die Haare , und verbergen ihre „ Ausschweifungen unter dem Scheine eines strengen Lebens . „ Journal des Savans , von >8 des Brachmonats 1689 , P - 4 ? 2 . Holland . Ausgabe . Ihr größter Hutten ist , die Todren 5» begraben . Das Volk , welches überredet ist , daß die Seelen ihrer Anverwandten in dem andern £eben , in einigen Mangel fallen können , ersparet nichl« , ihnen die Minderung ? u verschaffen , welche ihnen die Don ; en gen große Allmosen versprechen . Sie brauchen noch einen dern Runstgriff , sieb ut bereichern . Sie borgen nämlich Geld , welches sie den Einfaltigen im andern Heben mit großen Zinsen wieder 5» geben versprechen : und bey dergleichen Erborgunz sagen sie unter sieb , daß alsdann dievz . : ndscbrift so gut , als Geld sev . Ebendaf 493 © , Diejenigen , die eine Vergleichung zwischen dem Morgen - Und Abendländern anstellen wollten , würden in Ansehung der Schulden , die in der andern Welt zahlbar sind , zu kurz kommen : allein außer dem , würden der übel beobachtete chlose Stand , die unter dem Scheine einer strengen Moral verborgenen Betriegereyen , der Nutzen der Begräbnisse , die denen von den Körpern abgesonderten Seelen zuge - schickte Hülfe , viel Verqleichungen darbiethen . Ich bin überzeugt , daß viele Personen die Auszüge Cousins , des Urhebers von dem Journal des Savans , nicht lesen können , ohne bey sich selbst auszurufen : Eben so wie bey uns ! Dieß würde eine fehr artige Sache fey» , wenn man
eine Beschreibung von den Abendländern , durch einen Japaner oder Chine , fer aufgesetzt haben sollte , der einige Jahre in den großen Städten von Europa gelebt hätte . Man würde uns redlich bezahlen . Die Glaubens - eiferer , die nach Indien gehen , machen Beschreibungen davon , worinnen sie die Unrichtigkeiten und Betriegereyen auskramen , die sie in dem ab - göttlichen Gottesdienste dieser Nationen beobachtet haben . Sie spotten darüber ; allein sie haben zu befürchten , daß man sie oft erinnern mocl " te , quid rides ? mutato nomine de te Fabula narratur : Horat . Sat . I , Libr . I , v . 69 , 70 . oder des Vorwurfs , den sie verdienen , und des Ver - geltungsrechts , dem sich diejenigen aussetzen , die ihre Fehler nicht erken - nen , und die Laster der andern mit der äußersten Spitzfindigkeit auf - decken .
Cum tua peruideas ooulis mala lippus inunßis ,
Cur in amicorum vitiis tam cernis acutum .
Quam aut aquila , aut ferpens Epidaurius ? at tibi contra Euenit , inquirant vitia vt tua rurfus et illi .
Horat . Sat . III , Libri I , Vers . 25 .
( B ) Die vornehmsten sind Amida und Xaca . j „ Der erste wird „ unter verschiedenen ungeheuren Figuren vorgestellet . In «nem von „ seinen Tempeln zu Jedo . sitzt er auf einem Pferde mit sieben Köpft " : „ Der schönste von seinen Tempeln ist nicht weit von Meaco , und fön« „ hundert Fuß lang . Es sind tausend Götzenbilder von purem Gold« „ darinnen . Den Saca , oderTaea bettessend , so erzählen die Bonzen tau -
„ send