band «ach einander besessen , ein unglückliches Ende genommen . Wir len dasselbe mir dem Golde von Toulouse und dem Pferde Sejans ver - gleichen . Als der von Theben verjagte Polyniees nach Argos geflohen , hat er da« Halsband undPeplum der Hermione mit genommen . Apol - lod . Libr . III . pag . r & j . Statins , Theb . Lib . II . verf . 279 . und Nonnus , Dionyfiac . Lib . V . haben dieses Halsband »veitläuftig beschrieben ; al - lein vornehmlich hat Nonnu« sein unnützes Geschwäbe dabey ohne Maaß und Gewichte verschwendet . Der Scholiaste des Statius sa - gel , ( siehe die Auslegung des BmthiuS , II TH . 967 S . ) daß dieses Halsband dem Apollo geweihet , und in einen tiefen Brunnen geworfen worden , wo man es noch sehe , aber ohne Beleidigung der Sonne nicht anrühren dörfe , weil sich so gleich Sturmwinde erhüben . Die Erzäh - lung veS PausaniaS ist nicht so gar fabelhaft . Dieser Schriftsteller glaubet im HIB - zu Ende , daß die Phocäer bey Plünderung deslTem - pels zu Delphis , das Halsband der Hermione , als einen Theil ihrer Beute , mit bekommen , und zeiget , daß dasjenige , welches nach Ama - lhunt , auf der Insel Cypern , in den Tempel der Venus und des Ado - nis gebracht , und für das Halsband der Hermione und Eriphyle auSge - geben worden , nicht da« rechte gewesen .
Diodor au« Sicilien versichert , daß eine phocäische Frau , welche sich nach der Plünderung des Tempels zu Delphi« unterstanden , sich mit dem Schmucke der Eriphyle zu schmücken , in ihrem Hause verbrannt worden ; der älteste von ihren Söhnen hatte dasselbe auf Anreizung der Furien in Brand gesteckt , vioaor . Sicul . Lib . XVI . cap . LXV . pag . m . 786 . Man sehe die Anmerkung ( 8 ) , bey dem Artikel - Helen» . Man mer - ke , daß Athenäu« im VIB . 332 S . einen Schriftsteller anführet , wel , cher saget , daß das Halsband der Eriphyle , dem Tempel zu Delphis vom Alkmäon wirklich geweihet worden : da« Orakel hatte diese Beloh , nung verlangt , um ihn von seiner Narrheit zu heilen . Die Götter de« Heidenthum« haben nichts umsonst gethan . Dasjenige , w , i« ihr von mir verlangt , ist von einem großen Werthe , saqte da« Orakel , ihr ver - laugt von 'mir ein Hülssmittel wider die Narrheit ; ihr müsset dagegen ein reiche« Geschenke geben : bringet mir das Halsband eurer Mutter . Ebendas . Apollo verfährt nach Handelsgebrauch : er bedienet sich der Bedingungen des ContraetS clo ut 6c« : wenn er nur die freywilligen Geschenke angenommen hätte , so möchte es hingehn ; allein so hat er Contracte gemacht und angenommen .
( v ) Sie sagte ihrem Geniahl frey unter die Augen , vafi sie nidbt mehr bey ihm scblafen wollte . ) Ich bediene mich noch dieses Ausdruck« darum , weil sie bereite zwen Kinder gebabt harte , al« sie die ? fes Halsband forderte . Wir wollen also im Carl Stephan , im Lloyd
Callistratus . 13
und im Hofmann die übel« Ordnungen der Sachen verbessern . Sie versichern . e« habe Alkmäon der Callirhoe dieses Geschenke versprochen , wenn sie seine Gemahlinn zu werden versprechen wollte . Apollodoru« und Philostracu« sagen nichts hiervon : der letztere sager deutlich , ( Paus . Libr . VIII . pag . 255 . ) daß Alkmäon zweene Söhne von der Callirhoe ge - habt , al« sie ihn genöthiget , wider seinen Willen da« Halsband zu chen , welches sie gewünschet .
( C ) Sie b«tb den Jupiter , daß die Rinder u . s . w . ) Ovidiu« reder hiervon auf eine Art , weiche angeführt zn werden verdient . Er bildet die Thar Alkmäons und da« übrige glücklich ab .
Vltusque parcnte parentem Natus , erit fafto pius et fceleratns eodem :
Attonitusque malis , exul mentisque domusque ,
Vnltibus Eumenidum , matrisque agitabitur vmbris ;
Doncc eum coniux fatale popofcerit ? urum ,
Cognatumquc latus Phegeius hauferit enfis .
Tum denuira magno petct hos Acheloia fuppleij Ab loue Callirhoe , natis Infantibus annos Addat : neue necem finat eile vltoris inultam .
Iupiter histnotus priuignae dona ( * ) nurusque Praecipiet ; facietque viros iinpubibus annis .
Ouid . Metam . Libr . IX . v . 408 . etc .
t * ) Er versteht die Hebe , die Güttin» der Jugend , de» Juno Toch . ter und Herkul« Gemahlinn .
Moreri giebt in dem Artikel Callirhoe vor , et sey Achelous gewesen , welcher vom Jupiter erhalten , daß die Kinder Alkmäon« plötzlich au« ihrer Kindheit zum männliche , , Alter gelanget . Dieß heißt diese Histo , rie zu gleicher Zeit abgeschmackt machen und verfälschen . Er bringet wider sich selbst den Beweis seine« Jrrthum« Herrn ; denn er führet diese Verse de« Ovidiu« an . Carl Stephan , Hofmann und Lloyd ge - ben vor , daß Jupiter die Söhne Alkmaons gleich nach ihrer Geburt in Götter verwandelt habe . Mich dünkt nicht , daß sie diese« bey den Alten gefunden haben .
( D ) Sie fanden die Morder Alkmaons auf ihrem Upeael Warum bat »»s denn Carl Stephan eine Lügen aufgebürdet , welche fo lange Zeit aug einem Wörterbuch ? in das andere getragen worden - nämlich daß die Sohne des Phegeus , da sie den Alkmäon hingerichtet auf der Stelle getobtet worden . Qui tarnen et ipii ab eodam ( Ale - mtone ) mutuis vulneribus petiti perierunt .
Calllstratu6 , ein atheniensischer Redner , hat sich in seinem Vaterlande einen großen Ruhm und viel Gewalt erworben Er ist Ursache gewesen , daß sich Demostheneö , welcher noch ein kleiner Schüler war , den Studien der Beredsamkeit gänzlich gewidmet ; denn nachdem er mit außerordentlichem Fortgange eine sehr wichtige Sache , welche die Stadt Oropuö betraf , vercheidi - get hatte , so erweckte er in dem Gemüthe dieses Kindes eine heftige Begierde , sich durch die Profeßion eines Redners empor zu schwingen . Demostheneö , welcher die Starke der Beredsamkeit , und den Ruhm bewunderte , welchen sie dem Callistratus verschaffte , dachte welter an nichts , als sich auf eben demselb n Wege hervorzuthun Einige sagen , er sey bereits ein Schü , ler des Plato gewesen , und habe die Weltweisheit verlassen , um sich auf die Redekunst zu legen ( A ) . Callistratus wurde verbannet , welches das gewöhnliche Schicksal derer war , die den meisten Antheil an dem Regiments der atheniensischen Rfr publik hatten . Er hat bey diesem Unsterne eine Sache gesagt , weiche gelobt zu werden verdienet , und welche dem Seneca Ge - legenheit gegeben , schöne Grundlehren vorzubringen ( ft ) . Er warf eines Tages den Thebanern den Mord des Oedipus und den Argivern des Orestes vor ; allein EpaminondaS gab ihm ernsthaft und spitzig zur Antwort : vok haben sie auo unfern Städten verjaqt , und ihr habet sie in den eurigen auf - ? e» , ommen b . Melanopuö , des Callistratus Widersacher bey der Verwaltung der Geschaffte der Republik , ließ sich allezeit von ihm durch Geld gewinnen , und darauf bestieg er den Rednerstuhl und sagte zu dem Volke : eo ist wahr , daß Lalliftratuo , welcher das widerspiel behauptet , mein Feind ist ; jedoch vor dieseomal will , 6 ) ihm welchen , dao gemeine Bejie muß die Oberhand behalten c .
d ) AuS de« Plutarch . Vita Demofthenis , p . 847 848 . 5 ) Plutarch . de gerenda Republica , p . gio . mofth . p . 851 . 852 . Ich bediene mich der Übersetzung AmyotS .
c ) Ebenderselbe , in Vita De .
( A ) lLmiqe sagen - , - , er habe die U ? eltweisheit ver - lassen , und sicl ) auf die Redekunst gelegt . ^ Hermippu« erzahlet e« ak° , und saget auch , daß DemostheneS , vermitteist eine« ungefähren Zufalls diese schöne Rede des Callistratus gehört : denn da er nach der Akademie gegangen , wo Plato seine Lehrstunden gehalten , ist er eines außerordentlichen Zusammenlauft des Volks gewahr geworden , und hat nach der Ursache desselben geftaqct ; unt> nachdem er erfahren , daß man einen großen Redner hören wollte , die Lust bekommen , zu sehen , ob die Beredsamkeit diese« Manne« eine« so großenAuflauss Werth wäre . Er ist von dieser Rede so eingenommen worden , daß er sich von dieser Mi - nute an , dem Callistratus ergeben , und der Akademie und dem Plato gute Nacht gcsaaet . Ita motus et demulftus et captus eft , vt Calli - ftratum iam inae feftari coeperit , Academiam cum Piatone relique - rit . Aulus Gellius , Libr . III . cap . XIII . Heinrich Stephan Hat ge Worte in dem Capitel verbessert , wo AuluS Gellius dieses erzählet . Er hat auch geglaubet : daß das Calliftrato Rhetore , welches der Titel dieses CapitelS ist , ein Fehler sey , weil Callistratus , welchem in dem Capitel die Eigenschaft eines Redner« und DemagoguS beygele - gel wird , in dem Inhalte kein Rhetorikverständiger genennet werden dörfe . Henr . Stephan . Specim . Emcndat . in Aul . Gell . p . m . 193 . 194 . Unterdessen glaube ich , daß ihn AuluS Gellius als einen Menschen an - gesehen , der in der Redekunst Unterweisung gegeben , und dieselbe den Demosthene« wirklich gelehrt ; allein ich glaube auch , daß er sich bekriegt . Gleichwohl wollte ich doch nichts in den Summarien ändern , weil die - selben mit dem Inhalte des Capitel« übereinkommen müssen .
( ? ) Er hat bey diesem Unsterne eine Sache gcsaget , t t t rvelche dem Seneca Gelegenheit gegeben , schöne Grunvlehren vorzubringen . ] Wir wollen die Worte diese« Philosophen erstlich lateinilch und hernach deutsch , nach der ftanzosische» Uebersehunq Chal - vetS sehen . Calliftratum aiunt , ita ccrte Hecaton auftor eft , cum in exilium iret , in quod multos fimul cum illo feditioCa ciuitas et intemperanter Ubera expulerat , optante quodam , vt Athenienfibus necelfitas reftituendi exfules eilet , abominatum talem reditum . Rutilius nofter animofius : cum quidam illum confolaretur , et di - eeret inftare arma cinilia : breui futurum , vt omnes exfules reuer . terentur : quid tibi , inquit , mali feci , vt mihi peiorem reditum quam exituni optares 2 Malo , vt patria cxlilio raeo erubefeat , quam
reditu moereat . Non eft iftud exfilium , cuius neminem non ma - gis , quam damnatum , pudet . Qiiemadmodum illi feruauerunt norum ciuium officium , qui reddi fibi penates fuos voluerunt cla - de comniuni , quia fatius erat , duos iniquo malo affici , quam omne * pubheo : ita non feruat gran hominis affeftuin , qui bene de fe merentem difficultatibus vult opprimi , quas ipfe fubmoueat : qui etiamfi bene cog , tat male precatur . Ne in patrocinium quidem , nedum in glomm eft mcendn . m exftinxide , quod feceris . Seneca , de Beneficiis , Libr . VI . cap . XXXVII . pag . m . 1 , 4 . das beißt : . . Man eall - stratuS . cHekaton ist der Urheber hiervon ) , als er mit „ ^rschiedenen andern Verbannten ins Elend gegangen , welcl>e die „ Stadt Athen ^die damals vollerEmpörungcn war , und ihre Frcyheit „ übermäßig misbrauchre ) verjagt hatte ; und da einer unter ihnen ge - ' „ wünschet , daß sich die Athenienser bald genöthiget sehen möchten , „ die Verbanneten wieder zurück zu rufen , einen großen Abscheu vor „ diesem Wunsche gehabt . Unser Rutilius redet noch tugendhafter , und „ als ein qroßmüthiger Mann . Denn als ihn einer mit der Versicl>e . „ rung tröstete , daß die bürgerlichen Kriege aar bald wieder anfangen und „ die Verbannecen in wenig Tagen nach Rom zurückkommen würden ; „ so gab er zur Antwort : was habe ich dir ju Leid« gethan Was Hab« „ idj dir für Gelegenheit gegeben , daß du mir eine vicl schlimmere Zu - „ rückkunst wünschest , als mein Ausgang gewesen ist ? Ich will lieber , „ daß mein Vaterland über meine unrechte Verbannung schamroth „ werde , als daß es bey meiner Zurückkunst weinen soll . Dieß ist eine „ Verbannunq , deren sich niemand weniger schämen darf , als der Ver - „ bannte selbst . Also haben Callistratus und Rutilius , als gute Bür - „ ger qehandelt , daß sie nicht gewünscht haben , durch Eröffnung einer „ öffentlichen Drangsal wieder m ihre Häuser und in ihre Stadt zu „ kommen ; indem e« besser wäre , daß zwo Privatpersonen unrecht - „ maßiger Weise mit einer besondern Strafe belegt , al« daß ein ganze« „ Volk durch einen bürgerlichen Krieg zu Grunde geriä , tet würde : „ gleichfalls hätte derjenige kein Herz und keine Neigung eines erkenntlichen „ Menschen , welcher eine Person , die ihm ehedem Wohlthaten erwiesen , „ in der äußersten Dürftigkeit zu sehen wünschte , damit er ihm nach die . „ sem aus diesem Elende wieder helfen konnte . Denn ob gleich seine „ Gedanken gut sind , so sind doch seine Wünsche und Begierden boöhaf - „ tig . Dieß ist eine armfeliqe Hülfe und ein kleiner Ruhm , wenn man „ ein Feuer löschet , das man selbst angezündet hat . » Seneque des Bien -
B ) faits