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Figaro , der von dem Stande derHofleute spricht , sckil / dert ihn wirklich in diesen strengen AuSdrükken . Ich kann es Nicht laugnen , ich habe es einmal gesagt . Soll ich aber auf diesen Punkt jurükkommen ? Ist es ein Uebel : das Mittel würde Uebel arger machen ? Ich müßte das methodisch festsetzen , worauf ich nur hin , weile ; müßte darthun , daß die Wörter : Mann vom Hose ( tivmine de la cour ) , Einer , der Hofmanieren hat ( Komme de cour ) , und der Hofmann ( counilsi , par mc - ticr , ) im Französischen nicht gleichbedeutend sind .
Man müßte wiederholen , daß hommede lacour bloß einen edlen Stand bezeichnet ; daß es von einem Mann von Stande gebraucht wird , der mit allem , seinem Range angemessenen , Glan ; und Anstand lebt . Wenn er , weit entfernt , jemals jemanden zu schaden , sich bei seinem Herrn in Achtung setzt , von seines Gleichen ge» liebt wird , und den Uebrigen Ehrfurcht einflößt ; dann erhält sein Ansehn einen neuen Glanz , und ich kenne viele dergleichen , die ich mit Vergnügen nennen würde , wenn es hier darauf ankäme .
Man müßte ferner zeigen , daß im ächten Franzö - fischen hommc de cour nicht so wohl einen besondern Stand bezeichnet , als vielmehr die kurze Bezeichnung eines gewandten , gelenksamen , aber zuiükhallcnden , in sich verschlvßnen KarakterS ist , der allen Menschen die Hände drükt , und sie mit leeren Versprechen ab , speist ; der sich das Ansehn giebt , dienen zu wollen , und seine Intriguen schlau dabei durchseht ; der sich keine Feinde macht , aber gelegentlich dem besten Freund einen Schlag giebt , um seinen Fall sicher zu bewürken , um sich dann an seine Stelle zu schwingen ; der alles unter sich tritt , was seinen Fortgang verzögern könnte ; dem zulächelt , der ihm mißfällt , und das tadelt , waS er im Grunde billigt , jenachdem seineZukörer sind ; der , in den Verbindungen seiner Frau oder Mailresse , die
ihm