ti würde aber , denk' ich , keine Seele beleidigt haben ; ein lautes „ Vravo ! ein creflich moralisches Stük ! ' würde von allen Seiten her erschollen ftyn . Wir wä , rcn geborgen gewesen , ich und mein unbiegsamer Ligaro .
Ich wollte aber meinen Landsleuten bloß die Zeit vertreiben , und nicht ihren Gattinnen Thranen entlokken ; so machte ich denn aus meinem strafbaren Liebhaber einen jungen vornehmen Herrn dieftr Zeit , verschwendrisch , ziemlich galant , so gar ein wenig lüderlich , fast so wie alle andre Herren dieser Zeit . Was darf man aber auf der Bühne von einem Vornehmen zu sagen wagen , ohne sie alle zu beleidigen ? cd sey denn , daß man ihm seine übertriebene Galanterie vorwirst . Ist dies nicht gerade der Fehler , den sie selbst am leichtesten eingestehen ? Ich sehe hier verschiedne bescheiden errölhen , ( und das ist eine edle Et mannung ) und eingestehen , daß ich recht habe .
Da ich den meinigen nun von einer strafbaren Seile schildern wolile , so bin so großmüthig ekrfurchtsi voll zu Werte gegangen , daß ich ihm kein Laster des ge , meinen Mannes untergeschoben habe . Wollte man btf haupten , ich hatte dies auch , ohne alle WaKischeinllch , keil zu verleyen , nicht thun können : so schliefen sie doch zu Gunsten meines Stükkes , weil ich es denn doch nicht gelhan habe .
Selbst der Fehler , den ich ihm andichte , würde Aar kein Lachen erregt haben , hatte ich ihm nicht den muntersten Ka^akter seiner Nation , den ächten wahren Ligaro entgegen gestellt , der , indem er Susannen , sein Eigenthum , vertheidigt , über die Entwürfe seines Herrn spottet , und sehr drollige darüber aufgebracht ist , daß sein Herr im Ueberlisten eö mit ihm ausnehmen will , mit ihm , der ein ausgelernter Meister in dieser Kunst ist .
B Also