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Publikums , meine Vorrede zum Barbier , die , wie er sagte , noch launigler als das Stück selbst wäre , aufS Theater zu bringen , und die Familie des Figaro , der ich in dieser Vorrede erwähnte , aufzustellen . Gnädiger Herr , antwortete ich ihm , brächte ich diesen Karakter zum zweiten Mal auf die Bühne , so würde , da ich ihn nun älter darstellte , noch ein ganz andrer Lärm entstehen , und wer weiß , ob er das Tageslicht erblikken würde ! Indes nahm ich aus Achtung für den Prinzen die Ausser , drung an ; ich machte diesen lustigen Tag , der itzt so viel Aufsehen und Gährung erregt . Er ließ sich herab , es zuerst durchzusehen . Er hatte eine große Seele , war ein erhabner Prinz , einen stolzen edlen Geist ; und —soll ich es sagen ? meine Ausführung hatte seinen Beifall .
Aber ach ! was habe ich unfern Kunstrichtern für eine Schlinge gelegt , da ich meinem Stück den unnützen Namen Folie Journtc gab ! Meine Absicht war freilich wohl , ihm etwas von seiner Wichtigkeit zu benehmen ; ich wußte aber noch nicht , in wie weit ein abgeänderter Titel alle Köpfe zu verwirren im Stande ist . Hätte ich den rechten Titel stehen lassen , so würde man PEpoux Subomeur gelesen haben . Das wäre wieder eine am dre Spur für sie gewesen ; man hätte mich von verschiede nen Seiten angegriffen ; so aber hat die Benennung , solle Journcc . sie aus hundert Meilen von mir entfernt : Sie haben in dem Stück nur das gefunden , was es in Ewigkeit nicht enthalte' , wird . Und diese etwas strenge Bemerkung über die Leichtigkeit mit der man sich hin - ters Licht führen läßt , ist weitumfassender , als man es sich wohl vorstellen sollte . Hätte Moliere seinen George Dondin die Thorheit der Verbindungen ( la fottiic des Allianccs ) geiieiint , so würde er viel mehr Nutzen dabei gestiftet haben . Wen» Regnard seinen Legataire die Bestrafung der Ehelosigkeit benennt Härte , so wür«
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