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auf , und rächte , in seiner Epistel an den großen Racine , seinen Freund der nicht mehr lebte , indem er die ganze Sache so erzählt :
I - 'lznorance & l'Erreur a fcs naiflantes pieces ,
En habir de Marquis , cn robes de comteflcs ,
Venaicnr pourdiftamer fon chef - d'oeuvre nouveau , Et fecouaicnt la tcre ä i'tndroit Ic plus bcau . Lc Commandcur vouloit la feene plus exadtc ;
Lc Vicomte , indigne , forroit au fecond Ade : L'un , defenfeur zclc des devors inis cn jeu ,
Pour prix de fcs bons mots , lc condamnoir au feu ;
I / autrc , fougueux Marquis , lui dcclarant la guerrc , Voulait venger la cour nnmolcc au parterre .
Man findet sogar in einer Bittschrift von Molieren an Ludwig den Vierzehnten , der durch den Schuz , wel , chcn er den Künsten und Wissenschaften angedeihen ließ , und ohne dessen richtigen geläuterten Geschmack unser Theater kein einziges Meisterstück von Molieren auszu , weife« hätte ; man findet , sag ich , dati sich dieser philo , sophische Schriftsteller auf das bitterste bei dem König darüber beschwert , daß die Heuchler , weil er ste ent - larvt hätte , allerwegen drucken ließen , er wäre ein Frei - geift , ein Gorteeverächter , ein Atheist , ein einge - flcichter Leusel in menschlicher Gestalt . Und das alles wurde mit Genehmigung und Privilegien eben des Königs gedruckt , der ihn beschüzte ; es ist des , halb nichts schlimmer geworden . .
Müssen aber die Personell eines Stücks , weil sie lasterhafte Eilten haben / von der Bühne verwiesen werden ? was sollte dann die Schaubühne angreifen ? Verkehrtheiten und Rüdiküles ? das wäre auch der Mühe werth ! Mit diesen hat es ja bei uns dieselbe Be , wandniß , wie mit den Moden ; man bessert sich nicht darin ; man ändert sie nur .
Laster