Full text: (Theil 2)

Hongrie . 
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Das Buch , welches ihr Erasmus >s»y zugeschrieben / ist betitelt : Vidxa Chriftiana . Der Verfasser bezeuget , daß sie ungemein gern lateinische Bücher gelesen . Caefaris germana Maria Latinos Codices habebat in delictis , cui nuper leripii Vidiiatn Chriftianam . Id efflagitarat a me quidam Ecclefiaftes illi chariflimus . Scera rerum humanarum inuer - titur , monachi litteras nefciunt , et foeniinae libris indulgent . Epift . XXXI . Lib . XIX . P . z - , 6 . Siehe auch EP . XX . Lib . XXVI . p . 1432 . Sie ist damals in Oesterreich gewesen , von da sie sich kurz hernach nach Mähren begeben , weil sie sich , wegen Solimanns Einfall zu Wien . nicht sicher hielt . Epitt . XXI . LibriXXVI . p . 1434 . Allein auf den boshaften Fehler der Buchdrucker zu kommen , so muß ich sagen , daß sie verdrießlich darüber gewesen , weil sie von dem Verfasser das erwartete Neujahrsgeschenke nicht bekommen hatten . Dieserwegen nahm der größte Saufer des Trups die Rache über sich , und fand ein Mittel darzu , welches den Eras - mus sehr geärgert hat , und das man in keine andre Sprache überse - den kann . Man muß sich also an das Original halten . Nuper cum inter imprimendum excufores aliquot conquefti fuiflent , me fibi xenia nondum perfoluifle , exortus eft inter eos quidam caeterisvinolentior , qui profiteretur , fe poenas a nie exaöurum , ni darem : atque id pro - fetäo veterator tarn egregie effecit , vt au reis nunimis trecentis redi . mere eam ignominiam voluiflem . Cum enim in Vidua mea , quam Sereniflimae Hungariat Reginae dedicaueram , ad Iaudem cuiusdant fan & iflimae foeminae , inter alia liberalitatem illins in pauperes refer . rem , haecverba fubiunxi : Atque mente illa vfam femper fu'iße , quae tafem foeminam deceret . Vnde fceleftus ille animaduertens fibi vin - didtae occafionem oblatam efle , ex mente illa mentula fecit . Itaque volumina mille fiiere imprefl'a . Epiftola LXVIII . Libri XXX . p . 1956 . zu Friburg den 9 Jenner I5Z5 unterschrieben . Dieser Brief ist vom Me - rula mit dem Leben des Erasmus 1607 herausgegeben worden . 
( I ) p . - Hilarion von ( Toffe , ist in etliche kleine Zeitfehler fallen . ^ I . Er saget , Eloges des Dames Illuftres , Tom . II . p . 55y . daß «nfre Königinn von Ungarn , zu brüstet ven >z des ^erbstmonars i5>z gebohren worden . Dieses ist falsch und unmöglich , angesehen der Erzherzog , ihr Vater , 1506 gestorben . Man hat in dem Wörter - buche des Moreri i ; c>z , und nicht > ; >z gesetzet . II . Die Heirathsgeprän - ge dieser Prinzeßinn sind nicht zu Ofen 1521 , ; um großen Vergnügen des Uladislaus von Ungarn , gefeiert worden . ( Ebendas , p . ; o6 . ) Denn UladiSlaus ist > ; >6 gestorben III . Die Königinn Maria hat 1527 - " * 28 , >529 . und 1530 , nicht beständig ? u£mj in Gesterreich ge - rvohnt . lEbend^ p . , 65 . ) Ich habe in der Anmerkung ( H ) den Erasmus angefuhret , welcher versichert , daß sie sich 15 - 9 nach Mähren begeben . I V . Sie hat die Niederlande nicht 28 , ( ebend . p . ; 66 . ) sondern - 4 Jahre regiert , nämlich von >531 bis 1555 . Brantome im ll Bande der galanten Damen , 91 S . saget 22 bis 23 Jahre . Der Schriftsteller , den ich widerlege , und der sich selbst widerspricht , bekennet p . 569 . daß diese Statthalterschaft nur 25 Jahre gedauert ; allein er machet daselbst verschiedene Schnitzer . 
V . Er setzet voraus , daß die Königinn von Ungarn , diese Statthalter - schaft in die - Hände ihre« Bruder« , im v ? einmonace >557 , zurück ge - geben habe . Es ist aber den 25 des WeinmonatS 155 ; geschehen . VI . Er giebt vor , daß Margaretha von Oesterreich , Statthalterinn der Nieder - lande , 1532 gestorben . Dieß ist >5zo geschehen . In dem Lobspruche die - ser Margaretha , 313 S II Bandes . läßt er sie den 10 Jenner > . , 8c> ge« bohren werden , und den i des Christmonats 15z - , ein und fünfzig Jahre alt , sterben , ebend . p . 319 . Heißt wohl dieses zahlen können ? VII . Er giebt vor , daß die Königinn von Ungarn , 1532 die Niederlande zu regie« ren angefangen habe . Es ist aber das vorhergehende Jahr gewesen . VIII . Er setzet voraus , daß sie bey der Uebergebung dieser Statthalter - schaft an ihren Bruder , eine lange Rede an das Volk gehalten habe . So kann man aber die Versammlung nicht nennen , vor welcher Carl der V , seine Königreiche abgetreten hat . 
( X ) - - - Und ist vom Moreri nickt in allem wohl abge - sckrieben worden . Z Hilarion von Coste hatte p . 570 . im II Bande gesa - get , daß die Königinn von Ungarn gestorben , da sie im Begriffe ge - standen , nack Flandern zurück zu reisen - - - wo sie ibreTa« ge zu endigen Mi gehabt , weil sie von diesen Völkern unge - mein gehebet und geehrer worden . Moreri , anstatt sich in die , sen Schranken zu halten , versichert , daß sie zu derselben Zeit gestorben sey , da sie die Sratthaltersckaft der Niederlande wieder ancke - treten hätte . Er ist ein viel getreuerer Abschreiber , in Ansehuna eines Fehlers dieses Minoriten gewesen : er hat mit ihm gesaget , daß diese Kö - niginn die Niederlande 2 ? Jahre bis 1557 regieret , da sie nack Spa - nien gegangen . Ich habe bereits gesaget , daß sie dieselben nur von >531 , bis den 2 ? des Weinmonats >555 regieret hat , und ich setze noch dazu , daß sie i * ? 6 nach Spanien gereist ist . Moreri hätte nicht sagen sollen , daß sie sick mit dem Ronige von Ungarn , Ludwig Jagello , da sie nock sehr sung gewesen , vermahlet ; denn sie ist schon ig Jahre alr gewesen , da das Beylager vollzogen worden . Man würde ihr dieses Al - ter nicht geben , wenn man sich nach des Moreri Ausdrucke richtete . Man weis ja , daß die Töchter und Schwestern der Könige manchmal wohl vor ihrem zehnten Jahre verheirathet werden . 
( L ) Ick übergehe die Lästerckronike , wegen der Liebe Carl« des V , gegen die Roniginn von Ungarn , mit Stillschweigens Man sehe oben das Ende der Anmerkung CA ) , bey dem Artikel Don Johann von Oesterreick ; und füge diese Worte Gabriels Naude , Coups d'Eftat , chap . IV p . m . 617 . darzu . Derselbe Raiser - - - hat alle diese Unanständigkeiten , mit dem Mantel der Gottes - furckt und Religion bedeckt , indem er sick in ein Rloster einge - schloffen , wo er zugleich die Gemächlichkeit gehabt , wegen einer geheimen Sünde , Bufie zu thun , die er durck lLrzeugung eines unehlicken Sohnes begangen , der auck sein Neffe gewesen . Ludwig von Mai verdammet mit vielem Grunde die Kühnheit , die die , ser Seribent gehabt , eine solche Sache zu bejahen Man sehe die 765 und 766 S . seiner Anmerkungen über die Sraarsstreicke , 
volle 
HoNgvie , ( Jsabelle , Königinn von ) Sigismund Augusts . Königes von Pohlen , Schwester , war eine sehr verdienst - Prinzeßinn . Sie heirathete 1539 den Johann Zapoliha , Woywoden von Siebenbürgen , der 1526 , zum Könige von Un - 
flarn erwählet wurde , und um diese Krone wider Ferdinanden von Oesterreich , Kaiser Carls des V Bruder , heftig stritt . Sie kam den 7 des Heumonats 154s mit einem Sohne nieder . Ihr Gemahl war so vergnügt darüber , daß er bey der Tafel eine Ausschweifung beging , die ihn den 21 desselben Monats ins Grab legte ( A ) . Isabelle , die nicht im Stande war , ihrem Sohne 
eine Krone zu erhalten , welche ihm Ferdinand rauben wollte , rief die Pforte um Schuh an , und erhielt eine so große Hülfe von derselben , daß Ferdinands Kriegöheer , welches Ofen belagerte , in die Pfanne gehauen wurde . Solimann kam in Person nach Ungarn , um den Ferdinand zu paaren zu treiben . Er liebkosete dem kleinen Kinde der Isabelle ( B ) ; und wenn er sie nicht selbst sehen wollen , so hat er deswegen die ehrbarsten Entschuldigungen angesühret ( C ) . Allein er ließ seine bösen Absichten gar bald ausbrechen ; er bemeisterte sich der Stadt Ofen , und zwang die Isabelle , sich nach Lippa zu begeben * . Dieß war ein grausamer Verdruß für die Prinzeßinn , welche nur gar zu gern regierte . Die Hoffnung , daß das Königreich Ungarn ihrem Sohne wieder gegeben werden würde , so bald er seine mündigen Jahre erreichet hatte ; diese Hoffnung , die sich auf Solimanns Versprechungen gründete , war nur ein schwacher Trost . Sie bezeugte viel Standhaftiqkeit bey dieser widerwärtigen Probe , und tröstete sich so gut , als sie konnte , mit der Regentschaft von Siebenbürgen , die ihr Solimann gelassen hatte ; da er ihr aber den George MartinUsias zum Mitregenten gab , so fand sie in ihrer Regierung taufenderley Ursachen zum Verdrusse . Sie harre nur den bloßen Namen ; die ganze Gewalt war in den Händen des Mönchs George b . Es mußte daher zu einem öffentlichen Bruche kommen , dessen Folgen die Jsabelle vollends zu Grunde richteten ; denn ihr Gegner , welchen Ferdinand unterstützte ließ ein schönes Kriegsheer unter dem Commando eines sehr verschlagenen Italieners kommen c , welcher die Sachen mit solcher Ge - schicklichkeit führte , daß diese Königinn 1551 , dem Könige Ferdinand Siebenbürgen abtreten mußte , worauf sie sich nach Caschau 
terhielt ein Verstandniß mit den Großen in Siebenbürgen , um dieses Land wieder zu gewinnen . Sie nahm nochmals zu Soli - manns Schutze Zuflucht , und wendete so viele Maschinen an , daß sie 1556 wieder nach Siebenbürgen kam . Sie erhielt sich auch bis an ihren Tod daselbst , und behielt so viel Gewalt für sich , als sie nur konnte ( E ) , ohne daß sie ihrem Sohne , Johann Sigismund , Theil daran gab . Die Scheinheiligen bemühen sich vergeblich , diese Aufführung zu entschuldigen ( F ) . Sie starb zu Weißenburg , den 15 des Herbstmonats 1558 
a ) Den fünften des Herbstmonat« 15 - »' - 6 ) So hat man den George Martinnsias genennet . O Johann Baptista Castalb» , Marquis von Cassano , welcher ben dem Franciscus von Avalos , Marquis von Peskairo erzogen worden . Hilarion de Corte , Eloges de» Dames , Tom . I . pag . 644 . Deleftus eft Ioan . Baptifta Caftaldus Piadenae Comes , et ob res recenter egregie geftas fnam in hello Ger - manico caftrorum praefe & i fumma cum laude munus obiuerat , ^ Caflani Marchio a Caefare creatus . Thuan . Lib . IX . p . >zo . d~ ) Ich habe die von mir angeführten Sachen aus dem Hilarion von Coste , Eloge , des Dames Illuftres , Tom . I . p . 622 , u . f . genommen . 
( A ) Ihr Gemahl beging bey der Tafel eine Ausschweift , ng , die ihn ins Grab gelegt , u . f . t» . ] Er war nach Siebenbürgen gegangen , daselbst eine Empörung zu dampfen , welche Ferdinands Anhänger allda angestiftet hatten . Stephan Mailats , der allerhalsstarrigste unter selben , hatte sick auf das Schloß Fogaras gerettet , „ um allda die Hülfe zu „ erwarten , die ihm Ferdinand unter der Anführung des Nadasdy zu - «schickte ; der König belagerte ihn darinnen , und nahm es nach einer law »gen Belagerung ein . Unterdessen kömmt ein Courier , der ihm die Nach - " " cht von der Geburt eines Prinzen bringt , welchen ihm Gott geschenket »hatte . Da dergleichen Nachrichten allen denen angenehm sind , die keine „ Kinder haben und vornehmlich betagten Personen , so kann man sich »leicht einbilden daß auch Johann diese mit Freuden angenommen habe . „ Er hat sich auch ein wenig übernommen , indem er auf gut ungrlsch trank . „ Und da dieß feine Krankheit vermehret , so ist er zu Sassebes , wenig Tage „ nach der Geburt seines Sohnes im 5 ? Jahre seines Alters gestorben . 
Difcours Hiftoriquc et Politique für les Caufes de la Guerre d' Hon . grie , mit andern artigen Stücken zu Cölln . 666 in 12 gedruckt , pag . 237 . 238 . Siehe auch Hilarion de Cofte , Eloges des Dames Illuftres , Tom . I . pag . 629 . 
( ® ) SoUim»» « ' . '<• . * liebkosete dem kleinen Rinde der JfabeUe . ] Ich roill mich hier noch einmal der Worte des Schriftstel - lers ( ans der 242 S ) bedienen , den ich in der vorhergehendem Anmerkung angefuhret habe . Solimann „ schickte dem jungen Könige Geschenke * ' - und ließ die Königinn ersuchen , daß sie ihn doch ihren Sohn „ sehen lassen mochte : mit der Versicherung , daß es bloß darum geschehe , „ daß seine Kinder ihn desto mehr lieben sollten . Zu gleicher Zeit hatten „ die Abgeordneten Befehl , ihr zusagen , daß , wenn er sie nicht sähe , solches „ ans Furcht geschehe , daß sein Besuch ihren guten Namen einigen Nach - „ theil zuziehen möchte . Die Königinn hat dem Großsultan , wegen sei - „ ner Höflichkeit gedankt , und als sie zweifelhaft gewesen , ob sie ihren Nnn nn - ' Sohn
	        
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