«
■ 5
Stoß beibringt , ohne welche doch der Witz nur eine schale Zukkerbakkerwaare und die Comedie ein epheme» risches Wesen ist .
Endlich , um das Uebel ganz zu vollenden , haben sich alle Stande des gesellschaftlichen Lebens dem drama - tischen Tadel zu entziehen gewußt . Wer dürste Raci» nens Kläger aufs Theater bringen , ohne die Dandins und Arid'oisono unsrer Zeit , ja wohl noch aufgeklart tere Leute , über den Verfall derSitteu und die verletzte Achtung gegen die Obrigkeit und Magistratspersonen schreien zu hören .
Wer den Turcarer aufstellte , hatte sogleich alle Pachtungen , Unterverpachtungen , Auflagen , Salz« steuern , vereinte Rechte , Steuern , Abgaben , Getränk - und Gelreidecasscn , alle königliche Zollbeamten auf dem Halse . Freilich ist jetzt kein Original zum Turcaret , Man würde ihn mit andern Farben darstellen ; aber es würde ihm eben so entgegen gearbeitet werden .
Weder lcs Knchcux , noch die Marquis , noch die Tm - ^runrcul - 5 von Molieren könnten gegeben werden , ohne den hohen , Mittlern , alten und neuen Adel in Harnisch zu bringen . Gegen seine fcmmes fnvantcs würden sich alle weiblichen schönen Geister empören . Und wo ist der menschliche Verstand , der die Starke und Lange des Hebels berechnen kann , der heutiges Tages dazu erfordert würde , das erhabene Stück , den Tartüffe auf die Bühne zu heben ? Jzt muß der Verfasser , der sich . darauf einlaßt , das Publikum' zu unter , halten oder zu unterrichten , statt die Jntriane seines Etükkes nach seiner . Wahl und seinem Geschmack ^ein , zurichten , sich in unmöglichen Vorfallen umher win , den ; persifliren statt zu lachen ; er darf seine Charaktere nicht aus dem gemeinen Leben ! nehmen , auS Furcht , tausend Feinde zu bekommen , von welchen er nicht
A * einen