Vorrede
tu Nebendingen ? O ihr verzärtelten C<nsoren ! ihr schö« nen Geister ohne Mühe ! ihr Sittenrichter , dieihrUeber« tegungen von fünf Iahren in einem Augenbllte beurtheilt , seid doch einmahl gerecht ; c6 ist ohne Folgen . Ein Kind von dreizehn Iahren , dessen Hen »um . erstenmahle pocht , dessen Triebe noch unentwickelt sind , der , wie es in dem glüklichen Alter gewöhnlich , einen in seinen Augen himm , tischen Gegenstand , der zufälliger weise seine Gevatterin , st , anbetet , wie kann der Aergerniß geben ? Er ist im ganzen Schloße beliebt , munter , schalkhaft und feurig , wie alle witzigen Kinder ; seine ausserordentliche Lebhaf . tigkeit vernichtet zehnmahl , ohne es zu wollen , die straf - baren Entwürfe des Grafen . Es ist ein junger Lehrling der Natur ; alles was er sieht hat ein Recht «hn zu reizen ; vielleicht ist er kein Kind mehr , aber er ist noch nicht Mann , und denAugenblik habe ich gewählt ihn einneh» mend zu machen , ohne baß jemand darüber errölhen dürfte ; fo unschuldig . . als er empfindet so unschuldig sind die Empfindungen die er uns minhtjjjt . Wer dürfte vermuthen , daß man ihn aus Liebe liebte ? o ihr Kunstrichter ! das ist das rechte Wort nicht . Ihr feid zu klug , als daß ihr nicht wissen solltet , daß selbst die reinste Liebe eigennützig ist ; folglich liebt man ihn noch nicht , aber man spürt , daß man ihn mit der Zeil lieben könne und das äussert der Autor , wenn er Susannen zu diesem Kinde sagen läßt : Ich wette , in drei bis vier Jahren bist du der größte Taugenichts —
Man will durchaus , daß er für ein Kind angesehen werden solle und daher läßt man ihn durch Figaro dutzen . Ist er nur zwei Jahre älter , so wird sich keiner von den