Hoffmami .
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Sophiftae , Malchi Philad . Menandri cum excerptorum corollis c li - bris Diodori Siculi amiffis , zu Augspurg 1603 in 8 . Etliche Tractate vo» den alten Vätern , u . s . w .
( B ) Man kann die Sorgfalt nicht genug loben , die er det , ihre Bibliothek zu bereichern . ] Spizelius wird uns dieses lehren : man wird in seinen Worten sehen , daß Anton EparchuS , Bischof von Corfu , die vortrefflichsten Manuscripte gesammlet hatte , die in des Hoeschelius Hände gefallen sind . Cum infupcr celebratitfimae Biblio - thecae Auguftanae adminiftratio ipfi eflet demandata , omni virium nifu eius procurauit incrementum , nec vlli parcens labori , libros ex . cufos pariter ac manufcriptos , maxime Graecos , melioris item notae authores , ac librorum eaitiones conquifiuit , ficque Bibliothecam Au - guftanam veluti publicum aliquodAerarium inftruxitad omniiim pro - mifcue indigentiam fubleuandam . Et cum rariflimoruin Codicum MSS . Graecorum , magno aere ab Antonio Eparcho Epifcopo Corcy . renfi coemtorum copiam eflet confecutus , maximain curam adhibuit , ne thefaurus ifte librarius in arcanis Bibliothecae huius receflibus luti in perpetuo quodam cnftodiretur carcere , fed in publicam etiam lucem , magno cum totius Reipublicae litterariae bono et commodo prodiret . Spizelius , in Templo Honoris referato , p . ZZo . Das zeichnis ; von den griechischen Manuscripten dieser Bibliothek , welches Hoeschelius verfertiget , und >595 herausgegeben hat , ist ein Meisterstück . Siehe Colomies , Bibl . Choifie , p . 194 .
( C ) <Lr machte gute Schüler , und »og deren eine große Anzahl nach Augspurg . ] Ich will mich ferner der Worte desSvizelius bcdie« NM , welcher in Templo Honoris retcrato , pag . 129 , 330 . saget : Quam praeclare , quamqut feliciter demandatae tibi fun & ioni fatisfecerit , plurimi teftari pofliint viri cruditi , qui evariisGermaniae , Italiae , Bel - giique ciuitatibus Hoefchelii gratia Auguftam fe contulerunt , quibu * viri huius inftitutione vti , inque Lingua Graeca proficere curac ef cordi fuit . Vere de illo dici poteft , quod
Mille foro dedit iuuenes , bis mille miniftrum Adiecit numero purpureaeque togae .
Colomies nennet einige Reisenden , welche von dem Hoeschelius viel Werks machen . Bibl . Choifie , p . 195 .
( D ) Ich will anführen , was Scaliger von ihm gesaget b«t . 1 „ Hoeschelius war ein Lutheraner , aber gelehrt : wenn ihn Velser nicht er . „ halten hätte , so würde man ihn längst »veggejagt haben . Er ist eil , „ ziemlicher Schulfuchs , aber ein guter Mann . Sealiger hat ihm seinen „ Procopius zugeschickt , aber er hat einen viel weitlauftigern aus der bäye« „ rischcn Bibliothek gehabt . Hoeschelius hat in seinem Proeopins man - „ gclhaste Stucke aus meinen und Causabon« Briefen drucke» lassen . „ Er laßt den Origenes drucken . « - - Hoefchelius non eftmagnu» „ Graecus , fed diligentifEmus . „ Scaligeran . il , p . m . 112 .
HofsmaNN ( Daniel ) Superindent und Professor zu Helmstadt« , ist das Haupt einer theologischen Secte gewe - seil ( A ) , bie gegen das Ende des sechszehnten Jahrhunderts eimge Unruhen erwecket hat . Er hat Schwierigkeiten wegen des Concordienbuchs gemacht , das man »hm zu unterschreiben gab , und an statt , daß er liebst dein Doctor Johann Andrea sich zur Behauptung dieses Formulars vereinigen sollen , so verschanzte er sich hinter verfängliche Unterscheidungen . Er wollte die Ubiquität nicht zulassen , sondern nur die Gegenwart Christi in verschiedenen Oettern . Dieser Zank , der nicht lange daurete , ließ Neigungen zur Spaltung in den Gemüthern zurück ( B ) ; so daß man einige Zeit darauf , über andere Materien mit großer Hiße disputiret hat , wobey Hoffmann allezeit das Haupt der Partey ivar . Es wurde unter andern von dein Gebrauche der philosophischen Grundsätze bey den theologischen Materien gehandelt ; und es ist zu bemerken , daß sich die Professoren der Welrweis - heit zu derjenigen Partey geschlagen , die den Rechtgläubigen am günstigsten war ( C ) . Daniel Hoffmann und Theodor Beza haben über die Religionsstreitigkeit vom Nachtmahle gegen einander geschrieben . Man sehe die Anmerkung ( D ) , wo ich die Titel von einigen Werken Hoffmanns gebe .
Nicht allein über die Ubiquität hat unser Doctor mit den andern Prediger» , Streit gehabt : er hat auch über die Gnaden - wähl zanken müssen ; denn er hat den HunniuS getadelt , daß er sie ganz anders ausgeleget hätte , als nach dem Sinne des Concordienbuches . Er hat ihn auch beschuldiget , daß er auf Luthers Lehrstuhle eine weit gefährlichere Lehre vorgebracht habe , als die Lehre der Papisten . Das Concordienbuch , sagte er , lehret , daß die Ursache der Erwählung ganz außer uns ist ; alleil» Hunnius und Mylius lehren , daß die Erwählung aus die Vorhersehung des Glaubens gegründet ist . Hunnius und MnliuS haben Hoffmannen in einer Versammlung von Gottesgelehrten 1593 verdammen lassen , und ihn mit dem Bannfluche bedroht , wenn er ihre Meynung nicht unterschriebe . Er gab im folgende» ^ahre eine Vertheidigungsfchrifr wider sie heraus h . Hofpi - nian erzählet dieses viel richtiger . Er saget c , daß einige Gottesgelehrte von Leipzig , Jena und Wittenberg , die der andern Hochzeit Samuel Hubers 1593 beygewohnt , beym Polycarpus Lyserus zusammen gekommen , und daß einige darunter der Meynung gewesen , man müsse öffentlich und in glaubwürdiger Forme erklären ; daß Daniel Hoffmann ein Calvinist und von der Zahl derjenigen Ketzer sey , die man meiden müsse : die andern , welche stärker an der Zahl waren , sind der Meynung gewesen , daß mall ihn schriftlich ermahnen solle , sich ihrer Lehre gemäß zu bezeigen , oder daß er in entstehendem Falle excommunicirt wer» den würde . Hunnius hat im Namen aller einen langen Brief , dieses Inhalts , an ihn geschrieben . Wider diese Schrift hat Hoffmann im folgenden Jahre eine Schutzschrift herausgegeben d , worinnen er die Ursachen angezeigt , die ihn abhielten , mit den Gottesgelehrten von Wittenberg übereinzustimmen : er hat gesaget , daß er in ihren Büchern mehr als hundert Irrthümer gefui^ den , die den Artikeln des christlichen Glaubens höchst entgegen wären - .
a ) Er ist dem Tilemann Heshusius 1588 gefolgt . Melch . Adam , in vita Theolog . p . 612 . i ) Au« Heinrich Allings . Theolog .
Hiftor . pag . 302 . e ) Hofpinian . de Origine et Progreflu Libri Concordiae , cap . LI , pag . 429 . d ) Ebendaselbst pag . 431 . und f . Seite .
O Ebendaselbst pag . 434 .
( A ) <J~v ist das - Haupt einer theologischen Secte gewesen . ) Dieß ist die dreyzehnte Spaltung gewesen , die in der lutherischen Kirche en» standen . Oeciini tertii fchismatis autores Helmßadienfcs , interque eos praeeipui Hesbu / ius et Huffmannus , peffimo exempfo extiterunt . Formulae enim concordiae ciun fubfcribenduni , et Apologia confici - enda eflet , illi , liuore dicam an proteruia , piuin I . Andreae conatum fpernentes , cum Chriftum exaltatum omnibus rebus , ob realem idio - matuin communicationem deberent dicere praefentem , multipraefen - tiam eius faltem defendebant . Micrael . Syntagui . Hiftor . Eccl . Lib . III , Seö . II , p . 871 . Ausgabe von 1679 . Der Jesuit Adam Contzen bemer , fet «nter dem 1584 Jahre , daß Hoffmanns Gegner , Herzogs Heinrichs Julius , von Braunschweig , Hofprediger gelvefen ; und daß dieser Her - ; og . als Administrator des Bischofthums Halberstadt , den Parteyen ein Stillschweigen aufgeleger hat . Man sehe auch , was er unter dem 1592 Jahre gesaget hat . «ine fadtum , vt Daniel Holfmannus Superinten - dens et Profcflor Helniftadienfis , et Bafilius Staterus Henrici Iuiii Ducis Brunfuicenfis concionator aulicus , grauiter inter fefe de hoc dogmate contenderent . Adamus Contzen . in Iubilo Iubilorum , pag . 2 , 34 . pag . 286 .
( B ) - - - Dieser Zank - - - hat Neigungen ; ur tung in den Gemüthern zurück gelassen . ] Micrälius fahrt auf der 87» S . also fort : Sed in cineribus fuffocata eft controuerfia , cui vti . nam fomes nouus poftea non eflet quaefitus ! Sopita iaceat cum altera illa , qua de refurreflione impiorum quaerebatur , an virtuH tneriti Chrißf . futurtfi * . , necne\ vt et cum illa , qua quaerebätur , an femper in forma fy / logißica difputari debeati et cum aliis quaeßionibus vexatis , de pbi . lofopbiae vfu et abufu .
( Q D>e ] ötcn der Philosophie haben sich 5» deriemgcn t ? artev crcschlagen , die den Reclirglaubigen am günsiiczlicn rvar . Z Dieses ? cuqmß giebt ihnen Jacob Tlpmafius in einer von leinen Vorre - den Celebris eft , saget er , Praefat . XLII , pag . 244 . quae parentum noftrorum memoria Iuliam concuflit Academiam , Hofmanniana trouerfia finiente feculo proxime praeterito coepta , ineunte hoc no - ftro feculo non fine Philofophorum qiu tum ab partibus
ftabant laude fopita . De qua nihil addam , tum quod ob recentio - rem memoriam nemini res eft ignota - - - tum maxime , quod in persona Theologi vnius altenufue inconfiderati üncMimae feien - tiae parcendum eil ! omnino exiftimo . Er untersuchet in d . esem D . s - curse ob eine Sache in der Pl ) ilosophie wahr , und , n der Theologie falsch ftyn kann , wie e ? Mae voraeaeben haben ; und beobachtet , daß unter de - nen , die sich einen lo seltsamen Satz zu behaupten erkuhnct , einige durch «ine übermaßige Ehrfurcht gegen den Aristoteles , und die andern durch
einen unordentlichen Haß gegen diesen Weltweisen gereizt worden . Di«» fes find die GotteSgelehrten gewesen . Ad Theologos venio , e diuerfo plane affedhi idem dogma defenfantes . Non enim amore , fed odio Ariftotelis , non veneratione , fed dedignatione Philofophorum , in iftam temeritatem , ne quid grauius dicam , praeeipitati fünf . Ebendasl Damit man besser begreifen kann , was eigentlich Daniel Hoffmann für eineMeynung gehabt , so will ich noch eine Stelle de«Thomasius - 4 ? S . hersetzen : sie enthalt eine Sache , die an sich selbst angesühret zu werde , » verdienet . Nifi enim fallor , infelix illud et feandalo plenuin certa - men , quod noftra memoria fuper Qiiaeftione : iitne D e v s pcccat» caufa peraccidens ? certatum fuit , c fepultae Hofmannianae contro - uerfiae cineribus aut propullulauit , aut videri faltem voluit propullu - Iafle . Non plane abludere a vero quae dixi , facile ( opinor ) perfpi - ciet , qui CL . Viri , Pauli Sleuogti Peruigilium de diffidio Theologi et flploj'ophi in vtriusque prineipiis fundato , ( hoc enim libello noinen eft , ) peruolutauerit ( * ) . Enimuerohic inter primos fuit , qui quae - ftionem modo diftam in ifthoc fcripto , quod vigefimu« tertius huius feculi annus produxit in feenam , excitaret , huiusque negatiuam in Schölts Theologorum , affirmatiuain inter Philofophos veram tfle ( f> defenderet . Cui anno ftatiin fequente Vir non minoris eruditioni« laude clarus , Andreas Keslerus , difeurfuumTheologorum qiutdrigaia ( ^ ) 9ppofuit .
( * ) Confirmant fufpicionem , quae legimtur in veftibulo diöi Per» tiigilii : aperta enim ibi litis , Helmftadii ab Hofinanno agitatae , tnen - tio . Faciunt huc et quae leguntur in controuerfia Crameriana Mag - deburgenfi , nam et huic aliquid afHnitaris cum Hofmanniana conftat intercelfifle .
( t ) Vide ibi Difcurfum IV , pag . 64 . et feq .
( 40 Pro defendenda ( quod ipfum quoque legitHr in tituh ) Philo , fopni ac Theologi concordia .
LEs ist ein gefährlicher Irrrhum , wenn man saget , daß OaBjmifc was in der Philosophie ivahr ist , in der Theologie falsch sey .
Thomasius saget mit recht , daß dieses eine sehr ärgerliche Sache qeroe - ftn , wenn man behaupten schen : es sev in der Philosophie wahr , daß Gott der Urheber der Sünde zufälliger Weise fty , daß diese« aber in der Gottesgelahrtheit nicht wahr sey . Er hat Ur^che demCasmann Beyfall zugeben , »velcher gesaget , daß eine solche Theilnng der Wahrheit ein Mittel sey , die allergotliosesten Irrthümer zu behaupten ( * ) : denn in der That ist dieß da« Mittel , den Pyrrhonismus emzusüliren . Denn wenn man auf diese Art schließt , so fetzet man die Wahrheit auf die Bedingung
der