Vorrede .
eine Absicht , bei dieser Vorrede ist ganz und gar nicht , eine unnütze Untersuchung anzustellen , ob ich ein gutes oder schlechtes Stück aufs Theater gebracht habe ; diese käme itzt für mich zu spät . Ich will bloß genau und gewissenhaft untersuchen : ob es ein tadelnswürdig ges Unternehmen ist ? Dies zu thun , ist meine Pflicht . '
Es ist niemand verbunden , ein Lustipiel zu machen , das grade wie alle andre Lustspiele beschaffen ist . Wenn ich aus Gründen , die mir triftig schienen , einen an« dern Weg als den gewöhnlichen eingeschlagen bin — muß man mich nach Regeln beurtheilen , ( wie die Herren Die und Die gethau haben , ) die nicht die meinigen sind ? lindischer Weise drucken lasse» , daß ich die Kunst wieder zu ihrer ersten Kindheit zurück bringe , weil ich dieser Kunst , bereu erste und vielleicht einzige Obliegenheit es ist , lehrreich zu unterhalten , einen neuen Weg bahne ? Aber davon ist itzt nicht die Rede .
Zuweilen ist gar eine große Verschiedenheit zwi , scheu dem Bösen , was von einem Werke gesprochen wird , und dem , was man davon denkt . Der Zug , der uns trift , die Ausdrücke , die uns aufbringen , werden weislich im Herzen behalten , indeß der Mund sich durch den Tadel alles Uebrigen rächt , so , daß man bei Theater , werken als ausgemacht annehmen kann : in Absicht der
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