Vorrede
Ich würde in der That Mühe habm die Unsthuld dieser Eindrük^glanblich zu machen , wenn wir in naim weniger züchtigen Jahrhunderte lebten , in einem von dot - Iahrhun - derten , wo man alles berechnete , wo die Großm wollten , daß alles , wie dieFrüchtein ihren Treibhäusern , vor der Zeil gede , tx , wo siechre Kinder im zwölften Jahre verheiratheten , und die Natur , dm Wohlstand und den Geschmakihren eigen - nützigen Entwürfen aufopferten , wo sie vornemiich von diesen noch ungebildeten Geschöpft» » - andere nochwmiger zu dildend^Geschöpse zu bekommen suchten , um deren Wohl» fahrt sich niemand bekümmerte und die , vortheilhaften Ver , trägen zum Vorwande , dienten , welche nicht sie selbst , dern bloß ihren Namen angiengen . Glüklicher weise sind wir weit davon entfernt , und der Charakter meines Pagen / der ohne Folgen für ihn selbst , st , hat eine Beziehung aus den Grafendie der Moraliste benurkt , die aber dem gemeinen Haufen meiner Beurtheiler noch nicht einleuchtet . m Mfi * ] ii ; : uMtilt : . ' *
Auf solche Weise hat in diesem Werke eine jede wichtige Rolle ihren moralischen Zwet ; die einzige , die diese Eigen» schaft nicht zu haben scheint , ist die Rolle der Marcelline . KV i " nji' . M . . j • ! «•»»' . > i . r
Diese Person , heißt es , die sich vormahls eines Berge« hens schuldig gemacht hat , wovon Figaro die Frucht ist , hätte , wenigstens bei der Wiedererkennung ihres Sohns , durch eine Beschämung ihren Fehler büßen sollen . Der Autor hätte noch eine gründlichere Moralität daraus herleiten können : In Betracht der Sitten , die er zu verbessern denkt , istder Fehler eines jungen verführten Mädchens vielmehr den Männern als ihr selbst zuzuschreiben - Warum that er es nicht ?
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