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aber die Kritik meines Stüks versprochen habe , so muß ich wohl endlich daran gehn .
Ueberhaupt ist der größte Fehler desselben der , daß ich eo ohne Menschenkenntnis ! geschrieben habe ; daß nichts aus der wirklichen Ü ? elr darin a , t * schildert , und nie das Bild des gemeinen ÄLt * bens , wie es iyt ist , dargestellt wird ; daß die niedrigen verderbten Girren darin nicht einmal das Verdienst der IVahrheir haben . Und dies ist es , was neulich in einer gedrukten , schönen AbHand . ' lung darüber gesagt wurde , die ein rechtschasner Mann gemacht hat , dem es nur an etwas Verstand gefehlt hat , um ein mittelmäßiger Schriftsteller ju seyn . Aber , mittelmäßig oder nicht ; ich , der ich niemals krumme Wege ging , und Niemanden nach Art derSbirren , die , ohne ihren Mann anzusehn , ihm daö Stilet in die Seite stoßen , nachspürte— ich bin derMeinnng diesesMan , nes . Ich gestehe , daß die vorige Generation wirklich meinem Stükke sehr ähnlich sieht ; daß die kommende Ge , neration ihm ebenfalls sehr ahnlich sehen wird : was aber die gegenwärtige betrift , ja , die ist ihm ganz und gar nicht ahnlich . Ich sage ferner , daß mir nie ein Verführers scherEhemann , ein sittenloserVornehmer , ein Habsucht tiger Hosmann , ein unwissender oder passionirter Rich - ter , ein schimpfender Advokat , nie mittelmäßige Köpfe steigend , nie ein niederträchtig neidischer Uebersetzer auf , gestoßen ist ; und baß , wenn die reincnScelen , die sich in meinemStük nicht getroffen fühlen , dennoch so bitter darüber herfallen und es so unbarmherzig durchhecheln , daß dies bloß aus Ehrfurcht . vor ihren Großvätern , und aus zärtlichem Mitgefühl für ihre Enkel geschieht . Ich hoffe , daß man mich nach dieser Erklärung in Ruhe las , sen wird ; und ich bin zu lLnde .
Karat -